Gruft der Grafen von Sayn in der Katharinenkirche (Stadtkirche)
Außer dem Grafen Heinrich III. (reg. 1202-1246), der in der Abtei Sayn beerdigt ist, sind alle Grafen und Gräfinnen von Sayn, vom 13. Jahrhundert an, in der Abteikirche zu Marienstatt beigesetzt worden. Seit dem 17. Jahrhundert wurden Mitglieder der gräflichen Familie im Bereich unterhalb des heutigen Altars in der 1601 entstandenen Familiengruft begraben.
Obwohl die Burggrafen von Kirchberg eine eigene Gruft in der Stadtkirche hatten, scheinen einige Familienmitglieder auch in der saynschen Gruft bestattet worden zu sein. Die Angaben im Hachenburger Nekrolog - eine der Hauptquellen für die einzelnen Bestattungen - sind teilweise nicht eindeutig.
Adolf, Bastian und Hermann (gest. 1568 und 1601)
Dem Hachenburger Nekrolog[Anm. 1] zufolge, wurden die Grafen Adolf von Sayn (gest. 1568), Bastian von Sayn und Hermann von Sayn (gest. 1578), nach ihrem Tod umgebettet und doch noch in der erst 1601 geschaffenen Gruft bestattet.
Heinrich IV. 1606
Graf Heinrich IV. starb am 17.1.1606 auf Burg Sayn. Seine Leiche wurde nach Hachenburg überführt und dort am 17. März 1606 um 9 Uhr im Gewölbe der Kirche begraben, das er selbst hatte errichten lassen.
HHStAW Abt. 360 Hachenburg Nr. 9 pag. 34; Alexander, Nekrolog S.19; Hachenburg, Blütezeit, S. 35.>/ANM>Friedrich Wilhelm 1607
Am 31. Dezember 1607 starb Friedrich Wilhelm, der jüngste Sohn des Grafen Wilhelm. Er wurde am 2. Januar 1608 in dem Gewölbe vor dem Schöffenstuhl, wie Graf Adolf (gest. 1568), Graf Bastian und sein Großvater Graf Hermann (gest. 1588), begraben.
Johann Casimir 1619
Am 22. August 1619 starb der jüngste Sohn des Grafen in Altenkirchen und wurde am 21. [!] zu Hachenburg in der Stadt im Chor der Kirche begraben. Er lebte nur 10 Wochen.
Wilhelm 1620
Am 15. Juli 1620 starb Wilhelm, der erstgeborene Sohn des Grafen, der einen Tag zuvor geboren, getauft und alsbald gestorben ist. Er wurde in der Kirche begraben
Wilhelm II. zu Sayn-Wittgenstein 1625
Am 28./29 Oktober 1625, des nachts zwischen ein und zwei Uhr, starb Graf Wilhelm zu Sayn und Wittgenstein, Herr zu Homburg in Neumagen. Er wurde am 27. Oktober in der Hachenburger Stadtkirche im Gewölbe neben der Leiche des Grafen Heinrich begraben.[Anm. 2]
Juliana 1627
Am 17. Martini 1627 wurde Fräulein Juliana, die Schwester des Grafen, begraben. Sie war auf Burg Runkel gestorben und wurde nach Hachenburg überführt.
Scharlotte 1629
Am 2. Juni 1629 starb Fräulein Scharlotte, das Töchterlein des Grafen [?], nach langwieriger Schwechheit. Sie wurde am 4. Juni neben ihrer Schwester zur erd bestellet.
Loysa 1629
Am 6. August 1629 starb morgens zwischen 6 und 8 Uhr Fräulein Loysa, des Grafen ältestes Töchterlein, sie wurde am 8. August zu ihrem Ruhebettlein nebigt ihre Schwester gelegt.
N.N. 1631
Am 11. Februar 1631 wurde das Töchterlein des Grafen zur Erd bestattet.
Ernst zu Sayn-Wittgenstein 1632
Am 15. Juni 1632 wurde Graf Ernst zu Sayn-Wittgenstein unser gnädiger herr in der Gruft beigesetzt. Er war am 2. Mai 1632 in Frankfurt im Alter von 32 Jahren an der Wassersucht gestorben und nach Hachenburg überführt worden. Von ihm wurde bei der Begehung 1938 nur noch der gut erhaltene Schädel gefunden, der Sarg war bereits verfallen.[Anm. 3]
Ludwig 1636
Am 21. Juli 1636 wurde Graf Ludwig zu Sayn und Wittgenstein, Herr zu Homburg und zu Hachenburg, bei seinem Vater und seinen Geschwistern beigesetzt, nachdem er am 5. Juli auf Burg Freusburg sanft und selig entschlafen war. Sein Sarg war bei der Begehung 1938 bereits vollständig verfallen.[Anm. 4]
Ernestine 1661
Am 13. Oktober 1661 starb Gräfin Ernestine von Manderscheid und Blankenheim, Gräfin zu Sayn-Hachenburg. Sie wurde am 13. Oktober 1661 in der Familiengruft beigesetzt. Von ihrem Sarg wurden bei der Begehung 1938 fast nichts mehr aufgefunden.[Anm. 5]
Gräfin Loysa Juliane 1670
Bei der Begehung 1938 wurde allein der Zinksarg der Gräfin Loysa Juliane (gest. 18./28. September 1670) noch weitgehend intakt angetroffen. Loysa Juliane zu Sayn, geb. Gräfin von Erbach, starb am 28. September 1670 und wurde am 21, Oktober 1670 neben ihrem Gatten Graf Ernst und ihrem Sohn Ludwig in dem Gewölbe vor dem Hauptaltar beigesetzt. Ihr prächtiger Zinksarg trägt auf dem Deckel ein vergoldetes Kruzifix, seine Füße stellen vergoldete Löwenköpfe dar. An den Seiten des Deckels befinden sich drei Inschriften.[Anm. 6]
Andere
Maximilian (gest. 1675),[Anm. 7] Salentin Ernst Graf zu Manderscheid-Blankenheim /gest. 1705) und Franziska Eleonora Clara (gest. 1714) wurden dagegen in Marienstatt beigesetzt.
Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.
Anmerkungen:
- Alle Bestattungsnachrichten ohne anderen Nachweis folgen der Überlieferung von Alexander, Nekrolog S.19ff. Zurück
- Hachenburg, Saynsche Chronik S. 55. Zurück
- Alexander, Nekrolog S. 21; H.S., Kamera; Hachenburg, Saynsche Chronik S. 55. Zurück
- Alexander, Nekrolog S. 21; H.S. Kamera; Hachenburg, Saynsche Chronik S. 55. Zurück
- Alexander, Nekrolog S. 21; Nach H.S., Mit Kamera wurde sie am 13.10.1661 beigesetzt. Zurück
- 1. "Herr Du bist mein Teil im Land der Lebendigen". 2. "Unser Leben wenn es köstlich gewesen, ist es Mühe und Arbeit gewesen. Psalm 90/10". 3. "Ist doch der Mensch gleich wie nichts; seine Zeit fährt dahin wie ein Schatten. Psalm 144/4." Auf dem Deckel steht die Inschrift: "Ruhestätte der Hochgeborenen Gräfin und Frau Loysa-Juliana, Gräfin zu Sayn und Wittgenstein, geborene Gräfin zu Erbach, welche geboren 1604, sich vermählte anno 1624 dem Hochgeborenen Grafen und Herren, Herrn Ernsten Grafen zu sayn und Wittgenstein, mit dem sie 8 Jahre im Ehestand, 7 Kinder gezeugt und nachdem sie 38 Jahre im Wittiben-Stand mit höchstrühmlicher Mühe und Sorgfalt zu Gottesehre der ihrigen und des Landes Wohlfahrt gelebet 7 fürstliche und 5 gräfliche Enkeln erlebet, den 28. September sanft und still im Herzen entschlafen, beigesetzt den 21. Oktober anno 1670." (H.S., Mit Kamera; Hachenburg, Chronik S. 55). Vgl. Hachenburg, Blütezeit, S. 39; Alexander, Nekrolog S. 21. Zurück
- Graf Maximilian, Sohn der Gräfin Ernestine von Manderscheid-Sayn war am 12. Januar 1675 in Rom verstorben und liegt dort begraben. Sein Herz wurde dagegen nach Hachenburg gebracht und in der Abteikirche Marienstatt bestattet. (Alexander, Nekrolog S. 22). Siehe zur Grablege Marienstatt die weiteren Eintragungen im Nekrolog. Zurück