600 Jahre Stadtrechte - 1914
Am 1.-3. sowie am 9. August 1914 sollte die 600-Jahrfeier der Stadt Hachenburg stattfinden. Am 16. Dezember 1314 hatte König Ludwig der Bayer der Stadt die Stadtrechte verbrieft. Die zwischen dem 28. Juli und 1. August 1914 ausgesprochenen Kriegserklärungen, die den 1. Weltkrieg vom Zaume brachen, verhinderten die Durchführung des Stadtfestes.
Am Abend des 1. August, einem Samstag, sollten die Feierlichkeiten mit einem zwanglosen Beisammensein auf dem Festplatz, musikalischen und gesanglichen Darbietungen sowie Vorführung turnerischer Übungen durch Erwachsene und Jugendliche eingeleitet werden.
Für den Sonntag (2. August) waren morgens Festgeläute und Festgottesdienst in beiden Kirchen, ein Militärkonzert auf dem Festplatz an der Graf Heinrich Straße sowie eine Festsitzung der städtischen Vertretungen, Ausschüsse und Ehrengäste in der städtischen Turnhalle an der Leipziger Straße vorgesehen.
Um 13 Uhr war ein von Hofrat Dr. Spielmann konzipierter "Historischer Festzug" durch die Stadt geplant. Um 16:30 sollte das von Dr. Spielmann gedichtete Westerwälder Ritterspiel "Der Femegraf" im Burggarten gegeben werden. Der Abend war für ein Militärkonzert sowie ein Tanz- und Volksfest auf dem Festplatz reserviert.
Am Montag (3. August) sollte zunächst ein Festgottesdienst der israelitischen Gemeinde in der Synagoge stattfinden, danach ein Konzert und Frühstück auf dem Festplatz. Danach wollte man den Festzug wiederholen und auch den "Femegraf" erneut aufführen. Auch an diesem Abend fanden ein Militärkonzert sowie eine Tanzveranstaltung auf dem Festplatz statt. Danach wurde ein Luftschiff des Militärs erwartet, dessen Pilot dann von den Vertretern der Stadt besonders begrüßt werden sollte. Ein Feuerwerk sollte die Feierlichkeiten dieses Tages beschließen.
Am folgenden Wochenende (Sonntag 9. August) sollte der "Femegraf" erneut aufgeführt und auf dem Festplatz getanzt werden.
Unterkünfte und Karten für das Festpiel konnte man beim „Verkehrsbüro für die Sechshundertjahrfeier in Hachenburg“ vorbestellen.[Anm. 1]
Nach dem 1. Weltkrieg plante man eine Zeitlang, die ausgefallene Feier im Jahr 1926 nachzuholen. Dazu kam es aber nicht.[Anm. 2]
Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.