Kulturelle Veranstaltungen in der Stadt
Hachenburg kann seit über zwanzig Jahren auf das wohl hochwertigste und vielfältigste Kulturprogramm des Westerwaldes verweisen. Das Prädikat, kulturelles Zentrum einer ganzen Region zu sein, hat entscheidend mit dazu beigetragen, Hachenburg zu einer wohnens- und lebenswerten Stadt zu machen.
Bürgermeister Wilfried Seide hatte Anfang der 1970-er Jahre "Lichterfeste" eingeführt. Er hatte ähnliche Veranstaltungen während seiner Regierungszeit als Kurdirektor in Bad Nenndorf kennengelernt. Nun wurden im Sommer die Stadt und der Burggarten prächtig illuminiert.
Großen Anklang fanden auch die verschiedenen Stadtjubiläen, die 1939, 1964, 1972 und 1989 anläßlich der Wiederkehr der Stadtrechtsverleihung im Jahr 1314 stattfanden.
Neue Impulse erlebte das Hachenburger Kulturleben dank der Initiativen des damaligen Stadtbürgermeisters Hendrik Hering (amtierte 1989 - 2001), seines Kulturbeauftragten Dr. Jürgen Hardeck (1990-1995) und des heutigen Bürgermeisters Peter Klöckner.
Anknüpfend an die "Lichterfeste" wurde seit 1991 Feste im Burggarten veranstaltet. Jedes dieser Burggartenfeste stand unter einem bestimmten Motto: Feste des Lichts wurden 1991 und 1996 gefeiert. 1992 widmete man sich dem Thema "Mittelalter", ein Jahr später der "Flower-Power"-Bewegung. 1994 kam der "Wilde Westen" nach Hachenburg, im darauffolgenden Jahr konnte man sich dem "American Dream" hingeben. Im Jahr 1997 erlebten die Besucher ein "sagenhaftes", 1998 ein "barockes" Burggartenfest. Nach zehn erfolgreichen Jahren wurde 1999 "Best of Burggartenfest" geboten, im Jahr 2000 lockten Kleinkünstler und Straßentheater die Besucher an, ein Jahr darauf wurde man in den Zauber des Zirkuslebens eingeladen.
Die Burggartenfeste hatten sich rasch zum größten Themenfest des Landes Rheinland-Pfalz entwickelt. Das Projekt wurde seit 1992 vom neu ins Leben gerufenen "Kultursommer" des Landes Rheinland-Pfalz unterstützt.
Wegen des großen materiellen und finanziellen Aufwandes entschloss man sich, die Burggartenfeste künftig nur noch alle zwei Jahre abzuhalten. Es folgte 2003 ein Fest unter dem Motto "1001 Nacht", 2005 fanden schottische "Highland-Games" im Burggarten statt, 2007 wurde das vorerst letzte Burggartenfest "Viva Lateinamerika" gefeiert.
In erster Linie verdankt Hachenburg seinen Ruf, kulturelles Zentrum des Westerwaldes zu sein, den Aktivitäten der Hachenburger "KulturZeit". Die Damen der Hachenburger Kulturzeit stellen unter der Leitung von Kulturrrferentin Beate Macht (seit 1999) halbjährlich ein Kulturprogramm zusammen, das sich durchaus mit dem größerer Städte messen kann. Mit einem Programm, das von Kleinkunst bis Klassik reicht und Humorvolles ebenso wie Ernstes anbietet, soll eine Mischung aus Pep und Niveau erreicht und möglichst alle Generationen angesprochen werden.
Ein Höhepunkt der Sommermonate ist der von der "KulturZeit" organisierte "Treffpunkt Alter Markt". Diese Open-Air-Konzertreihe bietet von Juni bis August jeden Donnerstagabend Life-Musik in seiner ganzen Bandbreite: von Pop, Jazz und Swing bis hin zu HipHop.
Alle zwei Jahre soll das skurile Fest "Hachenburg spielt verrückt",das im Jahr 2010 Premiere hatte, junge und alte Besucher anziehen. Fester Bestandteil des Hachenburger Kulturlebens sind das in "geraden" Jahren stattfindende weithin bekannte "Figurentheaterfestival". Das erstmals 2007 veranstaltete Hachenburger Filmfestival im Cinexx bietet Cineasten alljährlich ein hochkarätiges Filmprogramm. Die Hachenburger Kunstwochen erregten überregionale Aufmerksamkeit.
Die Veranstaltungen des "Kulturkreises Hachenburg e.V.", von Jürgen Hardeck und Johannes Mai gegründet, lange Jahre von Hans Christ geleitet und heute wieder von Dr. Johannes Mai betreut, ergänzen das kulturelle Programm der Stadt. Gleiches gilt für die Veranstaltungen der Abtei Marienstatt (Musikkreis). Das Ehepaar Pagel (Haehnelsche Buchhandlung), bei "Hachenburger Frühling" Mitveranstalter bietet in der Buchhandlung Lesungen, Vernissagen und andere kulturelle Höhepunkte an. Die Veranstaltungen des "Landschaftsmuseums" sind seit vielen Jahren fester Bestandteil des Hachenburger Kulturlebens. Neuerdings veranstaltet die "Geschichtswerkstatt Hachenburg e.V." Vortragsabende, organisiert Ausstellungen und gibt eine eigene Publikationsreihe heraus.
Mittelpunkte Hachenburger Kulturlebens sind natürlich die zahlreichen Vereine der Stadt, die mit ihren Veranstaltungen zahlreiche Besucher anziehen.
Die traditionellen aber wohl eher kommerziell ausgerichteten Feste, wie Katharinenmarkt und das Löwen- bzw. das Weinfest werden durch Kulturprogramme begleitet und sind auch gerade deswegen bei den Hachenburgern und ihren Nachbarn beliebt.
Die Feste und Feiern der Hachenburger, besonders anlässlich von Kirchweih, Kirmes und Karneval, werden im Buch "Geschichte der Stadt Hachenburg" ausführlich beschrieben.
Zur Hachenburger Kulturszene gehören auch Kunstwerke in der Stadt verschiedene Museen, die im Laufe der Zeit in Hachenburg eingerichtet wurden. Lohnende Anlaufstellen sind die städtische Bücherei und das Stadtarchiv.
Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.