Hachenburg auf dem Weg zur Stadt
Schon bald nach ihrer Gründung umgab sich die Stadt mit einer Stadtmauer. Das älteste Stadtsiegel von 1292 zeigt ein mächtiges Stadttor mit zwei flankierenden Türmen. Im Jahr 1234 wies der Burgort eine bereits weit fortgeschrittene Infrastruktur auf. Die Brotversorgung Entstehung des Ortes stellten die beiden herrschaftlichen Mühlen, die Nistermühle und eine Mühle am Oberbach, sicher. Die in Hachenburg produzierten Produkte aus der Land- und Viehwirtschaft wurden auf dem Hachenburger Markt gehandelt, der zudem von zahlreichen Geschäftsleuten der Umgebung besucht wurde. Im Jahr 1234 hatte er bereits überregionale Bedeutung, denn damals wurde längere Zeit nach »Hachenburger Maß« gemessen. Er war zu dieser Zeit schon so bedeutend, dass sich die Händler aus Nah und Fern nach diesem Maß richteten. Ausdrücklich genannt wird der Markt erstmals im Jahr 1297.
Die Siedlung unterhalb der Burg wird 1247 als oppidum (= Stadt) und1253 als civitas (= städtisches Gemeinwesen) bezeichnet. Mit Stadtmauer und Markt verfügte der Ort bereits über zwei wichtige Merkmale, die eigentlich nur Orten mit verbrieftem Stadtrecht vorbehalten waren. An der Spitze der Ortsverwaltung stand der herrschaftliche Schultheiß, der als Verbindungsmann zwischen Herrschaft und Gemeinde fungierte. Der erste Schultheiß Gerhard wird bereits im Jahr 1232, 1255 einer seiner Nachfolger Siegfried Horninc genannt.
Neben dem Schultheißen tauchen das Schöffengremium und die Bürgerschaftals bereits weitgehend selbständige städtische Körperschaft auf.
Stadtsiegel und Stadtwappen
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Fehde 1304 vor Hachenburg
In einem Schiedsspruch, der am 31. August 1304 in der Fehde zwischen dem Edelherrn Ulrich von Hanau und Philipp von Münzenberg-Falkenstein geschlossen wurde, taucht unvermutet auch Hachenburg auf. Heinrich von Langethe, der ein Parteigänger des Hanauers war, hattein dessen Diensten ein Pferd vor Hachenburg verloren. Um was es in dieser Wetterauer Fehde ging, ist bisher nicht bekannt. Warum sich die Kampfhandlungen bis vor die Tore Hachenburgs erstreckten, konnte bisher nicht geklärt werden.
Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.