Zur Geschichte von Rheinbreitbach
Rheinbreitbach gehört als Ortsgemeinde in den Landkreis Neuwied im Norden Rheinland-Pfalzs sowie auch zur Verbandsgemeinde Unkel. Zusammen mit Bad Honnef grenzt es direkt an Nordrhein-Westfalen an. Rheinbreitbach gilt als staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort. Die konkrete Gründungszeit von Rheinbreitbach ist unbekannt, erste Datierungen finden sich wohl in der Frankenzeit. Demnach liegt der Name ebenfalls fränkischen Ursprung zugrunde. Die früheste urkundliche Namensnennung als „Breitenbach“ findet sich 966 in einem Gaubeleg über den Auelgau. Im Jahr 1143 wird der Ort wieder in einer Schenkung erwähnt. Darin findet sich eine Bestätigung von Erzbischof Arnold von Köln für das Kloster Rolandswert auf der nahelegenen Insel Nonnenwerth. Unter anderem auch die Schenkung Adalberos und Richard an jenes Kloster über einen Hof in Breitbach mit den Weinbergen und allem Zubehör sowie einen 16-Morgen Grundbesitz. Ab 1604 taucht dann der bis heute genutzte Name „Rheinbreitbach“ - am Rhein liegend- auf zur Unterscheidung des gleichnamigen Ort Waldbreitbach im Westerwald. Der alte Ortskern befindet sich noch heute in einer herzförmiger Gestalt, bei der aus Verteidigungsgründen um das ganze Dorf ein tiefer Graben gezogen wurde. Auf dessen Innenseite ist ein starker Pfahlbau und ein Schanzwerk errichtet worden. Die Ausgänge waren durch Tore aus massiven Mauerwerk geschützt. Der besagte Graben umschloss ebenfalls die Felder, Wein- und Obstgärten.
Die Breidbacher Grafen und ihre Besitztümer
Die erstmalige Erwähnung des Geschlechtes liegt im 13. Jahrhundert in Person eines Ritters Heinrich von Breidbach vor. Er und sein Vater waren beide Ministerialen des Grafen Heinrich III. von Sayn. Nachdem ein Teil des Erbes an seinen Neffen Johann von Sponheim -Sohn seiner Schwester Adelheid- überging und dieser es 1264 an den Erzbischof Engelbert und an das Erzstift von Köln verkaufte, galten die Breidbacher Grafen seit diesem Zeitpunkt als Lehensleute des Erzstifts von Köln. Durch Heirat, Kauf und Belehnung wuchs in den nächsten Jahrhunderten das Vermögen der Grafen weiter an, so dass der Höhepunkt dieser adeligen Familie sich im 15. Jahrhundert fand. 1691 wurde die Familie unter den Namen von Breidbach-Bürresheim in den Reichsfreiherrenstand erhoben, ein weiterer Höhepunkt in der Familiengeschichte war die Wahl Emmerich Josephs zum Erzbischof und Kurfürsten von Mainz. Dieser krönte in seiner Funktion als Kurfürst, Erzbischof und Erzkanzler den Sohn Joseph II. der Kaiserin Maria Theresia 1764 im Frankfurter Dom zum König und Mitregenten. Letztlich starb 1796 der Hauptstamm mit dem Bruder des Kurfürsten Franz Ludwigs aus, der auf der Flucht vor französischen Revolutionstruppen in Bamberg verunglückte.