Ludwig Schwamb und der 20. Juli 1944
„"Nichtstun ist furchtbar, wenn alles drängt!"“ Dieses Zitat Ludwig Schwambs beschreibt überaus treffend die Bedrängnis, in welcher sich viele Widerstandskämpfer im nationalsozialistischen Staat befanden. Weil der Rheinhesse Ludwig Schwamb es nicht beim „Nichtstun“ belassen konnte, engagierte er sich aktiv innerhalb der zivilen Widerstandsstrukturen des 20. Juli.
Ludwig Schwamb[Anm. 1] wurde am 30. Juli 1890 im rheinhessischen Undenheim als Sohn des Landwirts Georg Schwamb und dessen Frau Maria geboren. In seinem Heimatort besuchte er von 1896 bis 1903 die Volksschule und anschließend bis 1905 die Realschule in Alzey. Nach zweijähriger Arbeit im väterlichen landwirtschaftlichen Betrieb entschloss sich Ludwig Schwamb, gegen den Willen seines Vaters, seine Schullaufbahn fortzusetzen. Ab 1907 besuchte er die Mainzer Oberrealschule, wo er drei Jahre später die Reifeprüfung ablegte. Daraufhin begann der Abiturient noch im selben Jahr sein Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten in Gießen und Berlin, welches er im August 1914 mit der Ablegung der ersten Staatsprüfung im Rahmen des Notexamens beendete. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs meldete Schwamb sich freiwillig zum Kriegsdienst. Die anfängliche Kriegsbegeisterung wich jedoch rasch durch die ernüchternden Erlebnisse im Krieg. An der Front wurde er mehrfach verwundet und die Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz Zweiter Klasse folgte.
Nach dem Ende des Krieges wurde Schwamb 1921 Mitglied der Mainzer SPD und heiratete am 9. Mai 1923 die Krankenschwester Elisabeth Fritz in Wiesbaden.[Anm. 2] Aus dieser Ehe gingen keine Kinder hervor. Im Laufe der Zeit wurde Schwamb als fähiger Politiker geschätzt und sogar eine Kandidatur als Landtagsabgeordneter für ihn vorgesehen, wovon er zu gegebenem Zeitpunkt jedoch selbst absah. Ferner setzte er sich persönlich durch seine engagierte politische Tätigkeit und seine Angehörigkeit im „Reichsbanner“ und in der „Eisernen Front“ für die Weimarer Demokratie ein.
Auch beruflich trat er für das Gelingen der Weimarer Demokratie ein. Nach nur kurzer Zeit als Rechtsanwalt in Mainz wechselte der Jurist 1922 zum Finanzamt Alzey und wurde dort im Mai 1924 zum Regierungsassessor ernannt. Bereits im Dezember desselben Jahres erhielt er die Beförderung zum Regierungsrat im Finanzamt Oppenheim, wo er im Januar 1926 zum ständigen Vertreter des Direktors aufstieg. Im März 1928 wurde der Sozialdemokrat auf eigenen Antrag aus dem Reichsdienst entlassen, um nach seiner Empfehlung durch den frisch gewählten hessischen Staatspräsidenten Bernhard Adelung in das hessische Innenministerium überzuwechseln. Dort fungierte er als persönlicher Referent des Innenministers und späteren Widerstandskämpfers Wilhelm Leuschner. Noch im selben Jahr folgte der Aufstieg zum Oberregierungsrat und Mitglied des hessischen Verwaltungsgerichtshofs. Im März 1929 wurde der geschätzte Jurist Ministerialrat und im Dezember darauf Staatsrat. Schwambs Arbeit zeichnete sich vor allem durch die Ausarbeitung der hessischen Gemeindeordnung und des Zweckverbandsgesetzes aus.[Anm. 3]
Nicht zuletzt aufgrund der erfolgreichen politischen Karriere stellte die nationalsozialistische Machtübernahme eine Zäsur im Leben Schwambs dar. Ab diesem Zeitpunkt musste der bekennende Sozialdemokrat zahlreiche Repressionen hinnehmen, unter anderem seine Entlassung am 12. Juni 1933 nach Erlass des Gesetzes zur „Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“, mit dem die Nationalsozialisten Staatsgegner und Nichtarier von der Beamtenlaufbahn ausschließen wollten. Außerdem wurde er knapp einen Monat lang unter Polizeiaufsicht gestellt und musste sich zweimal täglich im zuständigen Polizeibezirk melden. Unter Androhung von Schutzhaft wurde ihm jegliche sozialdemokratische Parteitätigkeit untersagt. Auf der Suche nach einer neuen Arbeit musste der fähige Jurist erkennen, dass seine politische Gegnerschaft zum Nationalsozialismus eine erneute Beschäftigung als Rechtsanwalt unmöglich machte. Verständlicherweise wollte sich kein Klient von einem Anwalt vertreten lassen, dem das Regime nicht wohl gesinnt war. [Anm. 4] Im Juli 1934 nahm er schließlich eine Stelle als Syndikus in einer Schuhfabrik in Berlin an. Aufgrund von schweren Schäden an den Firmengebäuden des Arbeitgebers durch die Luftangriffe im Jahre 1943 wurde der Firmensitz im September 1943 von Berlin nach Frankfurt verlegt und zog einen Umzug der Schwambs in ebendiese Stadt nach sich. Dort kam es drei Tage nach dem missglückten Attentat des 20. Juli 1944 zur ohne Haftbefehl veranlassten Festnahme des Ehepaares Schwamb. [Anm. 5] Während seine Frau wenige Tage später wieder freikam, verbrachte Ludwig Schwamb Monate in Haft, zuerst in Frankfurt, dann nach seiner Überführung am 18. August 1944 fünf Wochen in dem als „Folterhölle“ bekannten Gestapo-Gefängnis in der Berliner Prinz-Albrecht-Straße, danach bis zum 17. Oktober im Lager Drögen bei Fürstenberg und letztendlich in Berlin in der Lehrter Straße.[Anm. 6] An die Haftzeit in Berlin schloss sich sein von dem als „Blutrichter“ bekannten Roland Freisler geführter Prozess vor dem Volksgerichtshof an. Dieser fand seinen traurigen Höhepunkt am 13. Januar 1945 in der Verkündung des Todesurteils und dessen Vollstreckung in Berlin Plötzensee zehn Tage später. Der Leichnam Ludwig Schwambs wurde in einem Massengrab beigesetzt und die Veröffentlichung einer Todesanzeige untersagt.[Anm. 7]
Etwa vier Jahre später, am 30. Mai 1949, wurde das Urteil des Volksgerichtshofs gegen Ludwig Schwamb auf Antrag seiner Witwe Elisabeth durch das Landgericht Mainz aufgehoben.[Anm. 8]
Doch wie wirkte Schwamb im Widerstand? Die Haltung Schwambs dem Nationalsozialismus gegenüber bewegte sich zunächst auf einer Ebene der politischen Toleranz, wie er 1925 selbst mit den Worten „ich ehre vielmehr jede politische Überzeugung“[Anm. 9] bekundete. Diese Toleranz hielt ihn jedoch nicht davon ab, schon in diesem Jahr auf die vom Nationalsozialismus ausgehende Bedrohung aufmerksam zu machen. Er schrieb in seiner Austrittserklärung aus den Landsmannschaften „Darmstadtia“ und „Spandovia“, dass „solche geistige Einstellung notwendigerweise mit Unduldsamkeit allen denjenigen Volksgenossen gegenüber verbunden sein muss, die abweichender Meinung sind.“ Unverblümt tat er seine Meinung kund, dass er die nationalsozialistische „Überzeugung [ ] und ihre praktischen Auswirkungen geradezu für unserem Lande gefährlich halte“.[Anm. 10] Dieser frühzeitigen Warnung muss viel Bedeutung beigemessen werden. Hieran wird deutlich, dass Schwamb die Wirkungskraft des Nationalsozialismus erkannte und nicht unterschätzte.
Seine anfängliche Ablehnung dem Nationalsozialismus gegenüber schlug im Laufe der Zeit in eine totale und bis zum Kampf gegen das NS-Regime sich steigernde Gegnerschaft um, obwohl die SPD von offizieller Seite aus, mit Ausnahme der „Sopade“ genannten Auslandsvertretung, einen strikten Legalitätskurs verfolgte und obwohl Schwamb den Druck des Herrschaftsapparates durch die bereits genannten Repressionen zu spüren bekam.
Die genaue Rekonstruktion seiner illegalen Tätigkeit ab 1933 erweist sich als schwierig, da von den Widerständlern aus Sicherheitsgründen keine schriftlichen Zeugnisse hinterlassen wurden und Ludwig Schwamb kein umfassendes Geständnis ablegte. Auch die zuständige „Sonderkommission 20. Juli“ konnte seine Tätigkeit nicht aufdecken. Bei den von Folter begleiteten Vernehmungen gab Schwamb lediglich an, dass er von Leuschner über eventuelle Putschpläne informiert worden sei. Verurteilt wurde Schwamb letztendlich wegen „verbrecherischer Unterlassung der Meldepflicht“. Aus Zeitzeugenberichten lässt sich jedoch ableiten, dass Schwamb nicht nur ein einfacher passiver Mitwisser war. Im Gegenteil, im Rahmen der zivilen Komponente des 20. Juli wurde er sogar zu einer der treibenden und führenden Persönlichkeiten auf der Seite der Sozialdemokraten und kann als rechte Hand Wilhelm Leuschners bezeichnet werden.
Laut dem Parteisekretär Alfred Freitag war Ludwig Schwamb als Kurier für illegales Propagandamaterial tätig.[Anm. 11] So unterstützte er den Austausch von Informationen über die innen- und außenpolitische Lage des Reiches. Außerdem hielt Schwamb auch nach dem Verbot der SPD den Kontakt zu seinen Parteifreunden aufrecht. Doch bedingt durch politische Inhaftierungen wurden die freundschaftlichen Verbindungen zeitweise getrennt. Die Freilassung Leuschners im Juni 1934 und dessen Niederlassung in Berlin ermöglichte, in Kombination mit der beruflichen Tätigkeit Schwambs in der Hauptstadt ab Juli 1934, erneut den engeren Kontakt Schwambs mit seinem Freund und einstigen Vorgesetzten. Leuschner hatte sich durch seine Inhaftierung nicht entmutigen lassen und begann bald mit dem Aufbau eines Widerstandszirkels. Dabei stellte Ludwig Schwamb seine Berliner Wohnung als illegalen Treffpunkt, aber auch als Unterschlupf für politisch Verfolgte zur Verfügung. Gerhard Beier bezeichnet die Berliner Wohnung Schwambs sogar als „Scharnierstelle zwischen der Illegalen [sic] Reichsleitung der Gewerkschaften und dem konservativen Widerstand.“[Anm. 12] In diesen Räumlichkeiten kam es im Jahr 1938 auch zu einer gemeinsamen Zusammenkunft Schwambs und Leuschners mit dem im Jahr zuvor aus dem Konzentrationslager entlassenen Parteifreund Julius Leber und dem frisch entlassenen Carlo Mierendorff. Um die zahlreichen politischen Aktivitäten zu verschleiern, wurden die persönlichen Kontakte untereinander überwiegend von den eingeweihten Frauen der Verschwörer gepflegt und die Treffen als rein private Freizeitveranstaltungen, wie beispielsweise Wanderungen, getarnt. Diese Fassade zu wahren fiel den ohnehin herzlich befreundeten Familien Leber, Leuschner, Mierendorff und Schwamb nicht schwer. Ebenfalls der Tarnung wegen wurden die Termine der Geschäftsreisen von Schwamb und Leuschner, Besitzer eines Fabrikationsbetriebs für Aluminiumprodukte, aufeinander abgestimmt.[Anm. 13]
Der engagierte Jurist nahm indes auch außerhalb des sozialistischen Kerns weiter Kontakt zu vielen anderen Oppositionellen auf. Er zählte beispielsweise zum weiteren Umfeld des überparteilichen „Kreisauer Kreises“, welcher sich seit 1940/41 überwiegend mit Plänen zur politisch-gesellschaftlichen Neuordnung nach dem angenommenen Zusammenbruch des Hitler-Regimes auseinandersetzte und somit geistige Vorarbeit leistete. Außerdem pflegte Schwamb in zahlreichen deutschen Städten konspirative Kontakte wie zum Beispiel nach Hamburg zu Gustav Dahrendorf und Theodor Haubach und vor allem auch ins Rhein-Main-Gebiet, wo er noch aus seiner beruflichen und politischen Zeit etliche Gesinnungsfreunde kannte. Hier sind Verbindungen beispielsweise zu Ludwig Bergsträsser, Ludwig Metzger und auch mit Emil Henk belegt.[Anm. 14]
Die nach dem Krieg angefertigten Ausführungen des Heidelberger Widerstandskämpfers Emil Henk liefern zusätzlich eindeutige Hinweise auf Schwambs Tätigkeit. Hier wird er als Leiter der Verschwörung des als Wehrkreis XII Wiesbaden bezeichneten Gebietes zwischen Kassel und Heidelberg genannt. Als solcher koordinierte Schwamb das dortige Vertrauensleute-Netz und warb intensiv neue Mitverschwörer an, so zum Beispiel nachweislich Willi Richter und Jakob Steffan.[Anm. 15]
Im Rahmen von Zeitzeugeninterviews schilderte auch Jakob Steffan, wie er von Schwamb aufgesucht worden sei und dieser ihn gefragt habe, ob er gewillt sei, an einer „illegalen Organisation teilzunehmen“. Daraufhin habe Steffan in dem im Wehrkreis XII befindlichen Bereich südlich der Mainlinie, also von Frankfurt bis Heidelberg, „Stützpunkte“ organisiert und Mitarbeiter geworben. Durch diese Widerstandstätigkeit habe er in ständigem Kontakt zu Ludwig Schwamb gestanden, welcher als Verbindungsmann zwischen ihm und Leuschner fungiert habe. Es war auch Schwamb, der Steffan die Weisung erteilt habe, seine Arbeit abzuschließen und auf das Signal am Tage X zu warten.[Anm. 16]
Zusätzlich war Schwamb für die Übernahme politischer Verantwortung an vorderster Front bereit, nämlich als „Politischer Beauftragter“. Den „Politischen Beauftragten“ kam eine ganz entscheidende Rolle zu, sowohl für den Tag des Umsturzes als auch für die Zeit danach. Sie hätten die im Untergrund bereitstehenden zivilen Widerstandskämpfer mobilisieren und deren Einsatz mit dem des militärischen Arms abstimmen sollen. Unmittelbar nach der Umsturzphase wäre den „Politischen Beauftragten“ die Aufgabe als Verwaltungschef der jeweiligen Bezirke zugekommen. Als solche wären sie für alle politischen Fragen zuständig gewesen, welche sich durch den militärischen Ausnahmezustand ergeben hätten. Des Weiteren wurde Schwamb sogar, neben Gustav Noske, für die Zeit nach dem Umsturz als Chef einer zukünftigen Regierung im damaligen Hessen-Nassau in Betracht gezogen.[Anm. 17]
Obwohl der Rheinhesse höchstwahrscheinlich von dem frühen Zeitpunkt des Attentats überrascht wurde und am Tag des 20. Juli nicht aktiv hervortrat, geriet er durch den Fund eines Fernschreibens von Generaloberst Hoepner an den Wehrkreis XII Wiesbaden, welches ihn als vorgesehenen „Politischen Beauftragten“ offenbarte, schnell ins Visier der Ermittler.[Anm. 18] Das gescheiterte Attentat beendete somit die illegale Widerstandstätigkeit Schwambs und stellte den Anfang seines persönlichen Leidensweges dar. Es muss aber betont werden, dass Schwamb im Laufe seiner Haftzeit unbeirrt blieb und nicht an der Ausweglosigkeit der Situation zerbrach. Im Gegenteil, selbst unter Folter legte er nur ein relativ informationsarmes Teilgeständnis ab, in dem er nur sich oder bereits getötete Mitverschwörer belastete. Auf diese Weise schützte er etliche Mitverschwörer vor den Verfolgern und schaffte es so, selbst bis zu seinem Tode dem Nationalsozialismus entgegenzuarbeiten.
Zusammenfassend kann Ludwig Schwamb also, auch wenn er in der heutigen Forschung bislang nur einen relativ geringen Bekanntheitsgrad erreicht hat, mit zur ersten Riege der zivilen Widerstandskämpfer des 20. Juli gezählt werden. Dieses mutige Aufbegehren gegen das NS-Regime unter dem Einsatz des eigenen Lebens gemäß seinen Worten „Nichtstun ist furchtbar, wenn alles drängt“ muss auch heute noch Würdigung erfahren.
Verfasserin: Sarah Ertel
Redaktionelle Bearbeitung: Christoph Schmieder
Verwendete Literatur:
- Beier, Gerhard: Wilhelm Leuschner und das Verbindungsnetz sozialistischer Vertrauensleute in Hessen. In: Verfolgung und Widerstand in Hessen 1933-1945. Hrsg. v. Renate Knigge-Tesche. Frankfurt/M., 1996, S. 565–592 (zitiert als G. Beier, Wilhelm).
- Bratu, Arthur E.: Ludwig Schwamb. In: Darmstadt und der 20. Juli 1944. Hrsg. v. Karl Otmar von Aretin. Darmstadt, 1974, S. 82–89 (Darmstädter Schriften, Bd. 35).
- Keim, Anton Maria: Ludwig Schwamb und die Widerstandsbewegung gegen Hitler im Rhein-Main-Gebiet. In: „Eine nationalsozialistische Revolution ist eine gründliche Angelegenheit“. Hrsg. v. Hans-Georg Meyer. Mainz, 2000, S. 400–406 (Die Zeit des Nationalsozialismus in Rheinland-Pfalz, Bd. 1).
- Stein, Christina: „Weil zu wenig Liebe auf der Welt ist, darum ist es so dunkel geworden“. Ludwig Schwamb. Ein rheinhessischer Widerstandskämpfer gegen die nationalsozialistische Diktatur. Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2008/09 „Helden verehrt - verkannt – vergessen“ Wettbewerbsbeitrag von Christina Stein, MSS 12 Rabanus-Maurus-Gymnasium Mainz, 2009.
- Ulrich, Axel: Ludwig Schwamb, Jakob Steffan und andere südwestdeutsche Mitstreiter Wilhelm Leuschners im antinazistischen Widerstand. In: Niersteiner Geschichtsblätter (2006), H. 12, S. 21–50 (zitiert als A. Ulrich, Schwamb).
- Ulrich, Axel: Ludwig Schwamb und Jakob Steffan. Mitstreiter Wilhelm Leuschners im Widerstand. In: Schriftenreihe des Landtags Rheinland-Pfalz (2007), H. 34. Veranstaltungen zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus 2007. Plenarsitzung, Vorträge und Ausstellung im Landtag Rheinland-Pfalz, S. 95–123 (zitiert als A. Ulrich, Mitstreiter).
Erstellungsdatum: 17. April 2015
Anmerkungen:
- Vgl. Stadtarchiv Mainz, Nachlass 106: Schwamb, Ludwig und Elisabeth (zitiert als StA Mainz, NL 106); Stein, Christina: „Weil zu wenig Liebe auf der Welt ist, darum ist es so dunkel geworden“. Ludwig Schwamb. Ein rheinhessischer Widerstandskämpfer gegen die nationalsozialistische Diktatur. Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2008/09 „Helden verehrt - verkannt – vergessen“ Wettbewerbsbeitrag von Christina Stein, MSS 12 Rabanus-Maurus-Gymnasium Mainz, 2009; Bratu, Arthur E.: Ludwig Schwamb. In: Darmstadt und der 20. Juli 1944. Hrsg. v. Karl Otmar von Aretin. Darmstadt, 1974, S. 82–89 (Darmstädter Schriften, Bd. 35); Keim, Anton Maria: Ludwig Schwamb und die Widerstandsbewegung gegen Hitler im Rhein-Main-Gebiet. In: „Eine nationalsozialistische Revolution ist eine gründliche Angelegenheit“. Hrsg. v. Hans-Georg Meyer. Mainz, 2000, S. 400–406 (Die Zeit des Nationalsozialismus in Rheinland-Pfalz, Bd. 1); Beier, Gerhard: Wilhelm Leuschner und das Verbindungsnetz sozialistischer Vertrauensleute in Hessen. In: Verfolgung und Widerstand in Hessen 1933-1945. Hrsg. v. Renate Knigge-Tesche. Frankfurt/M., 1996, S. 565–592 (zitiert als G. Beier, Wilhelm); Ulrich, Axel: Ludwig Schwamb, Jakob Steffan und andere südwestdeutsche Mitstreiter Wilhelm Leuschners im antinazistischen Widerstand. In: Niersteiner Geschichtsblätter (2006), H. 12, S. 21–50 (zitiert als A. Ulrich, Schwamb); Ulrich, Axel: Ludwig Schwamb und Jakob Steffan. Mitstreiter Wilhelm Leuschners im Widerstand. In: Schriftenreihe des Landtags Rheinland-Pfalz (2007), H. 34. Veranstaltungen zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus 2007. Plenarsitzung, Vorträge und Ausstellung im Landtag Rheinland-Pfalz, S. 95–123 (zitiert als A. Ulrich, Mitstreiter). Zurück
- Vgl. StA Mainz, NL 106/4, Heiratsbescheinigung im Familienstammbuch von Ludwig Schwamb, S. 2. Zurück
- Leuschner lobte Schwamb in einem persönlichen Schreiben: „Die Arbeit, die Sie geleistet haben, ehrt Sie zu gleicher Zeit selbst und wird für Sie stets ein Markstein in Ihrer weiteren Tätigkeit sein.“ StA Mainz, NL 106/74, Schreiben von Wilhelm Leuschner vom 11.7.1931. Zurück
- Axel Ulrich führt trefflich dazu aus: „Wer wollte sich schon anwaltlich vertreten lassen von einem, den die Nazis selbst im Visier hatten.“ A. Ulrich, Schwamb, S. 26. Zurück
- Der Haftbefehl gegen Ludwig Schwamb wurde erst am 7. November 1944 erlassen. Vgl. StA Mainz, NL 106/70, Haftbefehl gegen Ludwig Schwamb durch den Volksgerichtshof. Zurück
- Der Aufenthaltsort Schwambs lässt sich anhand der Briefe aus der Haft an seine Frau rekonstruieren. StA Mainz, NL 106/18. Zurück
- Im Februar 1962 ließ Elisabeth Schwamb eine nachträgliche Todesanzeige drucken. Vgl. StA Mainz, NL 106/51, Todesanzeige Schwambs im Darmstädter Echo. Heute erinnert ein Gedenkstein am Familiengrab in Undenheim an Ludwig Schwamb. Zurück
- Vgl. StA Mainz, NL 106/52, Beschluss des Landgerichts Mainz. Zurück
- Vgl. StA Mainz, NL 106/96, Austrittserklärung Ludwig Schwambs vom 25.8.1925 an den Convent der Landsmannschaft „Darmstadtia“, Bl. 2. Zurück
- StA Mainz, NL 106/96, Austrittserklärung Ludwig Schwambs vom 25.8.1925 an den Convent der Landsmannschaft „Darmstadtia“, Bl. 2. Zurück
- Alfred Freitag bezeichnete Schwamb als „Kurier im Reich“. Vgl. StA Mainz, NL 106/16, Aufzeichnungen Alfred Freitags: „Der Sozialist Ludwig Schwamb“, Bl. 3. Leider lassen sich neben dieser Aussage Alfred Freitags keine weiteren Hinweise auf diese Tätigkeit oder auf den Zeitraum dieser Tätigkeit finden. Zurück
- G. Beier, Wilhelm, S. 572. Zurück
- Vgl. Ulrich, Axel: Der „20. Juli 1944“ und seine Verbindungen nach Wiesbaden. In: Wiesbaden und der 20. Juli 1944. Hrsg. v. Peter Joachim Riedle. Wiesbaden, 1996, S. 11–61 (Schriften des Stadtarchivs Wiesbaden, Bd. 5) (zitiert als A. Ulrich, Wiesbaden). Zurück
- Vgl. A. Ulrich, Wiesbaden; A. Ulrich, Schwamb. Zurück
- Henk, Emil: Die Tragödie des 20. Juli 1944. Ein Beitrag zur politischen Vorgeschichte. Heidelberg, 2. Aufl., 1946. Zurück
- Keim, Anton Maria: „Das Stichwort kam nicht “. Zu den Ereignissen des 20. Juli 1944 im Rhein-Main-Raum. In: Mainz. Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft, Geschichte 14 (1994), H. 3, S. 101 f. Der „Tag X“ stand für den Sturz Hitlers. Zurück
- Vgl. Ulrich, Axel: Politischer Widerstand gegen das „Dritte Reich“ im Rhein-Main-Gebiet. Wiesbaden, 2005, S. 208; G. Beier, Wilhelm, S. 574. Zurück
- Es handelt sich bei dem Fernschreiben um den Befehl zur Heranziehung des „Politischen Beauftragten“ (Ludwig Schwamb), des „Unterbeauftragten“ (Bartholomäus Koßmann) sowie des „Verbindungsoffiziers“ (Hauptmann Hermann Kaiser). In der Hast wurde Kaiser allerdings fälschlich als für den Wehrkreis XIII zuständig benannt. Kopie des Fernschreibens siehe: G. Beier, Wilhelm, S. 573. Zurück