Zur Geschichte von Holzfeld
In mittelalterlichen Zeugnissen kann man das heutige Holzfeld mit den folgenden Namensformen belegt finden: 1369/70 Haelsfelt; 1417 ein dorff genant Halssfeld(en); 1432 von Halzfelt; 1452 von Hailßfelt, zu Hailsfelt; 1501 Holzfeld; 1664 zu Haltzfeldt; 1675/ca. 1700 Haelvelt; ca. 1690 Holtzfeldt. Etymologisch wird der Ortsname von mittelhochdeutsch hals = fortlaufende schmale Höhe und -feld hergeleitet.
Holzheld gehörte zur Herrschaft Ehrenburg. 1417 wurde diese Zugehörigkeit des Ortes von der Pfalzgrafschaft bestritten; Holzfeld stand in der Folgezeit unter kurpfälzischer Verwaltung. Vögte waren die Herren von Ehrenburg. Der Ort gehörte zum kurpfälzischen Unteramt Kaub im Oberamt Bacharach. In Holzfeld entwickelte sich aufgrund von Schenkungen von Bopparder Reichsministerialen an die dortige Abtei Marienberg eine landeshoheitliche Stellung der Äbtissin dieser Abtei, die einen Teil der Gerichtsbarkeit beanspruchte. 1762 wurde vertraglich geregelt, dass Kurpfalz als Landes- und Vogtherr die Schöffen und einen Vogt, die Äbtissin von Marienberg einen Schultheißen zum Gericht ernennt. Holzfeld war 1798 eine französische Commune im Kanton St. Goar, Arrondissement Simmern, gehörte im Jahr 1800 zur Mairie St. Goar und seit 1816 zur preußischen Bürgermeisterei St. Goar. Weitere Zugehörigkeit: 1948 Amt und Landkreis St. Goar, 1969 Verbandsgemeinde St. Goar (Rhein-Hunsrück-Kreis), 1970 Verbandesgemeinde Boppard. 1975 wurde Holzfeld in die Stadt Boppard eingemeindet. Laut Schöffenweistum von 1451 war die Äbtissin auf dem Marienberg bei Boppard Grund- und Gerichtsherrin. An ihrer Stelle amtierte der Schultheiß (erstmals 1452 erwähnt), der die Gefangenen an den pfalzgräflichen Vogt, der die Hochgerichtsbarkeit ausübte, ausliefern musste. Weistümer wurden 1430, 1473, 1476, 1579 und 1664 niedergeschrieben. Der Pfalzgraf ernannte 1762 Vogt und Schöffen, die Äbtissin von Marienberg den Schultheißen. Zum Gerichtsbezirk gehörte der Sachsenhäuser Hof auf der rechten Rheinseite. Dingtage fanden im Haus. Tempusort (Kirbelhausen) statt. Oberhof war Ingelheim, die Grundherrschaft wurde von den folgenden Personen und Institutionen ausgeübt:
- Templerherren und Karmeliterkloster/Boppard
- Liebfrauenstift/Oberwesel: Erwerb eines Hofes in Holzfeld 1518/19, 1540 auf 40 Jahre verpachtet, 1609 Ertrag von 9 Malter Korn. 1641 bestand der Hof aus 24 Äckern auf Hirzenacher und Werlauer Gebiet, 6 Wiesen, 1 Garten und 1 kleiner Wald. Der Besitz wurde Ende des 18. Jahrhunderts von den Franzosen eingezogen. Im Jahr 1807 wurde das Hofgut (11,54 ha Acker, 2,59 ha Wiese) verkauft.
- Kurtrier: 1745 sind 24 kurtrierische Lehensleute bekannt. Der Besitz des Erzstiftes wurde Ende des 18. Jahrhunderts von den Franzosen eingezogen. Im Jahr 1807 wurde eine Wiese (0,17 ha) zum Verkauf angeboten.
- Kloster Marienberg/Boppard: 1733 erwarb die Abtei ein Gut in Holzfeld. Der Klosterbesitz wurde Ende des 18. Jahrhunderts von den Franzosen eingezogen. In den Jahren 1807-10 wurde 1 Gut (1,71 ha Acker, 0,31 ha Wiese) zum Verkauf angeboten.
- Kloster St. Martin/Boppard: Das Kloster hatte Besitz in Holzfeld, der Ende des 18. Jahrhunderts von den Franzosen eingezogen wurde. 1805 kam 1 Gut (1,83 ha Acker, 0,39 ha Wiese) zum Verkauf.
- Landgrafen von Hessen: Die Landgrafen hatten ein Hofgut im Ort
- Herren von Breidbach-Bürresheim: Die Herren erhoben den großen und kleinen Zehnten.
Bergbau
1764 Beginn einer Kupfer- und Zinkerzgrube zwischen Holzfeld und Boxberg, Das Projekt scheiterte an Kompetenzstreitigkeiten zwischen Kurpfalz und den Herren von Ehrenberg. Erzgrube als Grube „Carlshoffnung“ 1867 erneut konzessioniert; Bleiabbau, betrieben durch den kurpfälzischen Amtsverwalter in Bacharach. Der Betrieb wurde in den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts eingestellt.
Heute gehört Holzfeld zusammen mit den Gemeinden Bad Salzig, Buchholz, Herrschwiesen, Hirzenach, Oppenhausen, Rheinbay, Udenhausen und Weiler zur Stadt Boppard.
Quelle: Rettinger, Historisches Ortslexikon (s. rechte Spalte); Homepage der Gemeinde; redakt. Bearb. S.G.