Bibliothek

4.2) Nastätten – Katzenelnbogen - Zollhaus (27,8 km)

Überblick

Juli 1898 Beginn der Bauarbeiten Strecke Nastätten-Holzhausen
01.05.1901 Eröffnung der Teilstrecke Nastätten-Holzhausen
01.11.1901 Eröffnung der Strecke bis Zollhaus
1952-53 Einstellung des Personenverkehrs Nastätten – Katzenelnbogen bzw. Katzenelnbogen – Zollhaus
1957 Einstellung des Güterverkehrs Nastätten – Hohenfels
1958-1970 Streckenabbruch

Nastätten, Bahnhof der ehem. Nassauischen Kleinbahn[Bild: Peter Kaminsky (CC BY-SA 4.0) ]

Die Bahnanlage in Nastätten wurde von drei Strecken aus erreicht und war in ihrer Anlage beeindruckend: sechs Schienenstränge, [Anm. 1] Lade- und Abstellgleise, ein Empfangsgebäude mit Güterschuppen, Gaststätte und Wartesaal, Lokschuppen, Werkstatthalle und Wasserturm. [Anm. 2] Das fachwerkdurchzogene Bahnhofsgebäude ist heute noch erhalten. [Anm. 3]

In Richtung Nastätten fuhren die Loks der Kleinbahn vorwärts, auf dem Rückweg mussten Sie rückwärtsfahren. [Anm. 4]

Von Nastätten führte die Bahntrasse zum höchsten Punkt der Streckenführung, zur Haltestelle Berndroth-Rettert. Sie lag auf 430 m Höhe und war mit einem einfachen Wellblechgebäude, Ladegleis, Wartegleis und Holzverladerampe ausgestattet. [Anm. 5] In Katzenelnbogen gab es ein beachtliches Bahnhofsgebäude mit drei Gleisen, Güterschuppen und Wasserturm. Auf dem Weg nach Zollhaus gab es in Maiblumenlai und Dachskaute noch Erzverladestellen. [Anm. 6] In Hohlenfels gab es ein 1,5 km langes Anschlussgleis zum Kalksteinbruch Hibernia, in Muderhausen eine viergleisige Bereitstellungs- und Verschiebeanlage mit nahegelegenen Ladestellen für Erz und Kalkstein sowie ein Anschlussgleis zu Kalkstein- und Roteisensteingruben. [Anm. 7]  

Vom ehemaligen Bahnhof in Zollhaus ist heute noch das Bahnhofsgebäude erhalten. [Anm. 8] Es dient - errichtet als Fachwerkbau mit Klinkerausmauerung - mittlerweile als Wohnhaus. Vom Bereich der ehemaligen Güterabfertigung, der Laderampe, dem Schüttgutumschlag und dem Wasserturm sind heute keine Überreste mehr erhalten.

Zollhaus war auch Anschlussstelle für Gleise der Eisenbahn, die zum damaligen Zementwerk Mirke und zu den Kalkbrennöfen der Firma Heymann (später: Lahnkalkwerke) führten. [Anm. 9]

Die Fahrtdauer von Nastätten bis nach Zollhaus im Aartal betrug für einen Personenzug je nach Fahrplan zwischen 1,5 und 2 Stunden. [Anm. 10]

NACHWEISE

Verfasserin Text: Marion Nöldeke

Verwendete Literatur:

  • Dauer, Karlheinz; Ott, Winfried: Auf den Spuren der Nassauischen Kleinbahn. Schriftenreihe „Blaue Blätter“, Band 12. Nastätten 2002.

  • Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Rhein-Lahn-Kreis, Mainz 2018, www.denkmallisten.gdke-rlp.de/Rhein-Lahn-Kreis.pdf, S. 64, zum ehemaligen Bahnhof in Nastätten (Aufruf: 04.03.3021).
  • Ott, Winfried: Einsteigen bitte! Erinnerungen an die Nassauische Kleinbahn. Heimatpflegeverein Blaues Ländchen. Schriftenreihe „Blaue Blätter“, Band 15. Nastätten 2004.

Erstellt am: 21.05.2021

Anmerkungen:

  1. Dauer, Ott 2002, S. 40.  Zurück
  2. Ott 2004, S. 33.  Zurück
  3. Ott 2004, S. 40.  Zurück
  4. Ott 2004, S. 34. Ott bezeichnet die Bahnanlage in Nastätten als für eine Kleinbahn ungewöhnlich großzügige Anlage.  Zurück
  5. Ott 2004, S. 43.  Zurück
  6. Ott 2004, S. 44.  Zurück
  7. Ott 2004, S. 46 und S. 133. Steinbruch Hibernia. 31.12.2020, www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Rheinland-Pfalz/Rhein-Lahn-Kreis/Hahnst%C3%A4tten/Zollhaus/Steinbruch%20Hibernia (Aufruf 04.03.3021).  Zurück
  8. Ott 2004, S. 49. Bahnhof Zollhaus, 20.08.2019, www.regionalgeschichte.net/rhein-lahn/hahnstaetten/kulturdenkmaeler/bahnhof-zollhaus.html (Aufruf 04.03.3021).  Zurück
  9. Ott 2004, S. 50.  Zurück
  10. Ott 2004, S. 46.  Zurück