Zur Geschichte von Untershausen
Der Ort Gundelshusen dürfte - wie andere -hausen-Orte im Westerwald auch - zu einem nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt zwischen dem 6. und 11. Jahrhundert entstanden sein.[Anm. 1]Am 19. Mai 1415 stellten Graf Salentin IV. von Isenburg (gest. 1420) und sein Sohn Salentin V. (ca. 1370-1458)[Anm. 2] dem Frank XI. von Kronberg und dessen Ehefrau Katharina von Isenburg, bzw. deren weiblichen Nachkommen, eine Schuldverschreibung über 1.000 Gulden aus. Als Sicherheit verpfändeten die Isenburger nicht näher beschriebene Güter zu Meudt, Untershausen (Gundelshusen) und beim Hof Geiersberg bei Montabaur.[Anm. 3]
Die Isenburger setzten ihre Güter und Rechte in Untershausen offensichtlich des Öfteren zur Sicherstellung von Verbindlichkeiten ein. Wenig später, am 10. August 1415, verhandelten Vater und Sohn Salentin von Isenburg mit Erzbischof Werner von Trier (1388-1418) über die Wiedereinlösung anderer Güter in Untershausen (Gundelshusen), Meudt und Geiersberg [Anm. 4]
Die angesprochenen Güter in Untershausen gehörten wohl zum isenburgischen Teil der Grundherrschaft Meudt.[Anm. 5]
Am 6. September 1566 wird bekannt, dass Graf Salentin VI. von Isenburg und Grenzau (1532-1610), der spätere Erzbischof von Köln (1567-1577), dem Kloster Niederwerth eine Hafergülte in Höhe von 30 Malter verkaufte. Als Unterpfand der Abmachung setzte der Graf Gefälle und Nutzungen in Siershahn und Untershausen (Gundelßhausen) im Gericht Montabaur ein.[Anm. 6]
Neben den Grafen von Isenburg-Grenzau[Anm. 7] besaß auch der Trierer Erzbischof als Landesherr Güter und Rechte in und bei Untershausen. Bestges Henn Johann von Untershausen und seine Ehefrau Margarete verkauften am 25. Juni 1595 dem Trierer Erzbischof Johan VII. von Schönenberg (amtierte 1581-1599) eine Wiesenparzelle beim Heiligenhäuschen zu Oberelbert für 8 Gulden und 12 Albus.[Anm. 8] Das Heiligenhäuschen in der Untershäuser Gemarkung steht heute noch. Auch die Flurbezeichnung »Am Heiligenhäuschen« östlich von Oberelbert erinnert noch heute an diese uralte Gebetsstätte.
Güter in Untershausen besaß im Jahr 1631 auch das Haus Eltz-Pyrmont. Am 2. April 1631 verkaufte Kaspar, Herr zu Eltz und Pyrmont, dem Oberst Karl Friedrich Waldecker von Kaimt (Zell an der Mosel) und dessen Ehefrau, geborene von Eltz, das Hubengericht zu Nomborn mit Gütern zu Niedererbach, Girod und Untershausen[Anm. 9] Die Herren von Eltz-Pyrmont waren auf vielfältige Weise mit dem Trierer Erzstift verbunden und auf diese Weise zu ihrem Besitz in Nomborn, Niederbach und Untershausen gekommen. Das Nomborner Hubengericht derer zu Eltz umfasste demnach auch eine Hube in Untershausen, auf der eltzische unfreie Hörige (Hübner) die Landwirtschaft versahen und Erträge für ihre Herrschaft erwirtschaften.
Solche unfreien Hübner, die einer auswärtigen Herrschaft unterstanden und an deren Hubgericht erscheinen mussten, hat es in Untershausen bis in das 17. Jahrhundert gegeben. So vertauschten am 10. Februar 1492 Heinrich Riedesel, Amtmann, und Cono Ryckell, Keller des Herrn von Eppstein zu Diez den eppsteinischen Hörigen Clais, den Sohn des Rulle aus Untershausen (Gangelßhusen) an den Landgrafen von Hessen und den Grafen von Nassau und Diez gegen deren Hörigen Nolden Wygandts, ebenfalls aus Untershausen (Gangelßhusen).[Anm. 10] An der Grafschaft Diez hatten nach dem Tod des letzten Grafen Gerhard VII. von Nassau-Diez (gest. 1388) mehrere Herren Anteile und Anrechte erlangt. Zu ihnen gehörten neben den Grafen von Nassau-Dillenburg auch die Herren von Eppstein, bis zum Aussterben des Geschlechts (1479) die Grafen von Katzenelnbogen sowie deren Rechtsnachfolger, die Landgrafen von Hessen.
Auch Anfang des 17. Jahrhunderts werden Eigenleute der Grafschaft Nassau-Diez in Untershausen (Gondelßhaußen) genannt.[Anm. 11]. Die Linie Nassau-Diez hatte sich nach dem Tod Johans VI. von Nassau Dillenburg (1536-1606) noch im Jahr 1606 bei einer Erbteilung unter seinen Söhnen gebildet. Die Grafschaft Nassau-Diez fiel dabei an Ernst Casimir (lebte 1473-1632), der demnach Leibeigene außerhalb seiner Grafschaft in Untershausen hatte.
Das Hofgut der Koblenzer Deutschordenskommende in Untershausen
Mitte des 17. Jahrhunderts hatte die Deutschordenskommende in Koblenz eine Jagdgerechtigkeit in Untershausen, die allerdings umstritten war.[Anm. 12] Dieses Recht, in der Gemarkung Untershausen jagen zu dürfen, war aber nicht die einzige Gerechtigkeit, die die Deutschordenskommende beanspruchen konnte. So hatte die Kommende neben den Grafen von Wied Anspruch auf Zehnteinkünften in Untershausen, aus denen u.a. der Keller und der Pfarrer in Montabaur bezahlt wurden. Vor allem verfügte die Kommende in Koblenz zusammen mit den Herren von Isenburg über ein Hofgut. Dieses Hofgut erscheint in den Akten als »Isenburger Hube« bzw. als »Partikularhofgut« oder Hof des Deutschen Ordens und schließlich als »Domänenhof«. Diese »Isenburger Hube« wird seit 1721 genannt.[Anm. 13] Als Hufe (Hube) bezeichnet man im Allgemeinen ein Stück Land Acker, Wiese oder Wald von einer gewissen Größe.[Anm. 14] Als Hofgut wird ein von einem adligen Hof in Erbpacht vergebenes Gut bezeichnet. Dies war beim Hofgut des Deutschen Ordens bzw. der Herren von Isenburg der Fall. Es wurde nicht von den Eigentümern, sondern von Pächtern bewirtschaftet.
Am 30. April 1733 verpachtete (auß gethan und verliehen habe, verleyhe auch) Herr Jobst Moritz Reichsfreiherr Droste zu Senden (1666-1754), Ritter des Hohen Deutschen Ordens, Landkomtur der reichsfreien Ballei Koblenz, Komtur der Kommende St. Katharina in Köln, hochmeisterlicher- und deutschmeisterlicher Geheimer Rat, Herr zu Lehn, Monheim, Morsbroich, Schlebusch und Odinghofen, kraft der vorliegenden Urkunde, den Ehrsamen Herren und Brüdern Hans Thönnes und Adam Ferdinand bzw. ihren Erben, das dem Deutschen Orden und der Kommende zu Koblenz gehörende Partikular-Hofgut, samt dem dazu gehörigen jährlichen gräflich-wiedischen Zehnten zu Untershausen. Der Pachtvertrag sollte zwölf aufeinanderfolgende Jahre gelten.[Anm. 15] Im Jahr 1752 wurde das jetzt Domänenhof der Isenburger genannte Hofgut an den Hofmann Hans Thönnes Ferdinand verpachtet[Anm. 16]. Der Hofmann Hans (Joan) Thönnes (Anton) Ferdinand verstarb im 1758. Der frei gewordene (erleidigte) Hof wurde an seinen Schwiegersohn Adam Schlimmer und dessen Ehefrau Elisabetha verpachtet, ebenso der halbe Zehnte des Hofes sowie der Zehnte in der Mahrau und zu Wirtsenborn. Die andere Hälfte des Zehnten fiel dem Keller in Montabaur zu.[Anm. 17]
Mit dem Einmarsch der französischen Revolutionstruppen in Koblenz im Jahr 1794 und der einsetzenden Säkularisation in den Rheinbundstaaten wurde das Trierer Erzstift aufgelöst. Die rechtsrheinischen Besitzungen des Erzstiftes und der Deutschordenskommende gingen 1803 in den Besitz des Herzogtums Nassau über. Das Hofgut in Untershausen wurde im Jahr 1809 veräußert.[Anm. 18] Auch die verbliebenen Güter des Deutschen Ordens in Untershausen wurden bis 1813 verpachtet bzw. verkauft.[Anm. 19]
Untershausen im Amt und Gericht Montabaur
Der Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (1307-1354) war für seinen politischen Gestaltungswillen bekannt, der sich nicht nur auf eine machtvolle Außenpolitik erstreckte, sondern sich auch nach innen in die Ausgestaltung des kurtrierischen Territoriums richtete. So dezentralisierte Erzbischof Balduin die Verwaltung des Erzstiftes und bildete verschiedene Amtsbezirke. Als erstes Amt richtete er das Amt Montabaur ein, das bereits im Jahr 1312 erwähnt wird[Anm. 20] An der Spitze dieses Amtes stand ein Amtmann. Im Jahr 1350 ist Reinhard von Westerburg als solcher überliefert. Reinhard versah neben dem Amt Montabaur auch die Ämter in Limburg, Boppard, Oberwesel und Bacharach.[Anm. 21]. Für seine Tätigkeit wurde Reinhard mit jährlich 600 Gulden fürstlich entlohnt.[Anm. 22]
Der Amtmann war im Auftrag seines Herrn für den Schutz seines Amtsbezirks sowie für das Wohl von Land und Leuten verantwortlich. Er musste sich um die Einziehung von Steuern und Abgaben kümmern, bei Fehden des Trierer Erzbischofs für seinen Herrn das militärisches Personal aufbieten, genügend Pferde bereitstellen und auch persönlich militärische Hilfe leisten. Vor allem aber war er als Vertreter des Erzbischofs Gerichtsherr in seinem Amtsbezirk. Somit waren allgemein Verwaltung und Rechtsprechung in einer Hand vereinigt.[Anm. 23] Untershausen gehörte seit jener Zeit zum Amt und Gericht Montabaur.[Anm. 24]
Im Jahr 1548 wird ein isenburgisches Hofgericht in Untershausen genannt, das wohl schon früher bestand. Zu diesem grundherrlichen Niedergericht gehörten im Jahr 1415 Einkünfte aus Bedeerträgen und einer Pfenniggülte sowie Gelder aus der Haltung von Weidhämmel sowohl in Untershausen als auch im Hof Geiersberg. 1556 wird eine entsprechende Haferrente in Untershausen erwähnt.[Anm. 25]
Im sog. Feuerbuch aus dem Jahr 1563, die der Trierer Erzbischof Johann VI. (1556-1567) in Auftrag gab, geht hervor, dass das Amt Montabaur in verschiedenen Zechen eingeteilt war. Neben der Stadt Montabaur gab es mehrere solche Unterbezirke, so auch die Zeche Untershausen. Nach dieser Steuerliste gab es in Untershausen (Bungelhausen) 8 Feuerstellen. Wenn man 5 bis 7 Personen zugrunde legt, die im Bereich einer solchen Feuerstelle lebten, kann man von einer Bevölkerungszahl von ca. 40 bis 56 Menschen in Untershausen ausgehen. Außerdem lebten 5 kurtrierische Untertanen, ein nassauischer Leibeigener und zwei Leibeigene der »Altarleute von Bedendorf««, womit wohl Bendorf am Rhein gemeint ist, im Dorf.[Anm. 26]
In der Feuerordnung heißt es unmissverständlich, dass sämtliche Dörfer und ihre Einwohner dem Trierer Erzbischof zu gleichen Frondiensten, Steuern und sonstigen Abgaben verpflichtet und dem Landrecht zu Montabaur unterworfen waren. Die kurtrierischen Untertanen mussten jeder einen ½ Gulden Steuern entrichten. Die Leibeigenen von Nassau mussten Trier keine Abgaben leisten, sondern waren steuerlich allein ihrem Leibherrn verpflichtet.[Anm. 27]
An der Spitze einer solchen Zeche stand ein Heimburger, der vom Trierer Erzbischof bzw. dem Amtmann in Montabaur ernannt wurde. Er hatte die Funktion eines Ortsvorstehers. Der Heimburger hatte die landesherrlichen Verordnungen zu verkünden, Frondienste zu verteilen sowie Steuern und Abgaben zu vereinnahmen und mit dem Amtmann in Montabaur abzurechnen. Er musste, wenn sein Amt es erforderte, zum Amtmann reisen, um die herrschaftlichen Anweisungen in Empfang zu nehmen. Für seinen Dienst war er üblicherweise von allen landesherrlichen Abgaben und Diensten befreit, später wurde ihm eine Aufwandsentschädigung bzw. ein Gehalt zugebilligt. Zu den genauen Verhältnissen in Untershausen gibt es leider keine Nachrichten. Es sind aber die Namen zahlreicher Ortsvorsteher bekannt:
Heimburger, Schultheißen, Bürgermeister, Ortsbürgermeister in Untershausen
Belegt | Name und Funktion | Quelle |
1541 | Hene von Stahlhofen, Heimberger zu Untershausen | [Anm. 28] |
Vor 1548 | Im Bann Montabaur gab es 18 Heimburger in 40 Dörfern, darunter einen gemeinsam zu "Stalhofen" und "Bonnelßhusen" | [Anm. 29] |
1563 | Im Amt und Bann Montabaur gab es 16 Heimburger in 38 Dörfern, darunter einen gemeinsam in "Stalhobenn" und „Bungelshausen" | [Anm. 30] |
1589-1597 | Johann Knaupen, Heimberger zu Untershausen | [Anm. 31] |
1605 | Hennen Teiß, Heimberger zu Untershausen | [Anm. 32] |
1653 | Christ Kneuper† zu Stahlhofen, Heimberger zu Untershausen | [Anm. 33] |
1666-1672 | Thönges Theiß, Heimberger zu Untershausen | [Anm. 34] |
1690 | Christian Ferdinand, Heimberger zu Untershausen | [Anm. 35] |
1694-1714 | Peter Mie߆, Heimberger zu Untershausen | [Anm. 36] |
1716 | Johannes Mies bis 1732†, Heimberger zu Untershausen | [Anm. 37] |
1733-1743 | Johann Adam Mies, Heimberger zu Untershausen | [Anm. 38] |
1744-1762 | Johannes Keller, Heimberger zu Untershausen | [Anm. 39] |
1763-1775 | Johann Jakob Mie߆, Heimberger zu Untershausen | [Anm. 40] |
1775-1780 | Johann Peter Ferdinand, Heimberger zu Untershausen | [Anm. 41] |
1781-1803 | Johann Peter Mies, Heimberger zu Untershausen | [Anm. 42] |
1786 | Es gab es im Amt Montabaur 42 Heimburger, "die teils mehrere Dörfer zu besorgen hatten und zuweilen das Bürgermeisteramt verwalteten. Ortsbürgermeister und Schützen wechselten unter den Mitnachbarn jährlich ab; es gab so viel Bürgermeister als Gemeinden" | [Anm. 43] |
1786 | Untershausen hat als Vorstand einen "Heimburger, der zugleich Bürgermeister ist, und 3 Feld-, dann Heckenschützen". "Heimburger und Schatzungs Heber sind frohnde frey mit Geführ und Hand in allem" | [Anm. 44] |
1787 | Lt. Conskriptionstabelle umfasst das Amt Montabaur 85 Ortschaften, wobei "Stadt Montabaur mit Horressen" unter Nr. 85 zusammengefasst sind | [Anm. 45] |
1797 | Heimburger Mies. "Da des Adam Lenzen erste Ehefrau Katharina den 18ten Dezember 1797 mit Hinterlassung dreyer Kinder Katharina, Margaretha, und Johannes Peter verstorben, und er Adam Lenz mit Katharina Kilian von Niederelbert die zweite Ehe einzugehen willens ist, so hat er durch unterschriebenen Notar in Beyseyn der Taxatoren Hans Jakob Hehl, und Hans Peter Lenz, sodann der Verstorbenen Bruder Heimburger Mies folgendes landesordnungsmäßige inventarium errichten lassen…" | [Anm. 46] |
1809 | In Untershausen gab es Bürgermeister und Geschworene: Andreas Jösch, Anton Merz, Nikolaus Gombert, Johannes Schlemmer, Anton Ferdinand, Johannes Gombert | [Anm. 47] |
1809 | Bürgermeister Hubertus Jösch, Vorsteher Anton Merz, Nikolaus Gombert und Johann Schlemmer der Gemeinde Untershausen im Banne Holler des Herzoglich Nassauischen Amtes Montabaur als Käufer eines Teils des vormals Gräflich Isenburgischen Hofguts | [Anm. 48] |
1816 | Nikolaus Gombert, 34 Jahre alt, wird per Dekret zum Schultheiß ernannt. Er "war bisher Kriegsbürgermeister; früher schon zum ständigen Bürgermeister vorgeschlagen". Der Ort Untershausen zählt 22 Familien und gehört zu den wohlhabenden Ortschaften des Amts Montabaur. | [Anm. 49] |
1821 | Nikolaus Gombert, Schultheiß, und zwar Nicolaus Gombert (1781-1864), verh. mit Anna Maria Schlemmer | [Anm. 50] |
1822 | Nikolaus Gombert, Schultheiß; Johann Alzen Protokollant | |
1843 | Nikolaus Gombert, Schultheiß und Schulvorsteher in Untershausen | [Anm. 51] |
Die Herzogliche Landesregierung genehmigte eine eigene Schule für die Gemeinde Untershausen zum 1. Okt. 1843. Die Trennung des gemeinschaftlichen Schulvermögens mit Holler wurde durch Rescript verfügt und von den Herzoglichen Schultheißen beider Gemeinden unter Einbeziehung der Gemeindevorsteher vollzogen: Für die Gemeinde Untershausen Schultheiß und Schulvorsteher Nikolaus Gombert sowie die Gemeindevorsteher Andreas Hommrich und Anton Schlemmer | [Anm. 52] | |
1847 | Nikolaus Gombert I, Schultheiß | [Anm. 53]. |
1850ff. | In den 1850er Jahren waren als Feldgerichtsschöffen tätig: Adam Dennebaum H3 und Johann Nebgen H27 | [Anm. 54] |
1852 | Nikolaus Gombert Schultheiß und dessen Ehefrau Anna Maria geb. Schlemmer erwerben Land von Anton Dennebaum zu Stahlhofen | [Anm. 55] |
1853 | Peter Merz (1805-1892), Bürgermeister | [Anm. 56] |
1854 | Adam Dennebaum, Schultheiß (1809–1887), H3, genannt Wams-Addam | [Anm. 57] |
1855 | Adam Dennebaum, Bürgermeister | [Anm. 58] |
1857 | Adam Dennebaum, Bürgermeister lt. abgeschriebener Schulchronik | [Anm. 59] |
1859 | Peter Merz (*1805-1892), H9 , Bürgermeister, lt. Schulbuch Nr. 47 | [Anm. 60] |
1866 | Adam Dennebaum, Bürgermeister | [Anm. 61] |
1869 | Peter Merz, Bürgermeister wurde auf Ansuchen seines Dienstes enthoben | [Anm. 62] |
1869 | Anton Gombert (1838-1903) wird Bürgermeister und Nachfolger von Peter Merz. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um Anton Gombert aus H23, später H3, dem Vater von Heinrich Gombert H3. Anton Gombert war ein Bruder von Johann, gen. "Bruderhannes", Haus Nr. 23 | [Anm. 63] |
1873 | Anton Gombert, Bürgermeister, H23 | [Anm. 64] |
1873 | Peter Merz, Bürgermeister, Schulbuch Nr. 102 | [Anm. 65] |
1882 | Nikolaus Becher, Bürgermeister; evtl. (1850-1915), H36. [Alt Dokument: Urkunde Hauskauf Johann Stahl] | [Anm. 66] |
1895 | Peter Ludwig (1860-1930), Bürgermeister, H26, Alt Dokument: Risse zur Erbauung einer Holzremise durch Johann Stahl | [Anm. 67] |
1896 | Peter Ludwig, Bürgermeister. Alt Dokument: Urkunde Vermögensübergabe Schlemmer an Stahl am 24.08.1896. | [Anm. 68] |
1898 | Peter Ludwig, Bürgermeister, Urkunde zwischen Schlemmer und Stahl | [Anm. 69] |
1905 | Johann Peter Gombert /HH/, (1840-1910); H23,H24, gen. Hanspitter | [Anm. 70] |
1912 | Peter Ludwig, Bürgermeister, Bauschein für Johann Stahl. Evtl. an 1910 | [Anm. 71] |
1913 | Peter Ludwig, Bürgermeister. Gehorsames Gesuch des Anstreichers Nikolaus Kaiser an den Königlichen Landrat in Montabaur zur Führung des Meistertitels | [Anm. 72] |
1918-1923 | August Heinz (1871-1950), Bürgermeister, H12 | |
1923-1924 | Adam Gilles (1886-1952), Bürgermeister von Untershausen, H6 | [Anm. 73] |
1924-1945 | Anton Becher (1892–1974), H2. In der NS-Zeit gab es in Untershausen noch zusätzlich Jakob Laukart H17 als "politischen Bürgermeister" bzw. "Blockleiter" bzw. Ortsgruppenleiter, der auch gleichzeitig Gemeinderechner war. Zwei Söhne des ehemaligen Bürgermeisters Peter Ludwig wurden während der NS-Zeit in Hadamar ermordet. Anton Becher und Jakob Laukart hatten als Parteimitglieder dafür zu sorgen, dass die Anweisungen der NSDAP-Parteizentrale in Unterhausen bekannt wurden. Der Tod eines Soldaten wurde den Familien von Jakob Laukart überbracht. | [Anm. 74] |
1945-1946 | Jakob Born (1878-1968) H35. Nach dem Zweiten Weltkrieg von der Französischen Besatzung kommissarisch eingesetzt. | |
1946?–1964 | Alois Ludwig (1894-1972), Bürgermeister, Sohn des ehemaligen Bürgermeisters Peter Ludwig. | |
1964-1979 | Georg Söllner (1914-1987) H15, Ortsbürgermeister; ab Oktober 1979 Ehrenbürger von Untershausen | [Anm. 75] |
1979-1996 | Horst Müller (*1940) H24, Ortsbürgermeister | |
1996-1999 | Michael Ortseifen (*1958), Ortsbürgermeister | |
1999-2009 | Siegfried Gilles (*1959), H6, Ortsbürgermeister | |
Seit 2009 | Cornelia Baas (*1952), H19, Ortsbürgermeisterin |
Seit Ende des 17. Jahrhunderts war das Gericht (der Bann) Montabaur in die Bänne Wirges und Holler eingeteilt. Diese Aufteilung wurde aber nur im Sprachgebrauch vorgenommen und stellte keine gesonderten Verwaltungseinheiten dar. Dabei zählte Untershausen zum Bann Holler, dem auch die Zechen Ährer Kirchspiel[Anm. 76], Holler sowie Nieder- und Oberelbert angehörten.[Anm. 77]
Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses (1803) fielen die rechtsrheinischen Gebiete des Kurfürstentums Trier an das Fürstentum Nassau-Weilburg. Davon war auch das kurtrierische Amt Montabaur betroffen, das zuletzt 18 Kirchspiele umfasste. Das Amt bleib als Institution bestehen. Untershausen gehörte zunächst zum nassau-weilburgischen, dann ab 1806 zum herzoglich-nassauischen Amt Montabaur.
Als das Herzogtum Nassau nach der dem verlorenen Krieg aufgelöst und vom Königreich Preußen annektiert wurde, änderten sich die Verhältnisse erneut. Im Jahr 1867 wurde der Unterwesterwaldkreis eingerichtet und Verwaltung und Rechtswesen getrennt. Das neue Preussische Amtsgericht Montabaur fand zunächst Aufnahme im ehemaligen Franziskanerklosters am »Amtmannsgarten«, Im Jahr 1910 konnte das Gericht in das heutige Dienstgebäude umziehen.
Untershausen unter den Nationalsozialisten (1933-1945) und in der Nachkriegszeit
Siehe den Aufsatz von Reiner Dennebaum »Die NS-Zeit in Untershausen und Umgebung«.
Untershausen in Rheinland-Pfalz
Der Unterwesterwaldkreis bestand auch nach dem 2. Weltkrieg (1939-1945) fort. Jetzt gehörte Untershausen zum rheinland-pfälzischen Unterwesterwaldkreis. Im Zuge einer Verwaltungsreform wurde 1974 der Westerwaldkreis eingerichtet. Seit 1972 gehört die Ortsgemeinde Untershausen zur Verbandsgemeinde Montabaur (Westerwaldkreis).
Nachweise
Verfasser: Reiner Dennebaum und Stefan Grathoff
Webadressen:
- Offizielle Website der Gemeinde Untershausen: www.untershausen.de
Erstellt am: 13.06.2020
Anmerkungen:
- Gensicke, Landesgeschichte S. 12f. Es wird sich um eine Einzelhofsiedlung gehandelt haben, die sich ganz der Landwirtschaft widmete und auch keine Erwähnung in Schriftstücken fand, als sie sich allmählich zu einem Dorf entwickelte. Erst, als Güter des Dorfes Gegenstand von vertraglichen Abmachungen wurden, wird Gundelshusen im Jahr 1415 erwähnt. Zurück
- Zu den beiden Salentin Reck, Geschichte S. 128. Zurück
- LHA Koblenz Best. 35 Urkunde 246. Zurück
- LHA Koblenz Best. 1 B Urk. 1255. Zurück
- Gensicke, Landesgeschichte S. 131. Diese Güter der Herrschaft Meudt werden 1691 erneut erwähnt (ebd. S. 395). Vgl. die Zehnteinkünfte des Amtes Isenburg in Untershausen im Jahr 1553 (ebd. S. 396). Zurück
- LHA Koblenz Best. 149 Urk. 84. Der Graf nahm bei dem Geschäft Bezug auf eine Urkunde vom 1.4.1518, wonach sein Vorfahr Gerlach III., Herr von Nieder-Isenburg und Grenzau (amtierte 1502-1530) und Frau Anastasia geb. Gräfin von Saarwerden sich mit dem Prior und Konvent des Klosters Niederwerth wegen einer anderen Gülte verglichen hatten (LHA Koblenz Best. 149 Nr. 72). Zurück
- Ein Verzeichnis von 1568 über isenburgische Einkünfte aus Untershausen (Gundershausen), Meudt und Siershahn befindet sich im HHStA Wiesbaden Best. 110 Nr. 233. Zurück
- HHStA Wiesbaden Abt. 116 Nr. U 204. Zurück
- LHA Koblenz Best. 54K Urkunde 5. Zurück
- HHStA Wiesbaden Best. 170 I, U 2145. Zurück
- HHStA Wiesbaden Abt. 171 Nr. N 30. Zurück
- Die Streitigkeiten bezüglich der Jagd dauerten bis Ende des 18. Jahrhunderts an. Die Akten zu den Streitigkeiten zwischen 1671 und 1773 befinden sich im LHA Koblenz Best. 118 Nr. 631ff. Zurück
- LHA Koblenz Best. 116 Nr. 202. Zurück
- Vgl. Deutsches Rechtswörterbuch - online s. v. Hufe. Zurück
- HHStA Wiesbaden Best. 116, Nr. 916. Zurück
- HHStA Wiesbaden Abt. 166 Nr. 917 Zurück
- HHStA Wiesbaden Abt. 1666 Nr. 916. Zurück
- HHStA Wiesbaden Best. 154 Nr. 2669. Zurück
- HHStA Wiesbaden Best. 154 Nr. 2927. Zurück
- Laufner, Ämterorganisation S. 291. Zurück
- Laufner, Ämterorganisation S. 291. Zurück
- Laufner, Ämterorganisation S. 298. Zurück
- Laufner, Ämterorganisation S. 295f. Zurück
- Gensicke, Landesgeschichte S. 460. Zurück
- Gensicke, Landesgeschichte S. 72 mit weiteren Nachrichten und Angabe weiterer Quellen. Zurück
- Brommer, Ämter S. 18f. und S. 106. Nach Fabricius, Erläuterungen S. 156 hat sich die Zahl der Feuerstellen bis 1684 nicht verändert. Noch immer wurden 8 Feuerstellen verzeichnet. Zurück
- Brommer, Ämter S. 46 und S. 102. Zurück
- Gensicke, LdG, S. 499 Zurück
- Melchior Thamm: Copei. Verzeichnis der dörffer, feuerstedt und haupter, auch frembder hern renthen und guldten in der stat und banne Monthabaur ... 1548... In: Kaiser-Wilhelms-Gymnasium zu Montabaur, Jahresbericht 1906, S. 25-44. Vgl. HHStA Wiesbaden XXXV, 32 (41). Zurück
- Wie Anm. 29. Zurück
- Gensicke, LdG, S. 499 Zurück
- Gensicke, LdG, S. 499 Zurück
- Gensicke, LdG, S. 499 Zurück
- Gensicke, LdG, S. 499 Zurück
- Gensicke, LdG, S. 499 Zurück
- Gensicke, LdG, S. 499 Zurück
- Gensicke, LdG, S. 499 Zurück
- Gensicke, LdG, S. 499 Zurück
- Gensicke, LdG, S. 499 Zurück
- Gensicke, LdG, S. 499 Zurück
- Gensicke, LdG, S. 499 Zurück
- Gensicke, LdG, S. 499 Zurück
- Damian Linz: Montabaurer Amtsbeschreibung vom Jahr 1786. In: HHStA Wiesbaden Abt 116 Nr. 42 Bl.1. Zurück
- Wie Anm. 43. Zurück
- Quelle 70. Zurück
- HHStA Wiesbaden Abt. 234 Nr. 483. Zurück
- HHStA Wiesbaden Abt. 154 Nr. 2669. Zurück
- HHStA Wiesbaden Abt. 154 Nr. 2669. Zurück
- HHStA Wiesbaden Abt. 234 Nr. 999. Zurück
- HHStA Wiesbaden Abt. 234 Nr. 1227; Otto Paul Gombert, Ahnentafel. Zurück
- Schulchronik. Zurück
- Schulchronik Holler. Zurück
- HHStA Wiesbaden Abt. 360 Untershausen Nr. 2. Zurück
- HHStA Wiesbaden Abt 360 Untershausen (513) Nr. 4 Zurück
- wie Anm. 54. Zurück
- HHStA Wiesbaden Abt. 360 Untershausen (513) Nr. 5. Zurück
- HHStA Wiesbaden Abt. 360 Untershausen (513) Nr. 5. Zurück
- HHStA Wiesbaden Abt. 360 Untershausen Nr. 2 und Nr. 5. Zurück
- Schulchronik und HHStA Wiesbaden Abt. 360 Untershausen Nr. 2. Zurück
- Horst Müller (Aufbewahrer): Aufnahme- und Entlassungsbuch der Schule zu Untershausen für die Jahre 1836 bis 1900. Zurück
- HHStA Wiesbaden Abt. 360 Untershausen Nr. 2. Zurück
- Schulchronik. Zurück
- Schulchronik, Otto Paul Gombert, Ahnentafel. Zurück
- HHStA Wiesbaden Abt. 360 Untershausen Nr. 2. Zurück
- Horst Müller (Aufbewahrer): Aufnahme- und Entlassungsbuch der Schule zu Untershausen für die Jahre 1836 bis 1900 Zurück
- Reiner Dennebaum. Zurück
- Johann Stahl H6 (Aufbewahrer): Risse zur Erbauung einer Holzremise; Erwin Diel. Zurück
- Adam Schlemmer H7 (Aufbewahrer): Vermögensübergabe des Adam Schlemmer zu Untershausen, 1896. Zurück
- Quelle 11. Zurück
- Otto Paul Gombert, Ahnentafel; Rainer Dennebaum. Zurück
- Hugo Hermann H25, Untershausen. Zurück
- Quelle 13. Zurück
- Schulchronik. Zurück
- Otto Paul, Gombert, Mettlach; Richard Becher H36, Untershausen, Quellen 20 und 148. Zurück
- Quelle 179. Zurück
- Zum Ährer Kirchspiel gehörten 1453 die Dörfer Gackenbach, Horbach, Hübingen, Dies, Ettersdorf und Ruppenrod sowie die heute verschwundenen Siedlungen Wilchenhausen, Linzingen und Hohenthal. Zurück
- Gensicke, Landesgeschichte S. 459f. Zurück