Das Wappen von Dautenheim
Das Wappen von Dautenheim stellt den hl. Nikolaus von Myra (etwa 270 bis 06. Dezember 340) dar.[Anm. 1] In der älteren Forschung wurde die Person auf dem Wappen Dautenheims häufig als die Äbtissin des bis 1551 bestehenden Klosters gedeutet, welche aufrechtstehend mit einem Krummstab in der rechten Hand abgebildet wurde. Der Historiker und ehemaliger Direktor des Landesarchivs Speyer Karl Heinz Debus bemerkte folgerichtig, dass diese Deutung vor dem Hintergrund des langjährigen Bestehens des Klosters Weidas (Marienborn) durchaus nachvollziehbar war. Erst 1940 fand mit dem Historiker Otto Höfel eine neue Deutung des Wappens Eingang in die Geschichtsbücher, die bis heute bestand hat. Nach Höfels Recherchen handelt es sich bei der abgebildeten Person um einen der Schutzpatrone der ehemaligen Dautenheimer Kapelle, den Heiligen Nikolaus, dessen Gedenktag am 06. Dezember noch heute als Nikolaustag gefeiert wird. In der rechten Hand hält er den Bischofsstab, während seine linke Hand mit drei runden Gegenständen dargestellt ist. Bei diesen runden Gegenständen handelt es sich nach Höfel [Anm. 2]um Brote, welche ein typisches Symbol der christlichen Ikonographie für den heiligen Nikolaus sind. Nikolaus bewahrte damals die Stadt Myra (Kleinasien) vor einer Hungersnot, indem er Brote verteilte. Bild: St. Nikolaus in Vollgestallt, mit Mitra, in der Rechten den Krummstab, in der Linken drei Kugeln haltend.
Nachweise
Verfasserin: Donata Gerhards
Redaktionelle Bearbeitung: Sarah Traub
Verwendete Literatur:
- Debus, Karl Heinz: Das Gerichtssiegel von Dautenheim. In: Alzeyer Geschichtsblätter 17 (1982), S. 19-21.
Erstellt am: 01.09.2017