Die Geschichte der Pfarrkirche St. Johann
Im ältesten Ortskern gelegen befindet sich die katholische Pfarrkirche zu St. Johann. Bei Grabungen 1972 konnte hier ein gotischer Vorgängerbau festgestellt werden, der ungefähr quer zur heutigen Kirche lag. Vermutlich gab es für diesen Bau bereits einen Vorgänger, worauf gefundene karolingische Gefäßscherben in den umliegenden Brunnen deuten.
Die heutige Kirche ist ein Neubau von Friedrich Joachim Stengel, der diese 1754 bis 1758 errichten ließ. Initiiert wurde der Bau durch den damaligen Pfarrer von St. Johann, Jean Baptiste Namour, der mit der bis dato existierenden Kapelle nicht mehr zufrieden war. Unterstützt wurde der Bau schließlich u.a. durch den Fürsten Wilhelm Heinrich und den französischen König Ludwig IX., um nur zwei der hochrangingen Spender zu nennen.
Die Kirche mit einfachem rechteckigem Grundriss wurde am 08. Januar 1758 in Gegenwart der fürstlichen Familie und dem Kommandanten der Festung Saarlouis als Vertreter des französischen Königs feierlich geweiht und eröffnet. Wie alle Kirchenbauten von Stengel verfügt der Innenraum über einen Saal mit flacher Decke und Hohlkehle. Allerdings wurde das Innere während der Französischen Revolution zerstört und im 19. Jahrhundert nur zum Teil wieder restauriert. Erst in den Jahren 1970 bis 1975 und in den späteren 1990er führte man umfassende rebarockisierende Instandsetzungsarbeiten durch, die der Kirche ihr heutiges Aussehen verliehen.
Besonders interessant in Bezug auf die St. Johanner Kirche ist die Tatsache, dass sie im Jahre 1975 durch den damals amtierenden Papst Paul VI. zur basilica minor [Anm. 1] erhoben wurde.
Verfasser: Thomas Belculfine
Erstellungsdatum: 03.04.2014
Literatur und Internetquellen:
Karn, Peter; Klewitz, Martin; Caspary, Hans: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz, Saarland. München, 2. Aufl. 1984.
http://www.pfarrei-st-johann.de/st-johann.html
www.basilika-sankt-johann.de/Geschichtliches/geschichtliches.html