Hachenburg im Westerwald

Das Gefängnis im Hachenburger Schloss

Das herrschaftliche Gefängnis in Schloss wird erstmals um 1570 genannt.[Anm. 1] Es diente vor allem als Untersuchungsgefängnis für solche Übeltäter, die eine Strafe an "Hals und Bein" zu befürchten hatten. Denn über "todeswürdige" Verbrechen wurde nicht vor dem Stadtgericht, sondern dem Blut-Gericht des Grafen im Schloss verhandelt. Zur Hinrichtung selbst wurden die Verurteilten dann wieder der Stadt überstellt. Wo sich dieses Gefängnis befunden hat und wie es eingerichtet war, ist unbekannt. Nach dem Umbau der mittelalterlichen Burg zum Schloss Anfang des 18. Jahrhunderts befanden sich die Zellen im westlichen Schlossflügel, im unteren Stock gegenüber der Kirche. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Zellen immer noch als zu dunkel empfunden, nur bei heller Sonne, so hieß es, könne man etwas lesen, die Luft wäre schlecht, das Gefängnis als solches "unwürdig".[Anm. 2]

Als das städtische Gefängnis im Untertor 1820 aufgegeben werden musste, widmete man das ehemals gräfliche Gefängnis im Schloss zu einem Amtsgefängnis um. Die Zellen waren in einem erbärmlichen Zustand und mit Müll und Unrat gefüllt. Sekretär Schwab, dessen Behörde von Gefangenenwärter Kissel um Abhilfe gebeten worden war, überzeugte sich 1805 persönlich von den Misständen. Er fand die Zellen schlecht gelüftet vor, beanstandete zu kleine Gitter in den Türen, die keine Luftzirkulation zuließen. Forstrat Armack sorgte als Schlosskommandant dafür, dass die Zellen  gesäubert und mit Abtritten ausgestattet wurden. In die Außenfenster kamen Scheiben, auch die Pritschen wurden erneuert.[Anm. 3]
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Zellen immer noch als zu dunkel empfunden, nur bei heller Sonne, so hieß es, könne man etwas lesen, die Luft wäre schlecht, das Gefängnis als solches "unwürdig".[Anm. 4]

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Söhngen S. 247. Zurück
  2. HHStAW Abt. 458b Nr. 125 I + II. Zurück
  3. HHStAW Abt. 154 Nr. 3688 Zurück
  4. HHStAW Abt. 458b Nr. 125 I + II. Zurück