Tag des offenen Denkmals
Zum Tag des offenen Denkmals 2013 ist in Heidesheim die Burg Windeck am Sonntag, den 8. September von 11 - 18 Uhr geöffnet. Neben der Dauerausstellung im Turm zur Geschichte der Burg zeigen wir eine bisher nicht bekannte Wappendarstellung der Gründerfamlie von Winteraue aus dem Jahr 1317, die in einem alten Wappenbuch farblich dargestellt zu finden ist: Der goldfarbene Schild wird von einem rot/silbern geschachten Kreuz bedeckt, wobei der Schild am oberen Rand mit einem vierlätzigen, blauen Turnierkragen belegt ist.
Das hier wiedergegebene Wappenbild ist in der Burg in den Originalfarben in der Größe von ca. 1 X 1, 10 m. ausgestellt. Daneben zeigen wir eine bisher unbekannte Katasterkarte Heidesheims aus dem Jahr 1926, die wir mit dem Kataster von 1844 vergleichen.
Eine Führung mit Erläuterung der Exponate findet um 15 Uhr statt und im Burggarten bietet die evangelische Kirchengemeinde Kaffe und Kuchen an.
Karl Urhegyi
Tag des offenen Denkmals 2012
1250-Jahrfeier und Tag des offenen Denkmals 2012
Am 18/19. August 2012 feierte Heidesheim Jubiläum: Vor 1250 Jahren wurde der Ort im berühmten "Codex Laureshamensis" erstmals schriftlich erwähnt.
Aus diesem Anlass war am Sonntag, dem 19. August der Turm der Burg Windeck von 11:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Bei strahlendem Sommerwetter mit herrlicher Fernsicht fanden über 200 Besucher den Weg in die Turmstube. Unter ihnen war auch das Heidesheimer Königshaus und Erntekönigin Julia I. mit den Prinzessinnen Jennifer und Lisa trugen sich in das Gästebuch des Burgvereins ein (Bild 1 und Bild 2).
Am Tag des offenen Denkmals am 9. September gab es dann den bisherigen Besucherrekord, fanden sich doch über 300 Besucher ein. Erstmals war der Dachstuhl der Burg zu besichtigen. Herr Rumeney von "Ars Ligni" - die Zimmerei hat den Dachstuhl vor wenigen Jahren restauriert - erklärte die ungewöhnliche im "Halbrund" um den Turm gelegte Konstruktion (Bild 3 und Bild 4).
Das Holz kam aus den Wäldern des Frankenwaldes im Floßverband über Main und Rhein nach Heidesheim und wurde noch am Flussufer "zugerichtet", heißt auf Maß geschnitten und dann zur Burg gebracht. Damit jedes Stück auch seinen Platz fand, wurde es gekennzeichnet und diese über 350 Jahre alten Zeichen sind auch heute noch zu sehen (Bild 5).
Im Erdgeschoss der Burg war erstmals die von dem Vereinsmitglied Franz Eiermann zusammengesetzte v o l l s t ä n d i g e Gemarkungskarte der Gemeinde Heidesheim aus dem Jahre 1844 ausgestellt (Bild 6 und Bild 7).
An vier von Karl Urhegyi gestalteten Schautafeln fanden die Besucher Bilder und Informationen zur örtlichen Wallfahrtstradition und kaum einer wird bisher gewusst haben, dass die Heidesheimer Anfang des 19. Jahrhunderts am 15. August in einer Prozession zum Heiligen Napoleon (!) in die Georgskapelle gezogen sind.
Zum Abschluss der Veranstaltung brachte das Trio "Peregrino" aus Ingelheim auf historischen Instrumenten stimmungsvolle Pilgerlieder zu Gehör - und unter den begeisterten Zuhörern war dann auch eine wahrhaftige "Pilgerin" (Bild 8, Bild 9 und Bild 10).
Nachrichten von der Burg
Die gute Nachricht zuerst: die statische Sanierung der Decken ist abgeschlossen und der Aufzugschacht fertig gestellt. Neu eingezogene Stahlträger und sanierte alte Deckenbalken sorgen für Sicherheit.
Die weniger gute Nachricht: fehlende Finanzierungsmöglichkeiten lassen kurz- und wohl auch mittelfristig die notwendige weitere Sanierung nicht zu.
Die schlechte Nachricht: durch die nicht abgeschlossene Restaurierung soll der mit Mitteln aus der Ehrenamtsförderung des Kreises und durch Eigenleistungen der Mitglieder des Burgvereins sanierte Turm bis auf weiteres nicht zugänglich sein. Die "Baustelle Burg" lasse das nicht zu. Außerdem entspräche das alte Treppengeländer im Turm (nach dem 1. Stock) nicht den Unfallverhütungsvorschriften. Soll das die nächsten Jahre so bleiben? Wir meinen, dass der Turmzugang mit geringem Aufwand sicher zugänglich gemacht werden kann. Und was das Geländer angeht, ist der Verein bereit, für den Umbau die Kosten zu übernehmen. In Zusammenarbeit von Architekt, Gemeinde (Eigentümer) und dem Verein sollte dies unbürokratisch und kurzfristig möglich sein.
Tag des Denkmals
Dieses Jahr fand der Tag des offenen Denkmals am 12. September statt. Wegen Bauarbeiten konnten wir leider nicht in die Burg, luden Sie aber trotzdem zu einer Überraschungsveranstaltung im Saal der Verbandsgemeinde in Heidesheim, Am Goldenen Lamm 1, ein.
Als eine Überraschung stellten wir Ihnen eine große Karte der Gemarkung Heidesheim von 1844 vor. Die Karte wurde aus vielen Einzelkarten unterschiedlicher Qualität (und unterschiedlichen Maßstabs!) in jahrelanger Arbeit zusammengefügt.
Sie misst etwa 2,0 m X 1,60 m. Wir haben sie mit der Trauttnerkarte von 1754/55 verglichen.
Überraschung
Es gab aber noch weitere Überraschungen. Auf einer Tombola verlosten wir drei Heidesheimer Siegel. Es sind wunderschöne Abgüsse des Gerichtssiegels, aus dem 16. Jahrhundert.
Außerdem stellten wir Ihnen ein ORIGINALSIEGEL aus dem 18. Jahrhundert vor, das in einer Heidesheimer Schublade rund 250 Jahre darauf wartete, am Tag des Denkmals 2010 hervorgeholt zu werden. Es sieht genau so aus wie seine mittelalterlichen Schwestern - nur eben irgendwie ganz anders!
Durch unsere Veranstaltung am 12.September um 17 Uhr im Saal der Verbandsgemeinde in Heidesheim, Am Goldenen Lamm 1 begleitete uns das DUO PEREGRINO aus Ingelheim mit Dudelsack und Leier auf einem musikalischen Pilgerpfad durch das Mittelalter.
Nachlese
Zahlreiche Zuschauer hatten sich zum Tag des offenen Denkmals 2010 im Saal der Verbandsgemeinde Heidesheim eingefunden,
unter ihnen Ortsbürgermeister Hessel und die beiden Beigeordneten Koch und Pieper. Alle drei sagten zu, sich dafür einzusetzen, dass der Tag des offenen Denkmals nächstes Jahr wieder im Turm der Burg Windeck stattfinden kann. Der Verein erklärte sich bereit, die Kosten für die Umgestaltung des Turmtreppengeländers zu übernehmen, die aufgrund neuer Sicherheitsbestimmungen notwendig ist. Die Vorsitzende des Vereins, Frau Welda Heim, verloste unter den Besuchern drei Repliken des Heidesheimer Gerichtssiegels aus dem 16. Jahrhundert. Herr Bürgermeister Hessel zog die Lose.
Umrahmt wurde die Veranstaltung vom Duo Peregrino aus Ingelheim, das nicht nur klangvolle mittelalterliche Weisen vortrug
sondern auch die alten Instrumente, unter ihnen Drehleier und Dudelsack, den begeisterten Zuhörern erklärte.
Wir luden am Vorabend zu einer informativen Veranstaltung in den Ratssaal der Verbandsgemeinde Heidesheim ein.
Die Vorsitzende Welda Heim begrüßte das Trio FlautiConCello, das den Abend mit Musik von Mozart und Stamnitz begleitete. Der Historiker Karl Urhegyi gab einen kurzen Abriss zur Gründungsgeschichte der Burg. Danach kann als gesichert gelten, dass die Burg rund 20 Jahre älter ist als die erste urkundliche Erwähnung. Anschließend erläuterte Karl Urhegyi die bereits bekannte Heidesheimer Trauttner-Karte (1754/55) und stellte sie der bisher noch nicht bekannten weiteren Trauttner-Karte vom "Bürcker Hoff" (Birkerhof) gegenüber. Beide Karten stammen aus dem Stadtarchiv Mainz. Der Abend klang mit einem Umtrunk aus.
Das Jagdhornbläserchors Kur-Mainz gab ein Konzert. Ortsbürgermeister Jens Hessel und der Bau-Beigeordnete Karl Koch waren unter den zahlreich erschienenen Gästen. Im Garten der Burg Windeck konnten die Besucher das neu errichtete Lapidarium mit Heidesheimer Grenzsteinen besichtigen.
Tag des offenen Denkmals 2008
Nachlese
Am 14.09.08, dem „Tag des offenen Denkmals“, konnte die Vorsitzende Welda Heim ca. 250 Besucher begrüßen. Dabei waren Herr MDB Michael Hartmann, Frau MDL Marianne Grosse, Frau MDL Dorothea Schäfer und vom Kreistag die Herren Michael Stüber und Christopher Racky sowie der künftige Bürgermeister der VG Heidesheim, Joachim Borrmann.
Ihre kurze Ansprache stand unter dem Motto: "Wir haben die Mittel aus dem Ehrenamtsförderprogramm nicht in den Sand gesetzt, sondern im Sandstein des Turmes verbaut.“
Sie dankte allen Unterstützern, Mitgliedern und Freunden des Vereins für die viele Hilfe bei der Restaurierung des Turmes, der demnächst 800 Jahre alt wird. Stellvertretend für alle lobte sie den Einsatz von Elfriede und Josef Diehl, Rudolf Reiter, Karl Urhegyi, Harald Steinkopf und Herrn Engel.
Ihr besonderer Dank galt dabei Herrn Grünewald, der aus Anlass seines 90. Geburtstags dem Verein 1.000 € gespendet hatte. Sie unterstrich, dass es damit möglich wurde, die erstmals gezeigte Kopie der Trauttnerkarte von 1754 in Originalgröße und bisher nicht gekannter Qualität zu finanzieren.
Texte: Welda Heim, Karl Urhegyi
Bilder:
_2013: Bild # (1) Winterau-Wappen?
_2012: Bild 07: Hessisches Kataster 1844 Heidesheim, Erstes Exemplar beim Katasteramt Alzey, gestattet / Bild 01 bis 06 und 08: Eiermann, Franz, Heidesheim
_2010: Bild 03: wie 07 in 2012 / Bild 01, 02, 04 und 05 Eiermann,Franz, Heidesheim ? / Nachlese Bild 01: bis 06 Eiermann, Franz Heidesheim
_2009 / Bild 01 bis 07: Eiermann, Franz, Heidesheim
_2008 / Bild01: Eiermann, Franz, Heidesheim
Ergänzt 12.11.2014