Der Pulverturm am Gestade
An der Linzer Rheinseite verläuft parallel zur Eisenbahntrasse der Straßenzug Am Gestade. Das Bahnviadukt wurde zum Schutz vor Hochwasser 1883-88 mit Rundbögen errichtetet und in den 1930er Jahren in die heutige Form verändert. Zwischen Rheintor und Pulverturm reihen sich prächtige bunt gestrichene Bürgerhäuser mit zum Teil barocken Umgestaltungen aneinander. Bis ins 19. Jahrhundert wohnten nicht nur die landesherrlichen Zollbeamten, sondern auch die Schiffer und Fährleute hier. Auch Ludwig van Beethoven und der russische Schriftsteller Iwan Turgenjew hatten hier zeitweise Quartier. Am unteren Ende des Straßenzugs erhebt sich der Pulverturm, der einst die südwestliche Ecke der Stadtmauer befestigte und das städtische Pulvermagazin beherbergte. Der Turm stammt vermutlich aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und diente zeitweilig auch als Gefängnis. Einer Legende nach soll hier der Schwarze Peter aus der Räuberbande des Schinderhannes festgehalten worden sein.