Rhens am Mittelrhein

Wackelburg

Bei der Wackelburg handelt es sich um den langgestreckten Gebäudekomplex zwischen dem Deutschen Haus und dem Hotel Königsstuhl.
Vermutlich lag an dieser Stelle die alte kurfürstliche Burg, von der wir nur wissen, dass sie sich am Rhein befand und Schauplatz der mittelalterlichen Wahlverhandlungen war. Die Herkunft dieser eigenartigen Bezeichnung ist ungeklärt - wir wissen lediglich, daß die beiden Teile der Wackelburg 1573 und 1623 als Teil des damaligen Salhofes errichtet worden sind, zu dem auch die 1622 errichtete (erneuerte?) Toreinfahrt und die auf der Bahnseite gelegene Bruchsteinscheune gehörten. Dieser Salhof war Eigentum des Landes- bzw. Pfandherrn von Rhens. Er war der Mittelpunkt der Grundherrschaft, hier lieferten die etwa 100 Rhenser Bürger, die Herrenland bewirtschafteten, ihre Grundzinsen in der Form von Wein und Getreide ab.
Älter als die Wackelburg ist der am Bahndamm gelegene Flügel des Hotels Königsstuhl, das sog. "Kurkönische Amtshaus" von 1557. Wie die Gebäude der Wackelburg wurde es jedoch unter hessischer Pfandherrschaft erbaut, erst im 18. Jahrhundert war es Sitz eines kurkölnischen Amtmannes. Durch zahlreiche Um- und Anbauten stark verändert, verschwindet es heute fast gänzlich hinter dem rheinseitigen Flügel des Hotels Königsstuhl, der Ende des 18. Jahrhunderts von Joseph Kügelgen errichtet wurde.

Bild: Stefan Grathoff; Text: Alexander Ritter; Torsten Schrade; Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz Saarland. Bearb. von Hans Caspary u.a. Darmstadt 1985; redakt. Bearb. S.G.