Münster-Sarmsheim am Mittelrhein

Zur Geschichte von Münster-Sarmsheim

Luftbild von Münster-Sarmsheim[Bild: Alfons Rath]

Im Jahr 1914 wurden beim Bau der Bahnstrecke bei Bingerbrück Bodenfunde aus der jüngeren Steinzeit gemacht, an die sich weiträumige Ausgrabungen anschlossen, sodass eine erste Besiedlung für die Gegend um Münster-Sarmsheim für die Zeit um 5500 v. Chr. angenommen werden kann. Bei der Ausgrabung konnte eine ganze Ansiedlung freigelegt werden.

Der bedeutenste Fund und zugleich Beweis, dass die Römer auch in Münster heimisch waren, ist der 1895 gefundene Mosaikfußboden in der heutigen Römerstraße. Er stammt etwa aus der Mitte des 3. Jahrhunderts. Das Mosaik ist in seiner Art in Deutschland einmalig und liegt heute im Rheinischen Landesmuseum in Bonn.

Die erste urkundliche Erwähnung von Sarmsheim fällt in die Zeit um 900. Lehnsherr war das Kloster St. Alban zu Mainz. Dem Kloster St. Alban wurden "gewisse Nutzungen“ aus dem Hof zu Sarmundesheim zugewiesen. Mit der Vogtei Sarmundesheim waren die Wild- und Rheingrafen, später Kurmainz, belehnt. Münster war kurpfälzisch.

1158 wird Münster urkundlich bei einer Güterverleihung an das Kloster Rupertsberg erwähnt. Dieses erwarb vom Mainzer Ministerialen Engelschalk einen „Weingarten in Munstre". Als herzoglich - rheinfränkisches Lehen kam der Ort im selben Jahr an den Pfalzgrafen Conrad von Stahleck, einem Halbbruder von Kaiser Barbarossa.

1189 wird die Kirche in Münster erstmals erwähnt, indem der Mainzer Erzbischof Konrad 1. von Wittelsbach diese dem Stift St. Stephan in Mainz gibt, indem er sie gegen die in Alzey tauscht Rheingraf Wolfram I. führt in seinem Lehensverzeichnis die "Vogtei Sarmsheim“ als Lehen auf.

1215 gibt Kurfürst Ludwig V. das Dorf an den Rheingrafen Johann VI zu lehen, während 1309 Pfalzgraf Rudolf I. das Dorf "Monster by Bingen“ zum Besitz des Wildgrafen Friedrich (Wittum für Friedrichs Gemahlin Agnes von Schönecken) zählt. 1409 geht das Lehen nach dem Tode des letzten Wildgrafen Otto von Kyrburg durch König Ruprecht I. zur Hälfte an den Rheingrafen Johann II. über. 1493 verkauft Rheingraf zum Stein, Wildgraf von Dhaun und Kyrburg, Johann V. seine Hälfte von Münster für 4000 Gulden dem Kurfürsten und Pfalzgrafen Philipp dem Aufrichtigen von der Pfalz (1476 bis 1508) . 1504 werden das Dorf Münster und die Kirche St. Peter und Paul im bayrisch-pfälzischen Erbfolgekrieg durch Landgraf Wilhelm von Hessen zerstört.

Während des dreißigjährigen Krieges wird Münster schwer zerstört (1624), wurde der Ort 1630 durch den Habsburger Kaiser Ferdinand II. (1619 bis 1637) an Heinrich Brömser von Rüdesheim zum Pfandlehen gegeben. 1636 wurde das Pfandlehen nochmals bestätigt. 1668 hat die Pfalz das Lehen den Brömser-Erben für 12.000 Reichstaler abgekauft. Münster hatte damals 190 Einwohner.

 1792 besetzen die französischen Revolutionsheere das linke Rheinufer und Münster wird zu Frankreich geschlagen. Bis zum Ende der Franzosenzeit 1813/14 gehörte Münster zum "Department du Ruin et Moselle“. Nach dieser Zeit wurde Münster dem Königreich Preußen zugeordnet, wie es auf dem Wiener Kongreß 1815 beschlossen wurde.

Am 1. Oktober 1928 wurden die beiden selbständigen Gemeinden Münster und Sarmsheim aufgrund eines preußischen Ministerialbeschlußes zur heutigen Doppelgemeinde Münster-Sarmsheim zusammengeschlossen.

Verfasser: Paul Sebastian Moos

Literatur:

  • Adam, Karl: Münster-Sarmsheim im Wandel der Zeit, Münster-Sarmsheim 1996.

Erstellt: 05.05.2009