Die Geschichte des 1. FC Saarbrücken
Dass Fußball für Saarbrücken und das Saarland eine traditionsreiche Sportart ist, stellt heute niemand in Frage. Die Wurzeln des Fußballs in Saarbrücken reichen bis in die Zeit noch vor dem Ersten Weltkrieg zurück. Als sich 1903 wenige Fußballbegeisterte in einer Gaststätte trafen, wurde die Idee geboren, dass man sich in einem Fußballverein zusammenschließen könnte. Man gründete im bereits seit 1876 bestehenden TV Malstatt eine eigene Fußballabteilung. Die ersten Jahre verliefen allerdings weniger erfolgreich.
Als sich 1909 die Großstadt Saarbrücken gebildet hatte, nannte man die Fußballabteilung in FV Saarbrücken um und wählte die Farben Blau und Schwarz als neue Vereinsfarben. Nach dem Ersten Weltkrieg formierte man die Vereinsstruktur neu, konnte erste Erfolge erzielen und gewann unter anderem 1926 die erste Meisterschaft.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der gesamte Deutsche Fußballverband (DFB) reformiert und neue Ligen gegründet. Saarbrücken kaum aufgrund einer Schwächephase in die Zweite Liga und konnte sich erst zwei Jahre später in die erste Gauliga hochspielen. Nichtsdestotrotz war während des Zweiten Weltkrieges kein kontinuierlicher Fußballbetrieb möglich und es musste nach dem Krieg zu einem Neustart kommen.
Bei der ersten außerordentlichen Mitgliederversammlung am 25. November 1945 beschloss man daher, den FV Saarbrücken aufzulösen und stattdessen den 1. Fußball-Club Saarbrücken zu gründen. Bis 1948 bestritt Saarbrücken seine Spiele durchaus erfolgreich ehe das Saarland von Deutschland abgetrennt wurde. Daraufhin wurde dem Verein der Spielbetrieb mit anderen Mannschaften untersagt. So beschloss man auf einer weiteren Mitgliederversammlung, dass man sich dem französischen Fußballverband (FFF) anschließen wollte, damit man den Spielbetrieb in Saarbrücken weiter betreiben konnte. Man startete in der zweiten Division und konnte sich auf Anhieb die Meisterschaft sichern und stellte danach einen Antrag auf die Teilnahme an der ersten Profiliga in Frankreich. Dieser wurde jedoch abgelehnt und man absolvierte fortan lediglich internationale Testspiele, die im Großen und Ganzen durchaus erfolgreich ausfielen. So konnte man als erste „deutsche“ Mannschaft Real Madrid im in Madrid mit 4:0 besiegen. Der damalige FIFA-Präsident Jules Rimet betitelte die Saarbrücker Mannschaft in einem Interview als „interessanteste Fußballmannschaft Europas“.
1951/52 durfte der Verein wieder am deutschen Spielbetrieb teilnehmen und verbuchte auch hier zahlreiche Erfolge. Durch die vergangenen erfolgreichen Jahre hatte man sich einen guten Ruf erspielt. Daher wurde man 1963 als Gründungsmitglied zur neuen Bundesliga eingeladen.
Der größte sportliche Erfolg neben dem Sieg über Real Madrid und AC Mailand erzielte die Mannschaft in der Saison 1976/77 mit einem 6:1 Heimsieg gegen Bayern München. Die folgenden Jahre waren mehr oder weniger davon geprägt, dass man sich zu einer sogenannten „Fahrstuhlmannschaft“ entwickelte. Auf viele Aufstiege folgten ebenso viele Abstiege.
Als der Verein 1995 die Lizenz für die Zweite Bundesliga aufgrund eines Formfehlers entzogen bekam, drohte Saarbrücken der tiefe Sturz in die B-Klasse. Dieser Sturz wurde allerdings letztendlich abgewendet. Der Abstieg in die Amateurklasse sollte aber nur aufgeschoben werden. Denn in den folgenden Jahren kam es aufgrund zahlreicher Trainerwechsel, sportlichen Talfahrten und der Ligareform mit der Einführung der Dritten Liga zum Abstieg in die Oberliga. Bald darauf erholte man sich wieder und es gelang der Aufstieg in die Regionalliga und die neue Dritte Liga, in der man heute noch vertreten ist.
Heute kann der Verein etwa 2200 Mitglieder aufweisen und auf eine mehr oder weniger erfolgreiche Geschichte zurückblicken, in der unter anderem acht Saarlandpokal-Siege und vier Regionalligameisterschaften erreicht wurden.