4.1) St. Goarshausen - Nastätten (16,8 km)
Überblick
18.07.1898 | Beginn des Streckenbaus in Bogel |
18.09.1900 | Eröffnung der Strecke bis St. Goarshausen-Lohmühle |
01.05.1901 | Fertigstellung bis St. Goarshausen-Hasenbach |
1903 | Anschluss Rheinbahnhof und Rheinhafen St. Goarshausen (heutige B42) |
1952 | Einstellung des Personenverkehrs |
1957 | Einstellung des Güterverkehrs und Streckenabbruch |
Durch die Bahnstrecke wurden die bisher üblichen Pferdepostwagen abgelöst. Am 1. Oktober 1900 wurden die Pferde zum letzten Mal auf der Strecke zwischen St. Goarshausen und Reichenberg eigesetzt. Die Bahn brauchte zukünftig im Schnitt nur noch 15 Minuten dafür. [Anm. 1]
Der repräsentativ gestaltete Kleinbahnhof in St. Goarshausen lag vom Rheinufer aus hinter der dreigleisigen Streckenanlage. Von hier aus verlief auch ein Anschlussgleis zum Portalkran des Rheinhafens. Der 1936 gefertigte, elektrisch betriebene Portalkran gehörte zur Blei- und Silberhütte, die an der Strecke Braubach-Zollgrund lag. [Anm. 2]
Für die Strecke von St. Goarshausen nach Nastätten benötigte die Nassauische Kleinbahn circa eine Stunde. Es war der täglich am stärksten genutzte Streckenabschnitt mit vier bis fünf Personenzugpaaren. [Anm. 3]
In der Regel bestand ein Personenzug aus einem oder zwei grünen Reisezugwagen und einem Packwagen mit Postraum, Kurzplattform und Stückgutraum. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Personenzüge bis zur Fensterleiste rot und oberhalb davon elfenbeinfarben gestrichen. [Anm. 4]
Die Haltestelle St. Goarshausen-Hasenbach, die von 1901-1903 Endstation der Strecke war, diente bei Hochwasser bedarfsweise auch immer wieder als Endstation. [Anm. 5]
Von St. Goarshausen bis zur Haltestelle Bogel bewältigte der Zug einen Höhenunterschied von 73 m im Rheintal bis auf 360 m in Bogel. [Anm. 6]
Die Strecke St. Goarshausen-Bogel ist heute zu einem Rad- und Wanderweg ausgebaut. [Anm. 7]
NACHWEISE
Verfasserin Text: Marion Nöldeke
Verwendete Literatur:
Dauer, Karlheinz; Ott, Winfried: Auf den Spuren der Nassauischen Kleinbahn. Schriftenreihe „Blaue Blätter“, Band 12. Nastätten 2002.
- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Rhein-Lahn-Kreis, Mainz 2018, www.denkmallisten.gdke-rlp.de/Rhein-Lahn-Kreis.pdf, S. 64, zum ehemaligen Bahnhof in Nastätten (Aufruf: 04.03.3021).
- Ott, Winfried: Einsteigen bitte! Erinnerungen an die Nassauische Kleinbahn. Heimatpflegeverein Blaues Ländchen. Schriftenreihe „Blaue Blätter“, Band 15. Nastätten 2004.
Erstellt am: 21.05.2021
Anmerkungen:
- Ott 2004, S. 20. Zurück
- Ott 2004, S. 22 und 122. Weitere Informationen zum seit 1917 bestehenden historischen Portalkran von St. Goarshausen unter: „Der Häusener Kran von 1917 wird renoviert“, 07.10.2020, http://häusener-kran.de/ (Aufruf: 04.03.3021). Ott weist darauf hin, dass im Regionalmuseum in Nastätten ein Streckenplan aus der Bauzeit die Details der Streckenführung am Rheinhafen in St. Goarshausen inkl. des „Kilometer 0“ als Streckenbeginn zeigt. Vgl. S. 23. Beispielsweise gab es auch Lade- und Umladegleise. Viele Details von Plänen und Verträgen sind auch im Stadtarchiv von St. Goarshausen aufbewahrt. Vgl. S. 24. Zurück
- Ott 2004, S. 28. Zurück
- Ott 2004, S. 138. Technische Details zu den Personenwagen erläutert der Autor auf S. 114 erläutert. Zurück
- Ott 2004, S. 28. Zurück
- Ott 2004, S. 29. Zurück
- Ott 2004, S. 33. Der Radweg wurde 2001/2002 eröffnet, Bahntrassenradeln – Details, 10.06.2014, www.bahntrassenradeln.de/details/rp4_08.htm bzw. ist der Radweg auch Teil des Loreley-Aar-Radwegs, https://www.loreley-touristik.de/loreley-entdecken/radfahren/loreley-aar-radweg/ (Aufruf 04.03.3021). Ott weist darauf hin, dass die Strecke von Bogel bis Nastätten auch gut begehbar, bzw. mit dem Rad befahrbar sei. Vgl. ebd. Zurück