Die Essenheimer Kirche war dem Heiligen Mauritius geweiht. Sie wird im Jahr 1260 erstmals urkundlich erwähnt, als das Kloster Tholey die Kirche dem Mainzer Domkapitel übertrug.
Die ältesten Teile der Kirche sind der aus dem 15. Jahrhundert stammende Chor, der Altarraum und der untere Teil des Turms. Das Kirchenschiff wurde 1775 umgebaut und erhielt damals seine jetzige Form. Im Innenraum befinden sich zwei Reihen mit Holzbänken sowie eine Empore, von der aus der Zugang zur Orgel erfolgt. Das Orgelgehäuse befand sich früher im Chor und wurde erst 1914 auf die Empore verbracht. Am Eingangsbogen zum Altarraum ist das Wappen des Mainzer Domkapitels angebracht. Die Quadermalereien im Inneren stammen aus der Zeit um 1630 und wurden 1978 erneuert.
Der Kirchturm steht südlich neben dem Chor, ist 38 Meter hoch und mit einem goldenen Wetterhahn gekrönt. In Kriegszeiten diente der Turm den Bewohnern des Dorfes als Zufluchtsort. Deshalb war auch die bürgerliche Gemeinde für seine Unterhaltung zuständig und nicht das Domkapitel. Im Turm befinden sich drei Glocken, die 1703 von Georg Christof Roth in Mainz gegossen wurden. Der Kirchhof war von einer Mauer umgeben, hinter der sich die Essenheimer bei Gefahr zurückzogen. Diese Mauer wird erstmals 1565 erwähnt, war aber wahrscheinlich sehr viel älter. Sie wurde 1836 abgerissen.
Heute befinden sich im ehemaligen Kirchhof Gedenksteine bzw. -tafeln für die Opfer der beiden Weltkriege. 1997 erhielt die Kirche eine neue Orgel der Firma Weigle. Im gleichen Jahr ließ die Gemeinde den Kirchturm innen und außen renovieren und den Glockenstuhl erneuern. Die Kirche wird von den Evangelischen und den Katholiken gemeinsam genutzt.