Vom Helenenstift zum Haus Helena in Hachenburg
Auf Betreiben des Pfarrers Elsenheimer kamen am 27. Juli 1890 die ersten Schwestern von der "Gemeinschaft der Armen Dienstmägde Jesu Christi" aus Dernbach nach Hachenburg. Sie wohnten zunächst in gemieteten Räumen und bauten eine ambulante Krankenpflege auf. 1892 erhielten sie die staatliche Genehmigung für die Eröffnung eines Kindergartens und einer Nähschule, die beide 1926 nach einem entsprechenden Umbau in eine Scheune einziehen konnten.
1891 kaufte die Pfarrgemeinde durch Vermittlung des Grafen Alexander ein Haus am Nisterweg und ließ darin ein Krankenhaus einrichten. Man gab diesem Haus den Namen Helenenstift in Erinnerung an die 2. Ehefrau des Grafen Alexander, Helene geb. von Krolikowska.
Der Plan, ein evangelisches Krankenhaus am Steinweg zu errichten, kam Anfang des 20. Jahrhunderts nicht zustande.
Im Jahr 1903 ließ Pfarrer Steyer eine Kapelle anbauen, die am 29. August 1904 geweiht wurde. Im Prospekt "Hachenburg und seine nähere Umgebung" aus dem Jahr 1908 wird das Helenenstift als Katholisches Krankenhaus bezeichnet. Das Haus diente später Erholungsgästen, erhielt aber auch eine Entbindungsstation und 1948 im Parterre eine Station für innere Krankheiten.
Bis zum 1. Oktober 1964 blieb das Helenenstift Krankenhaus für Innere Medizin. Als 1965 das neue Kreiskrankenhaus gebaut war, wurde die Krankenversorgung im Helenenstift eingestellt. Die "Armen Dienstmägde Jesu Christi", die bis dahin das Stift bewirtschaftet hatten, kehrten in ihr Mutterhaus nach Dernbach zurück und das Gebäude blieb bis auf eine Arztpraxis zunächst leer.
Doch schon 1965 plante man, zwei Millionen Deutsche Mark für einen Neubau bereitzustellen, das Haus in die Trägerschaft des neu gegründeten Caritas-Vereins in Hachenburg zu geben und als Altenheim fortzuführen. Der Baubeginn zog sich zwar noch bis 1971 hin, aber bereits ein Jahr später konnte das Altenheim mit 56 Betten durch Weihbischof Kampe geweiht werden.
Im Jahr 1999 ließ der Vorstand des Caritas-Vereins Hachenburg das "Haus Helena" in drei Bauabschnitten innen und außen sanieren und modernisieren. Die Stadt und die Verbandsgemeinde Hachenburg sowie der Westerwaldkreis und das Bistum Limburg beteiligten sich an den Kosten. Gleichzeitig wurde am 1. Januar 1999 die Trägerschaft des Hauses auf den Bezirkscaritasverband übertragen, der nun gemeinsam mit dem Caritas-Verein Hachenburg für das Wohl der Bewohner Sorge trägt.[Anm. 1]
Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.
Anmerkungen:
- Becker, katholische Pfarrei S. 117; Gensicke, Geschichte S. 53; WWZ vom 3. und 9.8.1965; ebd. vom 12.12.1996 und ebd. vom 9.3.1999. Zurück