Deutsches Haus
Das Deutsche Haus am Rhein wurde im Jahre 1566 durch den damaligen Rhenser Schultheißen Hayman Spey errichtet.
An einem Eckpfosten trägt es Baujahr, Initialen und Hausmarke des Bauherrn. Hausmarken waren im 16. und 17. Jahrhundert weit verbreitet. Sie dienten als Hausnummern, als Siegel oder als Unterschrift, etwa wenn der Unterzeichner des Schreibens nicht mächtig war. Als Schultheiß konnte Spey nicht nur lesen und schreiben - er wird sogar wie viele seiner Kollegen über eine juristische Ausbildung verfügt haben.
Ein Schultheiß war nämlich Richter und Steuerbeamter, ja sogar Statthalter des Landesherrn in der ihm anvertrauten Stadt, was man an der Lage des Deutschen Hauses noch sehr gut ablesen kann: Es befindet sich unmittelbar an der Einfahrt zur Wackelburg, dem Herrenhof und einstigen Rhenser Burg.
Die Bezeichnung "Deutsches Haus" stammt aus der Zeit als das Gebäude noch als Gasthaus diente, was bereits im 17. Jahrhundert der Fall war. Damit ist das Deutsche Haus das älteste Rhenser Gasthaus, das wir kennen.
Nach Hayman Spey lebten hier Paul Peter Spey und dessen Schwiegersohn Nikolaus Weiseler, der Schultheiß der hessischen Besatzungsmacht zwischen 1647 und 1650.
Bild: Stefan Grathoff; Text: Alexander Ritter; Torsten Schrade; Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz Saarland. Bearb. von Hans Caspary u.a. Darmstadt 1985; redakt. Bearb. S.G.