Begriffsauswahl:
Berliner (ʻHefegebäckʼ)
Das auf Hochdeutsch Berliner genannte Hefegebäck wird vorwiegend im Winterhalbjahr verzehrt. Der Höhepunkt des Zuspruchs ist traditionellerweise in der Fastnachtszeit zu verzeichnen. Das ist wohl der Grund für die Bezeichnungen Fastnachtskuchen sowie Fastnachtsküchelchen. Die erstgenannte Variante (dialektal: Fassenachtskuche u. ä.) kommt im nördlichen Teil Rheinhessens westlich der Selz vor., die zweitgenannte (dialektal: Fassenachtskichelche) im Grenzgebiet zur Pfalz.
Das am häufigsten vertretene Wort ist Kräppel. Verhochdeutscht lautet es Kräpfel. Das ist eine Verkleinerung mit dem Suffix ‑el von Krapfen. Somit ist Kräppel ein ʻkleiner Krapfenʼ. Das Wort Krapfen bedeutet ursprünglich ʻHaken, Kralleʼ. Es wurde auf das Gebäck übertragen, weil dieses früher nicht kugelförmig, sondern hakenförmig gebogen war. Bei den Dialektausdrücken Grobe, Grabbe usw., die ein karstartiges Gerät bezeichnen, ist die ursprüngliche Bedeutung von Krapfen noch greifbar.