Die Bergwerksdirektion in Saarbrücken
Als 1851 der Saarbrücker Bahnhof feierlich eröffnet wurde, verschob sich der Ortsschwerpunkt St. Johanns durch die Anlegung einer neuen Straße, der Bahnhofstraße. Am Endpunkt der Straße ließen die Architekten Martin Philipp Gropius und Heino Schmieden von 1877 bis 1880 das Gebäude der Bergwerkdirektion nach florentinischem Palazzovorbild errichten. Das Gebäude verfügt über zwei Flügel mit je drei Geschossen. Der Schnittpunkt beider Flügel ist zur Bahnhofstrasse hin abgeschrägt und dient als Eingangspavillon mit einer Freitreppe, einer Arkadenhalle, einem Balkon und einer Loggia.
Bemerkenswert ist das Skulpturenprogramm an der Außenfassade der Bergwerksdirektion: man brachte zum einen Medaillons von Männern an, die im saarländischen Bergbau eine wichtige Rolle spielten und zum anderen eine Reihe von überlebensgroßen Standfiguren typischer Bergbauberufe (Kohlenhauer, Bergwerkdirektor, Gesteinshauer, Obersteiger, Bergmann, Hüttenarbeiter).
Im Zweiten Weltkrieg wurden das Eingangsportal und der Balkon des nordwestlichen Flügels zerstört, aber beim Wiederaufbau ist glücklicherweise das markante Skulpturenprogramm unverändert geblieben, sodass man diese heute noch in ihrer ursprünglichen Form betrachten kann. Allerdings gab es nach dem Zweiten Weltkrieg Pläne die Bergwerkdirektion an anderer Stelle zu errichten und dafür das alte Gebäude abzureißen. Diese Pläne wurden allerdings 1974 aufgegeben und die Direktion bis 1978 umfassend instand gesetzt.
Heute ist die Bergwerksdirektion Bestandteil des Einkaufszentrums „Europa-Galerie“, die zuvor völlig entkernt und umgebaut wurde, allerdings unter Berücksichtigung und Erhalt der ursprünglichen Fassade und markanten Bestandteilen, wie die gusseiserne Treppe.