Dautenheim in Rheinhessen

Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.


Dautenheim bei Karl Johann Brilmayer

Dautenheim im alten Wormsgau kommt urkundlich zuerst im Jahr 781 in Schenkungen an das Kloster Lorsch unter dem Namen Dudomheim, Dutenheim vor. Im Jahr 1494 hieß es Dudenheym.

Im 12. Jahrhundert wurde südwestlich von Dautenheim und in dessen Gemarkung ein Zisterzienserinnenkloster unter dem Namen Marienborn oder Weidas gestiftet und im Laufe der Zeit so reichlich dotiert, dass ihm fast die ganze Ortsgemarkung zustand und es auch die Hoheitsrechte über das Dorf erlangte. Das Kloster selbst stand unter dem Schutz des Pfalzgrafen. Urkundlich wird es zum erstenmal im Jahr 1251 genannt. Später gehörte ihm das Patronat der Kirche zu Gau-Heppenheim, der Zehnte zu Hangen-Weisheim und das Dorf Eimsheim. Am Anfang des 16. Jahrhunderts bezog es Gefälle aus den Orten Pfeddersheim, Hohen-Sülzen, Köngernheim, Gundersheim, Blödesheim, Dintesheim, Monzernheim, Freimersheim, Eich, Heimersheim, Weinheim, Kettenheim, Walheim, Flörsheim, Flomborn, Eschelborn, Eimsheim, Weißheim, Dautenheim, Nieder-Saulheim und Ippelsheim. Im Jahr 1531 traten die Äbtissin Apollonia von Frankenstein und der Konvent des Klosters um mehrerer Gnaden und Schirms willen das halbe Dorf Dautenheim an Kurfürst Ludwig von der Pfalz ab, welcher versprach, das Kloster in dem ihm verbleibenden Teile zu schützen. Im Jahr 1551 wurde das Kloster mit Erlaubnis des Papstes Julius III. und mit Einwilligung der Priorin und des Konventes, die ihre übrigen Lebenstage dort zubringen konnten, vom Kurfürsten Friedrich II. von der Pfalz aufgehoben und die Gefälle der hohen Schule zu Heidelberg einverleibt, kam aber 1563 durch Vergleich, den Kurfürst Friedrich III. mit dieser hohen Schule einging, mit seinen Gefällen an die kurfürstliche Rentkammer. Somit war auch das ganze Dorf Dautenheim bei Kurpfalz, bei der es bis zum Untergang derselben verblieb. Es war dem Oberamt Alzey zugeteilt.