0.Mandolinenklub Untershausen, ab 1952 Mandolinen-Orchester 1932 Untershausen
Am 1. Januar 1932 wurde der "Musik- und Wanderklub“ Untershausen – im Volksmund stets Mandolinenklub genannt – von 19 musikbegeisterten jungen Männern im Alter zwischen 13 bis 25 Jahren in der Gastwirtschaft Daum H14 gegründet: Toni Becher H36, Hermann, Paul und Willi Born H35, Josef Daum H14, Johann Dennebaum H20, Josef Ebert H12, Toni Ferdinand H9, Josef Frink H34, Josef Gombert H3, Gottfried Gremp H20, Hugo Herrmann H32, Alois und Josef Hübinger H27, Gregor Kaiser H5, Eugen und Franz Müller H24, Willi Roth H1 und Wendelin Simon H40.
Aktive Spieler waren:
- Paul Born, I. Violine, s.a. Text: Haus Nr.35
- Franz Müller, I. Mandoline
- Wendelin Simon, II. Violine
- Josef Gombert, II. Mandoline
- Gregor Kaiser, II. Mandoline
- Alois Hübinger, Gitarre
- Josef Hübinger, Gitarre, gleichzeitig auch 1. Vorsitzender bis Dez. 1933.
Ihr Hauptübungsstück war der Marsch „Frohe Heimkehr“ von Fr. Schmitt.
Am 24. Januar 1932 feierte man im Saal Daum ein Gründungsfest unter freundschaftlicher Mitgestaltung des benachbarten Mandolinenklubs „Alpenrös´l“ aus Holler. Der Untershäuser Mandolinenklub spielte die Stücke: Frohe Heimkehr, Polarsterne, Gruß aus der Baar, Libelle und Potpourri von Fr. Schmitt sowie Ein Hoch der Zupfmusik von Stoye. Die Darbietungen begeisterten den Untershäuser Volksschullehrer Georg Gremp H19 „so sehr, dass er sich bereiterklärte, die Leitung des Vereins als Dirigent zu übernehmen“. Bereits im Oktober 1932 wurde dann im Saal Daum ein Konzert aufgeführt, an dem auch die benachbarten Mandolinenklubs „Almenrausch“ Welschneudorf, „Alpenrös´l“ Holler und „Edelweiß“ Niederelbert teilnahmen. Mit dem „Ständchen“ von Heykens und dem Marsch „Wien bleibt Wien“ wurde das Repertoire noch im gleichen Jahr erweitert.
Der Mandolinenklub verfügte über keinerlei Geldmittel. Man versuchte, nötige Anschaffungen durch Spenden zu decken: So wurde zu Drei Könige vor den Häusern gesungen und gesammelt, auch wurde eine Fastnachtssammlung zu Gunsten des Vereins durchgeführt. Die Proben konnten kostenlos beim Gastwirt Daum durchgeführt werden, und zwar ohne Verzehrzwang. An seinem Stiftungsfest mit humoristischen Einlagen erhob der Verein einen Eintritt von 0,25 Reichsmark und veranstaltete eine Verlosung, deren Preise = Gegenstände von den einzelnen Mitgliedern gestiftet worden waren. Um neuen Spielern die Instrumentenbeschaffung zu ermöglichen, lieh sich der Verein Geld, das dann in Raten zurückgezahlt wurde.
Der Mandolinenklub besaß auch – im Gegensatz zu dem damals für kurze Zeit existierenden Männergesangverein Liederkranz 1923 Untershausen – keine aufwändige Fahne, sondern lediglich einen Wimpel, der von Martha Müller H24 bestickt worden war. Der Dirigent Lehrer Gremp arbeitete ehrenamtlich und erhielt Naturalien (Getreide, Mehl, Kartoffel), das galt auch noch für seinen Nachfolger Josef Gombert. Die Arbeit der späteren Dirigenten R. Höbelt, H. Gunia und Mirko Schrader wurde dann mit Geld honoriert.
Am 27. November 1932 trafen sich auf Initiative des Mandolinenklubs Siershahn die Vereine des Unterwesterwalds zu einem Gemeinschaftskonzert im Katholischen Gesellenhaus (Kolpinghaus) in Montabaur. Die Teilnehmer kamen aus Dernbach, Holler, Horressen, Maxsain, Niederelbert, Siershahn, Untershausen und Welschneudorf. Zum Abschluss wurde unter der Stabführung von Lehrer Gremp der Marsch „Junge Kameraden“ gemeinsam von allen ca. 120 Spielern dargeboten.
In den Jahren 1933-1934-1935 wurde eifrig geübt, die Zahl der Spieler verdoppelte sich fast, und der Verein veranstaltete jährlich seinen bunten Abend. [Anm. 1]
Im Jahr 1934 wurde das Erntedankfest mit einem Umzug durchs Dorf gefeiert.
Auf dem Foto sieht man die jungen Spieler des Mandolinenklubs Untershausen am Anfang des Zugs. Sie tragen die Uniform der Hitlerjugend mit gelbem Hemd, schwarzem Schlips, schwarzer Hose und schwarzen Schuhen.
Die Aufnahme entstand an der Dorfstraße bei Haus Nr.14, links der Hof und der Saal, davor eine Birke und rechts hinten H15 mit dem Kirschbaum vor dem Haus.
Personen v.l.: Hermann Born H35 mit Mandoline, gleichzeitig auch 1. Vorsitzender ab 1934; schräg dahinter Wendelin Simon H40; Johann Dennebaum H20 mit Mandoline; Josef Frink H34, steht links hinter Franz Müller H24, dem Mann mit dem Hut und einer Mandoline; Paul Born H35, Dirigent; Alois Hübinger H27; Josef Ebert H12; Toni Ferdinand H9, Mandoline; Mann mit Hut und Gitarre Josef Hübinger H27; Josef Gombert H3 mit Mandoline; Mann im Hintergrund mit Hut Alois Ludwig H26; Willi Roth H29; Anton Dennebaum jun. H20 -Jugendlicher im Hintergrund; Toni Becher H36, mit Mandola; Franz Dennebaum H20 - hinter Toni Becher; Anton Ludwig H26, schräg dahinter - man sieht nur einen Teil seines Gesichts; Ludwig Ortseifen H17, mit weißer Schärpe oder Tragegurt eines Instruments; Willi Born H36 mit umgehängtem Cello; Elisabeth Dennebaum H20; Richard Herrmann H32; N.N., Frau mit weißer Kopfbedeckung. Im Vordergrund Ortsbauernführer mit Umhängetasche in Nassauer Tracht Heinrich Gombert H3; Nikolaus Ferdinand H15, der größte Mann auf dem Bild. Die nächsten 3 Personen sind unbekannt, Mariechen Klein H30 mit weißem Kleid; dann Kopf einer jungen unbekannten Frau, Agnes Straub H16 in dunklem Kleid mit schwarzem Halsausschnitt; Adam Gilles H6 in weißem Hemd hinter Agnes Straub; Maria Kaiser H5; unbekannter Mann mit Fliege hinter Adam Gilles; Lidwina Simon H40 in weißem Kleid; Paula Frink H34. Die restlichen Personen sind nur unscharf abgebildet.
Ab Mitte 1935 wurden mit Beginn der allgemeinen Wehrpflicht und des Reichsarbeitsdienstes immer wieder Spieler eingezogen. Jetzt gelang es trotz aller Bemühungen von Lehrer Gremp nicht mehr, den Verein aktionsfähig zu halten. Bis nach Kriegsende ruhte deshalb die Tätigkeit des Vereins.
Nachdem die ersten Spieler aus der Kriegsgefangenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg zurückgekehrt waren, begann Hugo Gombert H3, wieder junge Untershäuser im Mandolinen- und Gitarrenspiel zu unterrichten. Zu den neuen Spielern gehörten Berthold Ferdinand H11, Lothar Weyand H44, Paul Gilles H6, Werner Metternich H23 und Arnold Mies H25. Dazu gesellten sich die älteren Spieler Reinhold Metternich und Gottfried Ferdinand.
Als dann auch Josef Gombert H3 aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, fing er an, ein neues Orchester aufzustellen und begann mit wöchentlichen Proben in der alten Schule H31 und auch in Privaträumen. Nachdem er dann von der damaligen französischen Besatzungsmacht eine Genehmigung zum Musizieren erhalten hatte, konnten die Proben auch wieder in der Gastwirtschaft Daum H14 abgehalten werden. Josef Gombert wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt und Lehrer Gremp übernahm wieder die musikalische Leitung.
Im Januar 1947 konnte der Verein das erste Mal nach dem Zweiten Weltkrieg dem Dorf einen bunten Abend bieten. „Der Eintritt war frei und einer der schönsten Abende des Vereins überhaupt“. Der Verein wuchs schnell auf 25 Spieler. 1949 wurde bei der Firma Klein in Koblenz ein Zupfbass erworben; Bassist wurde Georg Söllner H14.
Anfang der 1950er Jahre kam es zu vielen Aktivitäten. Zum 25-jährigen Bestehen des Mandolinenklubs „Harmonie“ Langenscheidt konnte man sich inspirieren lassen von den musikalischen Vorträgen des Mandolinen-Orchesters „Heideröschen“ Düsseldorf, ebenso auf einem Mandolinenfest in Braubach. Es folgte eine rege Konzerttätigkeit in den benachbarten Gemeinden Boden, Girod, Niederelbert, Ruppach und Welschneudorf.
Am 5. März 1950 veranstaltete der Verein unter Mitwirkung des M.G.V. Daubach ein Konzert. Dabei wurde erstmalig die „Ehre Gottes in der Natur“ von Beethoven mit Chor und Orchester zum Vortrag gebracht; es war ein voller Erfolg. Zusammen mit dem M.G.V. Daubach wurden mehrere Konzerte veranstaltet, bei denen u.a. der Walzer „An der schönen blauen Donau“ besonderen Anklang beim Publikum fand. Es folgten Aufritte bei den Kommersabenden der Männergesangvereine Daubach, Ettersdorf, Holler und Stahlhofen und erstmalig eine Teilnahme an einem musikalischen Wettstreit der Musikvereine bei dem Mandolinen-Klub „Frisch auf“ Elz.
Seit 10. Januar 1952 trägt der Verein den Namen Mandolinen-Orchester 1932 Untershausen. Im gleichen Jahr wurde der langjährige Dirigent Georg Gremp als Lehrer in den Ruhestand versetzt und vom Verein zum Ehrendirigenten ernannt. Der Verein machte einen schönen Ausflug nach Winningen an der Mosel und ein Jahr später zur Tropfsteinhöhle in Attendorn.
Im Jahr 1953 wurde Hugo Herrmann zum 1. Vorsitzenden gewählt und damit Nachfolger von Josef Gombert, der zum Dirigenten bestellt wurde. Das Mandolinen-Orchester veranstaltete ein Konzert zusammen mit den Mandolinenklubs aus Holler, Horressen und Welschneudorf zu Gunsten der Errichtung einer Krieger-Gedächtniskapelle in Untershausen, s. a. Text: Kulturdenkmäler/Krieger-Gedächtniskapelle.
Der Verein unterhielt freundschaftliche Beziehungen zu dem neu entstandenen Mandolinen-Klub Heiligenroth, dem u.a. der Gitarrenspieler Theo Dickob H7 angehörte. Im Saal Daum errichtete der Verein eine Bühne, auf der zur Einweihung das Schauspiel „Unter falschem Verdacht“ mit Erfolg aufgeführt wurde. [Anm. 2]
1955 Der Verein besuchte den schwer kriegsbeschädigten Felix Becher im Universitäts-Klinikum Giessen, s.a. Text: Häuser/Haus Nr. 36.
Im Mai 1957 feierte der Verein sein 25-jähriges Stiftungsfest.
Die Personen auf dem Foto sind in der 1. Reihe von links: Helga Becher, Hannelore Franz, Roswitha Born, Johann Dennebaum, Hugo Herrmann, Georg Gremp, Volkschullehrer i.R. und erneut Dirigent, Willi Born, Franz Müller, Beate Kettel, Renate Dennebaum, Helga Dennebaum. 2. Reihe: Gisela Normann, Franz Becher, Franz Weckbecker, Reinhold Metternich, Arnold Mies, Edgar Holzenthal, Georg Söllner, Lothar Weyand, Josef Dickob, Josef Ferdinand, Edwin Diehl, Josef Stetenfeld, Berthold Ferdinand, Otto Velten, Jakob Bender, Anneliese Brill, Kurt Weyand. 3. Reihe: Toni Straub, Werner Born, Werner Weckbecker, Gottfried Ferdinand, Erwin Becher, Manfred Stetenfeld, Oswald Frink, Hermann Neuroth und Josef Noll; nicht auf dem Bild: Josef Gombert, Dirigent von 1953–56 und Reiner Dennebaum 1. Mandoline.
Das 25-jährige Gründungsfest wurde auch mit einem Festumzug, Foto, durchs Dorf gefeiert: Vorneweg die Blaskapelle, daneben Jakob Bender und das Kind Joachim Gombert; dahinter die Festdamen Renate Dennebaum und Beate Kettel, Gisela Normann und Helga Dennebaum, Helga Becher und Hannelore Franz, Roswitha Born und Anneliese Brill.
An dem Fest nahmen die Männergesangvereine „Lyra Holler“, „Frohsinn Daubach“ und „Concordia Stahlhofen“ teil sowie die Mandolinen- und Musikvereine aus Elz, Hahnstätten, Heiligenroth, Holler, Horressen, Niederelbert und Ruppach-Goldhausen.
Die Ausbildung neuer Spieler erfolgte vereinsintern, in den 1960er Jahren z. B. durch den Volksschullehrer Hoppe für Gitarre und Josef Gombert für Mandoline. Jährlich wurden ein „Bunter Abend“ durchgeführt sowie eine Fußwanderung für Jung und Alt organisiert.
1972 wurde das 40-jährige Stiftungsfest in einem Festzelt auf dem ehemaligen Dreschplatz, heute Bolz- und Spielplatz, ausgerichtet. Es beginnt mit einem Kommers am Samstag, Festgottesdienst am Sonntag in Holler und anschließender Feier mit Kranzniederlegung an der Kriegergedächtniskapelle in Untershausen. Nach einem Festzug durch das geschmückte Dorf, der von der DRK-Kapelle Daubach angeführt wurde, begann das Freundschaftsspielen der Mandolinenvereine Holler, Niederelbert, Horressen, Heiligenroth, Dreisbach, Sessenbach und Laurenburg. Das Fest endete mit Tanzmusik unter reger Beteiligung der Bevölkerung. [Anm. 3]
In den 1970er Jahren folgten viele Konzerte mit benachbarten Vereinen und in sozialen Einrichtungen; es wurden reichlich Ständchen gebracht. Die Ausflüge führten jetzt in den Schwarzwald, ins Allgäu oder nach Österreich und wurden durch Veranstaltungen mit ortsansässigen Vereinen zu kulturellen Höhepunkten.
1981 hatte der Verein 111 Mitglieder, davon 40 Aktive.
1982 feierte man das 50-jährige Gründungsfest.
Auf dem Foto sind die Aktiven des Mandolinen-Orchesters abgebildet, dahinter das Kappesfeld und die Ortschaft Untershausen. Die Personen in der Hocke sind v.l. Karin Neuroth, Jutta Diehl, Thomas Müller, Heike Diehl, Claudia Noll, Gabi Diehl, Gabi Müller, Robert Velten, Ronald Sieber und Peter Becher. In der 2. Reihe: Dirigent Josef Gombert, Reinhold Metternich, Franz Becher, Reinhard Enders, Stefan Neuroth, Thomas Frink, Fredi Metternich, Erich Noll, Joachim Gombert, Michael Neuroth, Hugo Herrmann, Helmut Metternich, Ulrich Neuroth, Hermann Neuroth, Gottfried Ferdinand, Günther Metternich, Volker Gombert, Heribert Herrmann, Edwin Diehl, verdeckt mit Kontrabass Manfred Ferdinand, Kurt Weyand und Horst Müller.
Bis in den Anfang der 1990er Jahre fanden häufig Vereinsausflüge und Konzerte statt. Ab 1994 wurden die Proben und Konzerte in dem neu errichteten Bürgerhaus durchgeführt. [Anm. 4]
Im Jahr 2002 wurde das 70-jährige Bestehen des Vereins gefeiert mit Kommers, Gottesdienst und einem Konzert der Vereinigung Westerwälder Mandolinenorchester im Bürgerhaus. Rund ein Drittel der Aktiven waren Spieler, die aus benachbarten Ortschaften kamen. Dirigent war Reinhard Höbelt aus Staudt. Das Repertoire war vielfältig und reichte von Bach über volkstümliche Werke bis zu Swing-Stücken wie „Morning has broken“.
Auf dem Foto aus dem Jahr 2002 sieht man v.l.: hockend Margret Isbert aus Niederelbert und Corinna Herrmann; sitzend: Dorothea Kamp aus Neuwied, Thomas Müller, Ingrid Mahr aus Welschneudorf, Michael Neuroth, Gertrud Spitzhorn aus Oberelbert, Heribert Herrmann und Gerhard Weyrauch aus Holler; stehend Gretel Demuth aus Montabaur, Reinhard Höbelt aus Staudt, Daniel Neuroth, Klaus-Dieter Gombert, Sonja Bechthold aus Niederelbert, Stefan Neuroth, Helga Wick aus Niederelbert, Christoph Neuroth, Anneliese Lenz aus Niederelbert, Hermann Neuroth und Christian Neuroth.
Zu den Aktivitäten in den folgenden Jahren zählen regelmäßig u.a. Bunte Abende in der Karnevalszeit, Herbstkonzert und Nikolausfeier.
Im Herbst 2004 bekam der Verein mit Mirko Schrader (*1964) aus Neuwied einen neuen Dirigenten, der auch als aktiver Gitarrist und als Komponist (Drei Bagatellen, Beatles-Medley arr. für Mandolinenorchester) das Repertoire des Mandolinen-Orchesters erweiterte.
In den Jahren 2013–16 dirigierte Henryk Gunia aus Bad Ems den Verein, ehe dann im Jahr 2016 Mirko Schrader nach intensiven Gesprächen mit Stefan Neuroth wieder als Dirigent für die musikalische Leitung gewonnen werden konnte.
Das Foto entstand während des Herbstkonzerts im Jahr 2009 und zeigt das Mandolinen-Orchester unter Leitung von Mirko Schrader und die Zuhörer im Bürgerhaus Untershausen.
Auf dem Foto Dankgottesdienst zum 75. Geburtstag von Reiner Dennebaum im Jahr 2013 in St. Bernhard in Mainz-Bretzenheim sieht man einen Teil der Spieler und Teile des Familienchores unter Leitung des Dirigenten Mirko Schrader. Personen v.l.: Anita Dennebaum, Ingrid Mahr, Wiebke Eckelt, Daniel Neuroth, Helen Staudt, Pfarrer Tonke Dennebaum, Christian Eckelt, Ulrich Neuroth, Anneliese Lenz, Gereon und Martin Dennebaum sowie Hermann Neuroth.
Der Verein gestaltet weiterhin maßgeblich die im Laufe des Jahres in der Gemeinde anfallenden weltlichen und kirchlichen Feiern; u.a. Frühjahrskonzert, Herbstkonzert, Mitgestaltung von Gottesdiensten und des Volkstrauertages, Ständchen bei Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern.
So fanden z. B. im Jahr 2014 insgesamt 52 Proben statt, die zu 18 Auftritten bei Begegnungen und Feierlichkeiten führten. Der Verein hatte Anfang bis Mitte der 1990er Jahre ca. 150 Mitglieder, davon ca. 20 aktive; im Jahr 2015 „genau 100 aktive und inaktive Mitglieder“. Ende 2023 waren es 83 Mitglieder, davon 18 aktive, von denen 12 nicht in Untershausen wohnen, sondern von außerhalb kommen.
Das Mandolinen-Orchester ist seit fast 100 Jahren der kulturelle und gesellige Mittelpunkt der Gemeinde Untershausen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden neben Konzerten und Bunten Abenden auch Theaterstücke auf die Bühne gebracht. Seit 1953 trifft sich die Gemeinde unter Mitwirkung des Vereins jährlich am Volkstrauertag an der Kriegergedächtniskapelle, um der Gefallenen der beiden Weltkriege und aller Verstorbenen zu gedenken. Ab den 1970er Jahren wurde regelmäßig ein Herbstkonzert – meist mit Gastvereinen – durchgeführt. Im Sommer wird der Kirmesfrühschoppen musikalisch begleitet und ab den 1980er Jahren wurden mehrtägige Ausflüge in den Schwarzwald, den Bayerischen Wald, nach Österreich und zu einem Folklorefestival nach Bled in Slovenien durchgeführt. Die Bunten Abende wurden mit der Bezeichnung karnevalistisch und entsprechenden Gruppen erweitert. Fester Bestandteil sind weiterhin das geschätzte Herbstkonzert und die Mitgestaltung von Gottesdiensten in den benachbarten Gemeinden und die jährliche Nikolausfeier in Untershausen und das rege gegenseitige Mitwirken befreundeter Solisten, Musikvereine und Chöre. [Anm. 5]
Die Gemeinde Untershausen ist dankbar für die gesellschaftlichen Leistungen des Mandolinen-Vereins unter den Vorsitzenden Josef Hübinger 1932–1933, Paul Born 1933–1936, Josef Gombert 1936–1952, Hugo Herrmann 1953–1973, Horst Müller 1974–1980, Erich Noll 1981-1983, Helmut Metternich1984, Reinhard Enders 1984-1993, Stefan Neuroth 1994–2013, Ronald Sieber 2013–2016 und Thomas Müller ab 2016 zu Gunsten der kulturellen Vielfalt der dörflichen Gemeinschaft.
Die musikalische Leitung durch die Dirigenten Georg Gremp 1932–1952 und 1956–1959, der auch arrangierte und den Marsch „In Treue fest“ selbst komponierte, Josef Gombert 1953–1956 und 1960–1984, Stefan Neuroth 1984–1988, Reinhard Höbelt 1988–2004, Mirko Schrader 2004–2013, Henryk Gunia 2013–2016 und Mirko Schrader erneut ab 2016 wird besonders gewürdigt und findet ihren Ausdruck im Notenverzeichnis des Vereins aus dem Jahr 2009, das an die 400 Titel umfasst, darunter Werke von Bach, Beethoven, Brahms, Händel, Ianovici, Johann Strauss (Vater und Sohn), Theodor Ritter, Robert Stolz, v. Heykens und Carl Zeller. Titel wie Amboß-Polka, An der schönen blauen Donau („Weit vom Schwarzwald her eilst Du hin zum Meer, Spendest Segen allerwegen“), Czardas, Der Kalif von Bagdad, Der Vogelhändler, Der Zarewitsch, Die Fledermaus, Donauwellen, Im Zigeunerlager, In Treue fest, Junge Kameraden, Künstlerleben, Largo, Russisch, Schenkt man sich Rosen in Tirol, Ständchen, Ungarische Tänze, Unter der Dorflinde, Volkslied und Märchen, Vom Rhein zur Donau, Wien bleibt Wien, Wienerblut und Wolgaklänge haben viele Spieler und Zuhörer beeinflusst, begeistert und geprägt. [Anm. 6] Die CD „Vom Westerwald bis West Side“ aus dem Jahr 2011 hat über 300 Käufer gefunden und die CD mit dem Titel „Zur Weihnachtszeit“ aus dem Jahr 2022 wurde bislang über 200-mal verkauft.
Anmerkungen:
- Gremp, Gottfried: Geschichte des Mandolinen-Orchesters 1932 Untershausen, 1957, 5. S. Zurück
- Gremp, Gottfried: Geschichte des Mandolinen-Orchesters 1932 Untershausen, 1957, 5. S. Zurück
- Hugo Herrmann, u. a.: Vereinsgeschichte (Fortsetzung) von 1957 bis 1972 und 1973–2001, Untershausen, 18.07.2024, 76 S. Zurück
- Mandolinen-Orchester 1932 Untershausen, Festschrift anlässlich des 70-jährigen Bestehens, Untershausen 26. u. 27. Okt. 2002. Zurück
- Mandolinen-Orchester 1932 Untershausen, Festschrift anlässlich des 70-jährigen Bestehens, Untershausen 26. u. 27. Okt. 2002. Zurück
- Notenverzeichnis des Mandolinen-Orchesters 1932 Untershausen, Reinhold Metternich und Gottfried Ferdinand, Stand September 2009, 14. S. Zurück