Hachenburg im Westerwald

Italienische Nächte in Hachenburg - 1891/1894

Unvergessen blieben den Bewohnern Hachenburgs lange Zeit die "Italienischen Nächte", die Ende des 19. Jahrhunderts offensichtlich jedes Jahr stattfanden.
Am 1. August 1891 wurde eine solche Nacht im Schlossgarten gefeiert wurde.[Anm. 1]
Auch 1993 fand am 18. Juni eine "Italienische Nacht" im Burggarten statt. Die Gräflich-Hachenburgische Knabenkaplle in Uniform gab unter Leitung von Herrn Beck ein Konzert. Der Park war beleuchtet, ein Tanzplatz vorgesehen. Rud. Latsch sorgte für eine ausreichende Restauration. Wer die Veranstaltung besuchen wollte, musste an der Kasse am Friedrichsplatz 30 Pfennige bezahlen.[Anm. 2]
Eine weitere "Italienische Nacht" fand auch am 29. Juni 1894 statt, "ein Fest" so ein Zeitgenosse, "wie seitdem hier keins mehr war". Veranstalter war der Hachenburger Männger-Gesangverein unter Mitwirkung der Gräflich Hachenburgschen Musikschule unter Leitung des Herrn Keul. Der Burggarten war herausgeputzt worden, mit reinlichen Kieswegen, mit Blumenbeeten und sauberen Bänken. In den Büschen war bengalisches Feuer entzündet, Lampions säumten die Hauptwege. Es gab ein Buffet und ein Podium auf dem auch die Kapelle spielte. Als Graf Alexander von Hachenburg in bester Laune Tanzmusik verlangte, konnte die Gräfliche Knabenkapelle (Hachenburger Trompeterchor) diesen Wunsch nicht erfüllen, weil ihr Repertoire so kurz nach der Gründung dies noch nicht hergab. Der Graf war darüber so erbost, dass er Kapellenleiter Beck fristlos entließ. Es folgten als Kapellenleiter Gerichtsvollzieher Müller, wenig später Postsekretär Müller und dann der Klavierlehrer der Gräflichen Familie Herr Knittel. Im Jahr 1895 übernahm Musikmeister Keul aus Limburg den Chor[Anm. 3] Hauptattraktion der Nacht sollten einige drei Meter große Luftballons sein, die man aufsteigen lassen wollte[Anm. 4]

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Sayn, Auf den Spuren des Grafen Alexander S. 35 zum Jahr 1891. Zurück
  2. WWZ vom 18.6.1893. Zurück
  3. Heuzeroth, Knabenkapelle. Zurück
  4. Anzeige von W. Hermes in der WWZ vom 15.1.1894. Zurück