Zweibrücken in der Pfalz

Geschichte der Stadt

Allgemein

Zweibrücken ist heute mit 35.000 Einwohnern die kleinste kreisfreie Stadt Deutschlands. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Burg mit der dort entstandenen Siedlung im Jahr 1170. 1352 verlieh König Karl IV. Zweibrücken die Stadtrechte. [mehr]


Herzogsschloss

Kulturdenkmäler

[Bild: Immanuel Giel]

Das 1720-1725 errichtete barocke Residenzschloss ist bis heute die markanteste Erinnerung an die herzoglichen Zeiten der Stadt Zweibrücken. Herzog Gustav Samuel Leopold ließ den Fürstensitz vom Architekten Jonas Erikson Sundahl erbauen. [mehr]


 

Grafen und Herzöge - Die Zweibrücker Herrschaftsfamilien

Einzelaspekte

[Bild: Gemeinfrei]

In der Grafschaft Zweibrücken regierte von 1182 bis 1385 eine Seitenlinie der Grafen von Saarbrücken. Im Anschluss wurde das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken durchgängig von Mitgliedern des Hauses Wittelsbach regiert. [mehr]


Zweibrücken 1815-1848 - Ein Zentrum der Demokratiebewegung

Einzelaspekte

[Bild: F. Schüler 1840 von unbekannt]

In Zweibrücken wirkten Revolutionäre wie Siebenpfeiffer und Wirth, die hier 1832 den Deutschen Press- und Vaterlandsvereins gründeten. Auch das Hambacher Fest wurde in Zweibrücken mitgeplant. [mehr]


Chronologie Zweibrücken

1150 Errichtung einer Burg in einer Schleife des Schwarzbachs durch die Grafen von Saarbrücken (Zugang nur über zwei Brücken möglich)
1170 Erste urkundliche Erwähnung („Wicherus de Zweinbrucken“)
1182/90 Heinrich, Sohn des Saarbrücker Grafen, erhält Zweibrücken als eigenständige Grafschaft und nennt sich fortan Graf von Zweibrücken
1352 Verleihung der Stadtrechte durch den römisch-deutschen König Karl IV.
1385 Eberhard, letzter Graf von Zweibrücken, verkauft Burg und Stadt an Kurfürst Ruprecht I. von der Pfalz aus dem Hause Wittelsbach
1410 Pfalz-Zweibrücken wird selbständiges Herzogtum unter Herzog Stephan
1493-1510 Bau der Alexanderskirche unter Herzog Alexander
1523 Beginn der Reformation in Zweibrücken (Reformator Johannes Schwebel)
1559 Umwandlung des Kloster Hornbach in eine Lateinschule unter Herzog Wolfgang
1586 Erbauung des Herzogschlosses „Langer Bau am Wasser“ (wird 1945 zerstört) mit Schlossmühle und Bibliothek unter Herzog Johann I.
1635 Zerstörung der Stadt durch kaiserliche Truppen im Dreißigjährigen Krieg
1677 Zerstörung der Alexanderskirche und des größten Teils der Stadt in den französischen Reunionskriegen
1681-1697 Besetzung Zweibrückens durch die Franzosen während der Reunionskriege
1708-1711 Errichtung der Karlskirche unter Herzog Karl II. (als Karl XII. auch König von Schweden)
1714-1719 Karl XII. gewährt dem vertriebenen Polenkönig Stanislaus Leszczynski Asyl in Zweibrücken, der sich in der Fasanerie das Lustschloss Tschifflick errichten lässt
1720-1725 Erbauung des neuen barocken Herzogschlosses unter Herzog Gustav Samuel Leopold durch den schwedischen Baumeister Jonas Erikson Sundahl
1735-1775 Blütezeit des Herzogtums unter Herzog Christian IV.
1755 Gründung des Gestüts und einer Porzellanmanufaktur in Zweibrücken
1793 Besetzung Zweibrückens durch die französischen Revolutionstruppen; Flucht des letzten regierenden Herzogs Karl II. August nach Mannheim
1816 Zweibrücken kommt durch Beschluss des Wiener Kongresses mit der linksrheinischen Pfalz zu Bayern; Zweibrücken wird Sitz des Königlich Bayrischen Appellationsgerichtshofs
1832 Gründung des liberalen Deutschen Press- und Vaterlandsvereins durch Philipp Jakob Siebenpfeiffer, Johann Georg August Wirth und Friedrich Schüler
1834 Die Eröffnung der Dingler'schen Maschinenfabrik (heute Terex Cranes) markiert den Beginn der Industrialisierung in der Stadt
1857 Anschluss ans Eisenbahnnetz
1914 Einweihung des Rosengartens durch Prinzessin Hildegard von Bayern
1918-1930 Besetzung Zweibrückens durch die Franzosen als Folge des Ersten Weltkriegs
1926 Eingemeindung von Ernstweiler und Bubenhausen
1938 Mit der Eingemeindung von Ixheim und Niederauerbach überspringt die Stadt erstmals die 30.000 Einwohner-Marke (um 1900 noch rund 15.000 Einwohner)
1938 Zerstörung der neuen Synagoge in der Ritterstraße in der Reichspogromnacht
1939/40 und 1944/45 Evakuierung der Stadt (die in der sogenannten Roten Zone liegt) am Beginn und Ende des Zweiten Weltkriegs
1945 Am 14. März wird Zweibrücken durch einen Bombenangriff der kanadischen Luftwaffe fast gänzlich zerstört. US-Amerikanische Truppen besetzen die Stadt am 20. März kampflos. Im Juli löst die französische Besatzungsmacht die Amerikaner ab.
1972 Eingemeindung der Vororte Mittelbach-Hengstbach, Mörsbach, Oberauerbach, Rimschweiler und Wattweiler; seitdem kreisfreie Stadt
1993 Abzug der letzten amerikanischen Truppen, nachdem bereits Kanadier (1969) und Franzosen (1977) ihre Garnisonen aufgegeben hatten; die Stadt wird zum Konversionsfall
1994 Einrichtung der Fachhochschule auf dem Kreuzberg als Ableger der FH Kaiserslautern
2001 Eröffnung eines Outlet-Centers auf dem ehemaligen Gelände des Militärflugplatzes

Nachweise

Verwendete Literatur:

  • Glück-Christmann, Charlotte: Eine Einführung in 650 Jahre Stadtgeschichte, in: Zweibrücken 1793 bis 1918: Ein langes Jahrhundert. 25 Autorinnen und Autoren zu 125 Jahren Stadtgeschichte, hrsg. von Charlotte Glück-Christmann, Blieskastel 2002, S. 13-36.
  • Jost, Karl: Kleiner Abriß der Geschichte von Zweibrücken. Stadt und Herzogtum, in: Westgrenzland-Kalender 1959. Heimatkalender für Stadt und Kreis Zweibrücken, hrsg. von der Stadt und dem Landkreis Zweibrücken, Neuwied 1959, S. 42-48.
  • Wilms, Rudolf: Zweibrückens Werden und Wachsen, in: Zweibrücken 600 Jahre Stadt 1352-1952. Festschrift zur 600-Jahrfeier, hrsg. vom Historischen Verein Zweibrücken, Zweibrücken 1952, S. 6-14.

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