Hachenburg im Westerwald

Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

1664 wurde am Markt ein Franziskanerkloster und, zunächst sehr bescheiden, eine Klosterkirche errichtet. Diese Kirche wurde bald zu klein. So entstand zwischen 1734-1738 ein neuer einschiffiger Saalbau mit eingezogenem Chor und mit haubenverziertem Dachreiter. An die nördliche Seite lehnte sich das dreigeschossige Klostergebäude an. Die neue Kirche war immer noch wesentlich kleiner als die heutige.[Anm. 1]

Nach dem Ende des Alten Reiches wurde im Zuge der Säkularisation das Franziskanerkloster 1813 aufgelöst und mit der Kirche Eigentum des nassauischen Staates. Nach längerem Streit überließ die nassauische Regierung 1824 der katholischen Kirchengemeinde die Kirche und die Zimmer über dem Klostergang. Im Klostergebäude richtete die Stadt ihre Volksschule ein.[Anm. 2]

Anfang des 20. Jahrhunderts fasste man einen Neubau der Kirche ins Auge. Die Baupläne stammten von Baumeister Karl Senff aus Bonn. Das Klostergebäude wurde im Winter 1905/1906 abgebrochen. 1907 baute man zunächst den Chor, und führte 1908/1909 die Erweiterungsarbeiten der Kirche aus. Die Westwand der Kirche und die alte Marktfront blieben stehen. An der Ostseite errichtete man über der alten Klosterpforte den Turm mit der Laternenhaube. An der Stelle des alten Klostergangs entstand das Seitenschiff mit Empore. Das Schiff verlängerte man nach hinten um das Doppelte. Die Weihe der neuen Kirche erfolgte am 16. Mai 1909.[Anm. 3] 1964 wurde die Kirche unter Dekan Brandenburger vollständig überholt.[Anm. 4]

Die barocke Ausstattung der Kirche mit Hochaltar, Seitenaltären, Kanzel, Beichtstühle, Orgelprospekt, Bildern und Fenstern gehört zu den schönsten im Westerwald. Der Aufbau des Hochaltars mit neuem Marmorsockeln war 1738 vom Prager Erzbischof Johann Moritz Graf von Manderscheid-Blankenheim, Sohn des Grafen Salentin Ernst, gestiftet worden. Sein Wappen ist oben am Hochaltar angebracht. Das große Bild „Mariä Himmelfahrt“ ist eine Kopie des Gemäldes des italienischen Barockmalers Guido Reni (gest. 1642), das sich in der Pinakothek in München befindet.[Anm. 5] 

Die unter der Kirche befindliche Mönchsgruft mit den zwischen 1754 und 1811 verstorbenen und hier bestatteten Mönchen ist nicht zugänglich.[Anm. 6]

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung:

Alexander Wißmann 

Verwendete Literatur:

  • Becker, Hans: Die katholische Pfarrei Hachenburg. In: 650 Jahre Stadt Hachenburg 1314-1964, Hachenburg 1964, S. 86-108.
  • Grathoff, Stefan: Geschichte der Stadt Hachenburg, Hachenburg 2011.

Erstellt am:

18.07.2018.

Anmerkungen:

  1. Siehe Becker 1964, S. 113. Zurück
  2. Siehe Grathoff 2011, S. 493f. Zurück
  3. Siehe Becker 1964, S. 114. Zurück
  4. Siehe Grathoff 2011, S. 496. Zurück
  5. Siehe Becker 1964, S. 114f. Zurück
  6. Siehe Grathoff 2011, S. 496f. Zurück