Das Grabdenkmal Graf Simon II. in Kastellaun
Die Grafschaft Sponheim
Sie wurde nach dem Tod Graf Gottfrieds III. 1223 unter den Söhnen geteilt. Es entstanden die Vordere und die Hintere Grafschaft Sponheim. Das rot/silberner Ursprungswappen der Sponheimer verblieb bei der hinteren Grafschaft, während die vordere Grafschaft die blau/goldenen Farben erhielt (16-facher Schach). Nach der Eheschließung zwischen Simon II. und Elisabeth von Falkenberg wurde auch die Vordere Grafschaft nochmals geteilt und zwar zwischen Simon II. und seinem Bruder Johann II.
Der Teilungsvertrag datiert auf den 3. Mai 1301. Johann II. übergab 1340, kurz vor seinem Tod dem Sohn Simons II. ,Walram von Sponheim, wieder alle Besitzungen und Rechte aus seinem Teil der Vorderen Grafschaft
Graf Simon II. von Sponheim ( *um 1270- +1336/37) und Elisabeth von Valkenberg (+ um 1335)
(Eheschließung 1300, Grablege in der Kastellauner Kirche, Urkunde von 1305, Wohnsitz in Kastellaun, Ausbau der Stadt zur Residenz bis etwa 1340).
Simon II
Er regierte die Grafschaft zusammen mit seinem Bruder. Beide einigten sich darauf, die Grafschaft zu teilen und jeweils einen neuen Stamm zu begründen. Simon erhielt das Gebiet nördlich des Soonwaldgrates bis zum Heimbach bei Bacharach. Johann erhielt den Naheseitigen teil der Grafschaft.
Der Vater Simons und Johanns war Graf Johann der Lahme, der 1291 verstarb. Johann der Lahme unterlag 1279 in der Schlacht von Sprendlingen dem Mainzer Erzbischof. Zum Streit mit Mainz war es gekommen, nachdem der Bruder Johanns des Lahmen, Heinrich, dem Mainzer Bischof die Burg Böckelheim verkauft hatte, ohne seinem Bruder ein Vorkaufsrecht einzuräumen, wie es ein Erbvertrag von 1277 vorsah. Johann der Lahme wurde durch den Kreuznacher Metzger Michel Mort im Kampf gerettet, Michel Mort (Denkmal auf dem Eiermarkt in Kreuznach) kam dabei ums Leben.
Die Erbstreitigkeiten zwischen Johann dem Lahmen und Heinrich führten zu einem Machtverlust der Sponheimer im Nahegebiet und gegenüber dem Mainzer Bischof. Auf der anderen Seite mussten die Sponheimer sich vor den Interessen Kurtriers in Acht nehmen.
Elisabeth von Valkenberg (+um 1335) – Gemahlin von Simon II.
Elisabeth von Falkenburg rettet 1320 die Burg vor der Zerstörung durch Erzbischof Balduin von Trier.
Elisabeth von Valkenberg war eine Nichte Balduins von Trier und Heinrichs VII. Balduin war der mächtige Erzbischof von Trier, der bestrebt war, sein Territorium entlang der Mosel und auf dem Hunsrück auszubauen. Zu diesem Zweck errichtete er zahlreiche Burgen und betrieb eine knallharte Machtpolitik gegenüber dem Adel, der sich seinen Zielen entgegenstellte. Heinrich VII starb auf dem Romzug und liegt in Pisa begraben. Elisabeth hatte drei Söhne. Walram wurde Nachfolger in der männlichen Linie. Johannes taucht nur einmal in einer Urkunde von 1333 auf. Reinhold erscheint 1349 als Domsänger in Mainz.