Hachenburg im Westerwald

Naturdenkmäler in und bei Hachenburg

Ruhebäumchen

An der Leipziger Straße in Richtung Kirburg steht dicht an der Straße eine schon etwas mitgenommene, zerzauste Linde. Ihr Fuß ist zur Straßenseite hin durch Mauerwerk geschützt. Hier an dieser Stelle ruhten früher, nach langer Steigung, die von der Schneidmühle heraufkommenden Pferdefuhrwerke aus. Die Linde scheint Vorgänger gehabt zu haben, denn der Flurname "Am Ruhebäumchen" ist schon älter. Im Volksmund wird die Linde auch Roochbeemchen genannt.[Anm. 1]

Die Linde im Schießrain

Im Jahr 1558 wird erstmals die Linde bei der Oberpforte genannt.[Anm. 2] Sie stand beim Siechenhäuschen und an ihr hing, wie man 1623 erfährt, der Papagei, auf den man beim Schützenfest zu schießen pflegte.[Anm. 3] Die Flur "an der Linde" ist noch 1877 bekannt.[Anm. 4]

Alte Linde vor dem Gasthof "Zur Sonne"

Wann dieser Baum hinter dem Kriegerdenkmal gepflanzt wurde, ist nicht mehr bekannt, Er ist als Naturdenkmal aber unbedingt erhaltenswert.[Anm. 5]

Bäume im Kronengarten

Die alte Linde im Kronengärtchen stand auf dem Grund der alten Stadtmauer auf felsigem Boden.
Im Kronenhof, direkt an der Wand zum heute verschwundenen Schulgebäude (altes Kloster) standen zwei Ahornbäume. Ihre Äste reichten fast in die Fenster des Klassenzimmers im dritten Stock.[Anm. 6]

Die Friedenslinde vor der Kirche

Die "Friedenslinde" wurde 1871 zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 vor der evangelischen Kirche gepflanzt. Sie sollte nach dem 2. Weltkrieg gefällt werden, doch wurde dieses Vorhaben glücklicherweise verhindert.[Anm. 7]

Die dicke Linde am Alexanderring

Am unteren Burggarteneck stand die wohl aus dem 15. Jahrhundert stammende "Dicke Linde". Sie gehörte zum ältesten Baumbestand des Burggartens.[Anm. 8] Die  „Dicke Linde“ war ein mächtiger Baum mit kurzem dicken Stamm und weit ausladender Krone. Um den Stamm stand eine runde Bank, die sog. "Seufzerbank", von der man bis ins Nistertal schauen konnte.
Bei einem Gewitter am 19. Juni 1955 verlor der Baum seine Krone. Damals war der Stamm schon hohl, die Standfestigkeit des Baumes bedroht. Als der Baum bei einem Gewittersturm in sich zusammenbrach, pflanzte Inspektor Woodrich von der Forstschule an derselben Stelle eine junge Linde.[Anm. 9]

Dicke Baum am Weg nach Marienstatt

Am "Dicken Baum" sind Tausende von Wallfahrten vorübergezogen, die von Hachenburg aus nach Marienstatt und Marienthal unternommen wurden. Wann diese Bäume fallen mussten, ist nicht mehr bekannt.[Anm. 10]

Blotz-Eiche

Eine weitere Eiche stand im Burggarten in der Mulde oberhalb des ehemaligen Jugendheims. Sie wurde "Blotzeich" genannt, weil sich die jungen Hachenburger in ihrem hohlen Stamm (deshalb auch "hohle Eiche" genannt) versteckten, um ihre ersten Raucherfahrungen zu machen. Die Eiche, die mit eisernen Bändern zusammengehalten wurde, fiel dann einer Sturmnacht zum Opfer.

Linde auf dem Hasenberg

Ein dritter bemerkenswerter Baum, eine Linde, stand auf dem Hasenberg, einer kleinen Erhöhung in der Nordecke des Burggartens. Ein Reststumpf stand 1955 noch.

Linden vor der Bartholomäuskirche

Im Kirchhof der Bartholomäuskirche stehen etliche alte Linden.

Esche auf der Schanze

Oberhalb der Dicken Linde im Burggarten, an der Schanze, stand eine uralte Esche, Ihr Wipfel ragte über das Schlossdach hinaus.[Anm. 11]

Ahornbäume im alten Posthof

Im Hof der Alten Post (ehemals Haus Zuckmeyer, heute Alter Vogtshof) standen einst zwei große hohe Ahornbäume. Sie sind im Zuge der häufigen Umbauarbeiten am damaligen Geschäftshaus beseitigt worden.

Pappeln an der Tränke

Die höchsten Bäume in der Stadt waren die Pappeln, die einst in Bierbrauers Garten, an der Hinterseite der Tränke standen. Schon von weitem sah man ihre Wipfel herausragen. Auf ihren Wipfeln waren Rabennester, die man aus den Fenstern der Alten Schule beobachten konnte. Mit der Tränle sind auch diese Bäume längst verschwunden.

Alte Eiche an der Lohmühle

Bei der ehemaligen Lohmühle Zitzer stand eine alte Eiche, die 1981 aber bereits beschädigt war. Wann sie gefällt wurde, ist nicht mehr bekannt.

Hühnereiche

Ende des 18. Jahrhunderts wurde im Bereich des "Dehlinger Wegs längs des Bergs" die Hünereiche erwähnt, die damals aber bereits nicht mehr stand.[Anm. 12]

Siegeslinde

Wann die Siegeslinde am Ortseingang Hachenburgs an der Ecke Leipziger Straße/Dehlinger Weg gepflanzt wurde, ist nicht mehr bekannt. Der prächtige Baum erhielt 1933 traurige Berühmtheit, als man ihn im Rahmen der Umbenennung der Leipziger Straße in Adolf Hitler-Straße in "Adolf Hitler-Linde" umtaufte. 1935 wird der Platz "an der Hitlerlinde" nochmals erwähnt.[Anm. 13]. Der Name wurde nach 1945 verschämt zurückgenommen, die in die Jahre gekommene Linde 1977 für "krank" erklärt, obwohl Probebohrungen ergeben hatten, dass er kerngesund war. Mit Einverständnis des Hachenburger Forstamtes wurde der Baum kurzerhand gefällt.[Anm. 14]

Am Landschaftsmuseum stand noch 1981 eine alte Eibe (Taxus baccata), die damals unter Naturschutz stand. Auch sie ist heute verschwunden.

Kastanienalle entlang der Graf-Heinrich-Straße

Die prächtige Baumallee der damaligen "Kölnerstraße" reichte von weit außerhalb der Stadt hoch bis zum Neumarkt. Die Alle bestand aus verschiedenen Baumarten. Es befanden sich - so berichten dies Kwasnik/Trautmann im Jahr 1981 - sehr alte stattliche Exemplare mit 3 bis 4 Meter Umfang darunter, vier bizarr aussehende Rosskastanien, eine Linde, eine Esche und zwei Ahornbäume. Sie standen - so hieß es - mit rissiger, vom Wind und Wetter ausgegerbter Rinde, gekrümmt und gewunden am Rande der alte Heer- und Handeslstraße.[Anm. 15] Reste dieser alten Prachtallee sind heute noch im unteren Bereich der Straße und weit draußen vor der Stadt im Bereich des Kreisels zu sehen, wo die Westrandstraße (B 413) in die Bundesstraße nach Altenkirchen (B 414) einmündet. Im Bereich der oberen Graf-Heinrich-Straße sind neue Bäume angepflanzt worden, es wird aber noch lange dauern, bis man die Straße wieder als Allee ansprechen kann.
Auf dem Neumarkt selbst, an der jetzigen Bahnhofstraße, standen früher zwei mächtige Kastanienbäume. Unter ihren Zweigen pflegte das fahrende Volk zu lagern und sich gegen Regen und Sonne zu schützen. Im oberen Bereich des Platzes standen ebenfalls zwei ansehnliche Bäume- Heute ist davon nur noch ein mächtiger Baum übriggeblieben, in dessen Schatten jeden Freitag der Hachenburger Wochenmarkt stattfindet.

Die schönen schlanken Ulmen, die einst im "Park Schneider" standen, mussten dem Neubau der Kreissparkasse weichen.

Allee entlang der Koblenzer Straße

[Arikel in Bearbeitung]

Park der Villa Pickel

Als im Jahr 1975 die Villa Pickel in einer Nacht- und Nebelaktion abgerissen wurde, verschwand auch der prächtige Garten, der damals das Anwesen umgeben hatten. Als einziger Überrest wird 1981 eine Blutbuche genannt, die heute noch steht.[Anm. 16]

Die beiden Eschen vor der Ziegelhütte

Von den beiden mächtigen Bäumen, die einst bei der heute verschwunden Ziegelhütte standen, ist heute nur noch ein Exemplar vorhanden. [mehr]

Nussbaum im Schützengarten

Im alten Schützengarten (heute Garten des Helenstiftes), stand ein mächtiger Nussbaum, in dessen Schatten auf der einen Seite der Tanzboden, auf der anderen eine Schaukel stand.

Ermens Tannen

Ermens Tannen flankierten einst die Auffahrt der Grummwiese im Steinweg. Hier hielten die Leichenzüge zum letzten Mal. Als man die Särge noch trug, stellten die Träger an bestimmten Stellen den Sarg auf zwei mitgebrachte Schemel und wechselten die Plätze und Tragehände. Die Bäume ist längst verschwunden.

Der Baum des Hannespitterchen am Birkenweg

An dem Baum, der an der oberen Rüge, gleich rechts neben dem Birkenweg stand, hat eine gewissen "Berühmtheit" bekommen, weil an ihm im Jahr 1805 (oder 1806?) das Hannespitterchen, der des Raubmordes überführt worden war, gehängt worden ist. Der Baum ist längst verschwunden.

Teufelseiche im Presshahn

Henning Schneider berichtet von der "Teufelseiche" in der Flur Presshahn. Dort - so habe man ihm als Kind erzählt - hätten sich mehrere Menschen das Leben genommen. Die Kinder hätten sich gefürchtet, dorthin zu gehen.

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Heuzeroth Das Ruhebäumchen; KwasnikTrautmann Denkmäler S. 29. Zurück
  2. Söhngen S. 53 Zurück
  3. Söhngen S. 73. Zurück
  4. Flurkarte 1877 (Stadtarchiv Hachenburg). Zurück
  5. Kwasnik/Trautmann, Denkmäler S. 25. Zurück
  6. Manuskript F.W. Heuzeroth im StAH. Zurück
  7. Kwasnik/Trautmann, Denkmäler S.21.  Zurück
  8. Heuzeroth, Linden; Heuzeroth, Verzellcher vom 21.2.1952. Zurück
  9. Manuskript F.W. Heuzeroth im StAH. Zurück
  10. Manuskript F.W. Heuzeroth im StAH. Zurück
  11. Manuskript F.W. im StAH. Zurück
  12. LHAKo Best. 620 Nr. 1338 zu 1699/1794. Zurück
  13. LHA Koblenz Best. 620 Nr. 2851. Zurück
  14. WWZ vom 14.7.1977;  Kwasnik/Trautmann, Denkmäler S. 27. Zurück
  15. Kwasnik/Trautmann, Denkmäler S. 27. Zurück
  16. Kwasnik/Trautmann, Denkmäler S. 25. Zurück