Hachenburg im Westerwald

Familien mit dem Beinamen "von Hachenburg"

Im Laufe der Jahrhunderte verließen immer wieder Hachenburger ihre Heimatstadt und nahmen ihren Herkunftsort "von Hachenburg" als "Familiennamen" mit in die neue Heimat nahmen. Hier hat der Historiker Hellmuth Genisicke Vorarbeiten geleistet[Anm. 1] , die nach seinem Tod allerdings nicht mehr greifbar sind.
Nach ihrer Heimatstadt Hachenburg nannten sich am Rhein im 13. Jahrhundert Bürgerfamilien in Koblenz und Andernach, im 14. Jahrhundert in Limburg, Wetzlar, Braubach, Montabaur, Frankfurt, Linz, Köln[Anm. 2] und Rübenach, Oberbrechen, Dombach, Eufingen, im 16. und 17. Jahrhundert in Altenkirchen, Andernach, Bacharach, Dauborn, Dortmund, Erfurt,[Anm. 3] Frankenthal, Heidelberg,[Anm. 4] Limburg, Marburg,[Anm. 5] Montabaur, Kirberg, Koblenz, Köln, Mainz, Niederlahnstein, Ockenfels, Regensburg, Worms. Auch in den Niederlanden hat Gensicke alte Hachenburger entdeckt.
Für die Wirtschaftsgeschichte der Stadt interessant sind die Angaben Gensickes, dass die nach Koblenz und Köln ausgewanderten Hachenburger Metzger und Fleischer, waren, während nach  Limburg Schuhmacher und Weber, nach Wetzlar Kürschner, Wollweber nach Montabaur gegangen waren.[Anm. 6]
Zuweilen finden sich Hachenburger in Diensten anderer Herren, so war Gottfried von Hachenburg 1363-1369 Schreiber des Herrn von Eppstein,[Anm. 7] im 15. Jahrhundert finden sich Hachenburger im Dienst der Grafen von Katzenelnbogen, des Trierer Erzbischofs und der Grafen von Wied, im 16. Jahrhundert der Grafschaft Diez, später in Montabaur, Marienrachdorf und Pfaffendorf und  in der Grafschaft Wied. Bruno Struif hat sich der Geschichte des Buchdruckers Paul von Hachenburg angenommen, der im 15. Jahrhundert lebte.
Der bekannteste Vertreter der Familien mit dem Herkunftsnamen "von Hachenburg" ist Meister Tilmann von Hachenburg, der zwar niemals in Hachenburg wohnte oder wirkte aber weiterhin als "Hachenburger" vereinnahmt wird.
Herman von Hachenburg bekleidete zwischen 1451 und 1473 den Titel eines Freigrafen in Volmarstein.[Anm. 8]
Kaum zu überschauen ist dagegen die Fülle von Geistlichen, die allerorten wirkten und ihren Herkunftsnamen "von Hachenburg" an ihren Dienstorten beibehielten.[Anm. 9]
Nicht vergessen werden sollen die Hachenburger Studenten, die an ihren Studienorten mit dem Beisatz "von hachenburg" identifiziert wurden.

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Gensicke, Geschichte S. 35ff. Zurück
  2. Liste von 10 Hachenburgern in Köln 1388-1406 (HHStAW Abt. 1032 Nr. 6a) Zurück
  3. Liste von 25 Hachenburgern in Erfurt 1408-1490 (HHStAW Abt. 1032 Nr. 6a). Zurück
  4. Liste von sechs Hachenburgern in Heidelberg 1382-1452 (HHStAW Abt. 1032 Nr. 6a) Zurück
  5. Liste von 13 Hachenburgern in Marburg 1527-1568 (HHStAW Abt. 1032 Nr. 6a). Zurück
  6. Gensicke, Geschichte S. 35ff. mit näheren Angaben. Zurück
  7. Schäfer. Eppstein S.181. Zurück
  8. Regesten Kaiser Friedrichs, Register s.v. Hachenburg, Hermann von. Zurück
  9. Siehe hierzu Gensicke, Geschichte S. 36. Zurück