Zur Geschichte des Bergfrieds der Burg Kastellaun
Der Begriff "Bergfried" bezeichnet seit dem 19. Jahrhundert den Turm einer Burg, mit unterschiedlichen Merkmalen: hoch, rund, dick, stumpf.
Der Bergfried gilt als Hauptturm der Kernburganlage, er war das höchste und mächtigste Bauwerk und galt zudem als Statussymbol. Er diente als Aussichtsturm und als letzte Zuflucht im Verteidigungsfall. Deshalb lag der Zugang zumeist einige Meter über der Sole.
Die Überreste des Kastellauner Turmes beliefen sich nur noch auf wenige Steinreste im Norden der Oberburg. Hier stand er vor dem Burghof und hinter der Wehrmauer der Angriffsseite. Der äußere Turmdurchmesser beträgt nach den Untersuchungen 9,30 Meter, die Mauerstärke 3 Meter im Südteil und 3,25 auf der gegenüberliegenden Seite. Seine Höhe inklusive des Spitzhelms wird auf rund 40 Meter angenommen, ohne Bedachungen lässt er sich auf ca. 29 m rekonstruieren. Eine grundsätzliche Sanierungsmaßnahme der Burg fand in den 1980-er und 1990-er Jahren statt. In 2006 wurde der Bau eines Besucher- und Informationszentrums auf der Unterburg bewilligt. Zuvor fanden weitere Grabungsarbeiten des Landesamtes für archäologische Denkmalpflege in Koblenz statt. Die Grabung wird im Kellergeschoss des neuen Gebäudes am Original dokumentiert.
Quelle: Fritz Schellack, red.Bearb. AKZ