0.Die Burg Montabaur
Das Kastell Humbach,"castellum Humbacense" wurde Jahr 959 vom Konradiner Herzog Hermann von Schwaben auf dem Berggipfel über der 932/49 bezeugten Siedlung erbaut. Unter dem Trierer Erzbischof Poppo (1006-1047) kam der Ort im Jahr 1018 in den Besitz des Erzstiftes. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde die Befestigung unter Erzbischof Theoderich II. von Wied (1212-1242) zur Sicherung der Westerwälder Besitzungen als wehrhafte Burg und Vorposten des Erzstiftes Trier ausgebaut. Nach der damals als unbezwinglich geltenden Bergfeste bei Akkon im Heiligen Land wurde die Burg und später die Stadt "Mons Tabor", 1227 "Montabaur" genannt. Die Burg war seit der Zeit Arnolds von Isenburg (1242-1259) häufig Residenz der Trierer Erzbischöfe und Sitz eines kurtrierischen Amtes. Während der alte Bergfried zwischen 1280 und 1290 errichtet wurde, wurde das Aussehen des heutigen Schlosses im Wesentlichen durch die Bautätigkeit der Kurfürsten Johann von Baden (1456-1503), Richard von Greiffenklau (1511-1531) und Johann Hugo von Orsbeck (1676-1711) bestimmt. Der Hofbaumeister des letzteren, Joh. Christoph Sebastiani, baute das Schloss 1686-1699 weitgehend neu aus. Es entstand eine zweigeschossige Anlage mit vier Flügeln. Die Flankentürme, die zum Teil aus mittelalterlicher Zeit erhalten geblieben sind, erhielten barocke, glockenförmige Hauben. Auch der Bergfried wurde in barocker Bauweise umgestaltet und um ein Stockwerk erhöht. Der innere Ausbau, zum Beispiel Stuckdeckorationen erfolgten erst um 1754 unter Franz Georg Schönborn, durch den Baumeister Joh. Seiz. An den Burgbereich wurde 1750 auf Verlangen des Kurfürsten Johann Philipp von Walderdorff noch ein Barockgarten angelegt. Bis 1802 blieb Schloss Montabaur Residenz der Trierer Kurfürsten. Als Montabaur 1803 an das Herzogtum Nassau fiel, wurde das Schloss Jagdschloss der Herzöge. Seit 1969 befindet sich in der Burg das Bildungszentrum der Deutschen Genossenschaftskasse. Zwischen 1851 und 1945 war es der Sitz des Montabaurer Lehrerseminars. Danach residierte bis 1968 der Landrat des Unterwesterwaldkreises in den Schlossmauern sowie von 1946 - 1968 auch die Bezirksregierung. 1975, anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Zentralbank der Genossenschaften, übergab die Deutsche Genossenschaftskasse - heute Deutsche Genossenschaftsbank - das von ihr erworbene Schloss seiner heutigen Bestimmung, der Akademie Deutscher Genossenschaften. [Anm. 1] Für Besucher sind nur die Außenanlagen zugänglich.
Inhalt
Verfasserin: Jasmin Gröninger
Erstellt am: 22.01.2015
Literatur:
- EBIDAT, Burgendatenbank des europäischen Burgeninstitutes Burgen an Rhein und Donau.
- Ament, Hermann [Hrsg.]/Wegner, Hans-Helmut: Der Westerwald, Kreis Altenkirchen und Westerwaldkreis Der Westerwald, Kreis Altenkirchen und Westerwaldkreis, Stuttgart 1993, S.150- 152.
- Roth, Hermann Josef: Stadt Montabaur. Rheinische Kunststätten.227. Neuss 1979.
Anmerkungen:
- EBIDAT, Burgendatenbank des europäischen Burgeninstitutes Burgen an Rhein und Donau (http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=60, Aufruf am 12.01.2015,14:00Uhr). Zurück