0.2. Der Hunsrück in Stichworten
0.1.2.2. Geschichte
Die Besiedlung des Hunsrücks reicht bis in die Jungsteinzeit zurück. Funde edler Grabbeilagen in den Hügelgräbern der keltisch geprägten Hunsrück-Eifel-Kultur (6.-3. Jahrhundert v. Chr.) verweisen auf eine entwickelte Lebensform bereits in der Eisenzeit. In jener Epoche entstanden auch die ersten Burgen in Höhenlage. Die Kelten hinterließen sprachliche Spuren bei einem Teil der heutigen Orts- und Flussnamen (vgl. Kap. 14.2.). Die Ausbreitung der Römer, beginnend unter Cäsar (um 55 v. Chr.), manifestiert sich in zahlreichen Zeugnissen. So wurden z. B. Siedlungen (sog. vici) in Kirchberg und Wederath (Belginum) entdeckt. Eine Straße (Ausoniusstraße) verband, über den Hunsrück verlaufend, Trier mit Bingen. Noch heute zeugen auf das Lateinische zurückgehende Personen-, Orts- und Flurnamen von dieser Zeit (vgl. Kap. 12.2.1.). Im 5. Jahrhundert drangen die Franken ein und übernahmen zunächst die bereits vorhandenen Siedlungen. In spätkarolingischer Zeit wurden Befestigungen auf Anhöhen errichtet. Im Mittelalter teilten sich für viele Jahrhunderte das Erzstift Trier, die Grafen von Sponheim, die Pfalzgrafen bei Rhein sowie die Wild- und Raugrafen und die Grafen von Veldenz die Herrschaft über den Hunsrück. Die konfessionellen Umwälzungen des 16. Jahrhunderts führten zu einer religiösen Spaltung des Gebietes. Das Kurfürstentum Trier blieb dem alten Glauben treu. Die anderen Herrschaften schlossen sich der Reformation an. Zumindest bis zum Zweiten Weltkrieg spiegelte die Verteilung der Konfessionen in der Region die frühere territoriale Zugehörigkeit wider. Zwischen 1794 und 1813/14 waren die Rheinlande durch die Franzosen besetzt. Mit der Neuordnung Europas durch den Wiener Kongress fiel das linksrheinische Gebiet bis zur Nahe und Saar an Preußen und bildete die sog. Rheinprovinz. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der größte Bereich des Hunsrücks zum neu gegründeten Land Rheinland-Pfalz, ein kleiner Südwestteil mit dem Hochwald zum Saarland.