Mit Beginn des 18. Jahrhunderts lässt sich in Nieder-Olm erstmals das Auftreten von Musikanten mit ihren Fiedeln nachweisen. Sie begleiteten die Prozessionsumzüge und spielten zur Kirchweih auf. Kleine Hausmusikkreise bildeten sich, entwickelten sich weiter und begannen sich ab etwa 1870 als größere Blasmusikkapellen zu organisieren. [mehr]
Aus dem Jahr 1611 sind in Nieder-Olm erstmals liturgische Choralsänger bekannt. Es dürfte sie jedoch bereits vorher gegeben haben, denn die Erträge des 1410 als Benficium gestifteten Hl. Kreuzaltars waren zum Unterhalt des Altaristen bestimmt, der neben seinen Altardiensten auch die Unterrichtung der Schulkinder und die Pflege des Chorgesangs in der Kirche vorzunehmen hatte. Später übernahmen die Volksschullehrer den Gesangsunterricht. Im Vorfeld der Revolution von 1848/49 entstanden viele Gesangvereine unter den Farben Schwarz-Rot-Gold. So auch in Nieder-Olm, als sich 1842 der Gesangverein Liederkranz gründete, der auch als Demokratenverein bezeichnet wurde. Die Gesangstradtion in Nieder-Olm hält mit wechselnder Geschichte und Veränderungen bis zum heutigen Tag an. [mehr]
Höfische Tanzveranstaltungen könnten bereits in der kurmainzischen Laurenziburg und späteren Schlosses mit dem bekannten Festsaal in der Beletage stattgefunden haben. Öffentliche Tanzveranstaltungen für die Bevölkerung werden ab 1776 bekannt, als "offene Däntz unter der Lindenallee" des Schlossplatzes erlaubt waren. Ab Beginn der hessischen Zeit ab 1816 lässt sich das organisierte öffentliche Tanzvergnügen bis Ende der 1960er Jahre verfolgen. [mehr]