0.Alzey im Fieber. Die „Spanische Grippe“ 1918/19
Knapp vier Jahre dauerte der 1. Weltkrieg nun schon. Im März 1918 unternahm die Oberste Heeresleitung mit ihrer Frühjahrsoffensive den letzten verzweifelten Versuch, an der Westfront einen günstigen Ausgang des Krieges herbeizuführen. Man war sich darüber im Klaren, dass Deutschland den Krieg nicht mehr lange würde durchhalten können. In immer größerer Zahl trafen Kontingente der amerikanischen Expeditions-truppen zur Unterstützung der Kriegsgegner ein. Bevor diese einsatzbereit waren, sollte ein gewaltiger „letzter Hieb“ verhindern, dass das militärische Kräfteverhältnis sich endgültig zu deren Gunsten verschob.
Doch schon im Juli kamen nach anfänglichen Erfolgen die deutschen Angriffsbemühungen zum Erliegen. Ein Grund, der zum Scheitern der Frühjahrsoffensive führte, war der hohe Krankenstand im deutschen Heer. Viele Soldaten waren an Grippe erkrankt. Auch wenn die grippalen Frühjahrserkrankungen sicherlich nicht, „wie von der militärischen Führung im Nachhinein behauptet, eine ansonsten womöglich erfolgreiche deutsche Offensive“ vereitelten, so beschleunigte die Grippe nach Einschätzung des Historikers Eckard Michels gleichwohl „den ohnehin sich vollziehenden inneren Auflösungsprozess der deutschen Streitkräfte. Denn sie steigerten die Kriegsmüdigkeit und Erschöpfung unter den Soldaten. Die restriktive Handhabung der Krankmeldungen, die letztlich einer mangelnden Empathie für die Bedürfnisse der Soldaten gleichkam, konnte nur die Verbitterung der Mannschaften gegenüber ihren Vorgesetzten oder dem Militär als Gesamtinstitution verstärken. Damit erhöhte die Epidemie die Bereitschaft, sich an dem ‚verdeckten Militärstreik‘ der letzten Kriegsmonate zu beteiligen“.[Anm. 1]
Von alldem erfuhr man zu Hause, an der Heimatfront, nichts. Da die Presse auf Grund der Zensur nicht über Erkrankungen an der Front informierte und auch die Feldpost überwacht wurde, blieb die im Heer grassierende Grippe-Epidemie weitgehend unbemerkt.
0.1.Die „spanische Krankheit“ hält Einzug
Am 29. Juni berichtete die Alzeyer Zeitung bezugnehmend auf Meldungen des Frankfurter General-Anzeigers erstmals über frühsommerliche „Influenza-Erkrankungen“ im Rhein-Main-Gebiet. „Seit einigen Tagen werden hier zahlreiche Erkrankungen beobachtet, wie sie ähnlich auch in Offenbach und Mainz aufgetreten sind. Es handelt sich um Influenzafälle, die mit leichtem Fieber beginnen, den normalen Verlauf einer Erkältungskrankheit nehmen und nach einigen Tagen vorüber sind“.[Anm. 2] Ausdrücklich wird kursierenden Gerüchten widersprochen, wonach es sich um „eine sehr geheimnisvolle Krankheit, ähnlich der in Spanien“ handle. Zu diesbezüglichen Annahmen bestehe „keine Veranlassung“. Stattdessen vermutete man, die auftretenden „Krankheitserscheinungen (seien) weiter nichts als eine Folge der sehr kalten Witterung, von der viele in leichter Sommerkleidung überrascht wurden“.
In Alzey war mit Beginn des Sommers die Temperatur auf 9 Grad gesunken, was Hans Bumann zu der etwas mokanten Bemerkung in dem von ihm im Auftrag der Stadt Alzey geführten „Kriegstagebuch“ veranlasste, dass man deswegen „die jungen Damen in ihren dünnen, spinnwebartigen Blusen aus Florstoff“ bemitleiden müsse.[Anm. 3]
Doch schon zwei Wochen später notierte er: „Die ‚spanische Krankheit‘ oder Grippe, von der man schon seit Wochen liest, hat nun auch bei uns ihren Einzug gehalten. Hier sind mehrere Personen, ältere und jüngere daran erkrankt. In einzelnen Fällen treten Lungen- oder Rippenfellentzündungen hinzu. Aus verschiedenen Orten werden Todesfälle als Folgen dieser Krankheit gemeldet“.[Anm. 4] Eine der Meldungen stammte aus Wöllstein. In der Ausgabe der Alzeyer Zeitung vom 11. Juli konnte man lesen, dass dort innerhalb einer Woche der Notariatssekretär Mörsfelder und sein 18-jähriger Sohn an der „Spanischen Krankheit“ gestorben waren.[Anm. 5]
Offensichtlich waren es solche Berichte, die auch bei Hans Bumann zu einem Meinungswandel geführt hatten. Mittlerweile stand auch für ihn fest, dass man es bei der in Alzey ausgebrochenen Krankheit mit jener ominösen „Spanischen Grippe“ zu tun habe, die heute als die größte Pandemie des 20. Jahrhunderts, ja der Neuzeit gilt. In drei Wellen breitete sich die Seuche in den Jahren 1918-1920 beinahe weltweit aus. Sie grassierte in Nord- ebenso wie in Südamerika, in Europa, im Vorderen Orient und in Afrika, in Australien, Neuseeland und Ozeanien, auf dem indischen Subkontinent und in Asien. Schätzungen zufolge starben an ihr zwischen 25 Millionen und 50 Millionen Menschen bei einer Weltgesamtbevölkerung von rund 1,8 Milliarden. Damit forderte die „Spanische Grippe“ weitaus mehr Opfer als der Erste Weltkrieg, der etwa 17 Millionen Menschen das Leben kostete.
Lange schon ist bekannt, dass die „Spanische Grippe“ ihren Ursprung nicht in Spanien hatte. Durch Rückkehrer aus Frankreich, wo tausende Spanier in der Kriegsindustrie arbeiteten, war die Krankheit eingeschleppt worden. Dass sich der Name des Landes dennoch mit der Krankheit verband, war wohl dem Umstand geschuldet, dass es im neutralen Spanien keine kriegsbedingte Pressezensur gab und die Zeitungen des Landes bereits im Mai 1918 als erste über die Grippe-Epidemie berichteten. Da zudem auch der spanische König an der Grippe erkrankt war, rückte Spanien in den Fokus der Berichterstattung über die Krankheit.
Vermutlich lag der Ausgangspunkt der „Spanischen Grippe“ in den USA, genauer in Kansas. Dort scheint der Erreger von Vögeln auf den Menschen übergesprungen zu sein. In einem Lager des amerikanischen Expeditionskorps, wo Soldaten für ihren Fronteinsatz auf Seiten der Entente-Mächte ausgebildet wurden, hatte man im März 1918 zahlreiche Krankheitsfälle festgestellt. Mit der Verlegung und dem Transport der US-Truppen nach Europa gelangte die Krankheit per Schiff über den Atlantik. Mitte April wurden die ersten Fälle der Influenza in Frankreich registriert. Von der Bretagne aus, wo die ersten erkrankten amerikanischen Soldaten anlandeten, strahlte die Krankheit in alle Richtungen aus. Im Osten erreichte die Grippe innerhalb von zwei Wochen die Truppen an der Front, wo sie sich beiderseits der Schützengräben im Juni und Juli rasch ausbreitete. Infizierte Kriegsgefangene, Verwundete und Heimaturlauber brachten die Krankheit schließlich auch nach Deutschland und ins Großherzogtum Hessen-Darmstadt.
Noch zeigten die Erkrankungen einen relativ milden Verlauf. In der Regel hatten die Infizierten sie nach etwa vier bis sechs Tagen überstanden. Aus Kirchheimbolanden, wo die „spanische Krankheit“ auch Einzug gehalten hatte, verlautete, dass „in den meisten Fällen … der betr.(offene) Erkrankte in einigen Tagen wiederhergestellt“ sei.[Anm. 6]
Wenn auch die Pathogenität des Erregers nicht dramatisch war, so zeigte er gleichwohl eine hohe Ansteckungskraft, die eine rasche Ausbreitung begünstigte. Unter Berufung auf die amtliche „Darmstädter Zeitung“ konnte man in der Alzeyer Zeitung lesen, „daß in vielen Teilen Deutschlands, so auch in Hessen zurzeit Influenza in erheblicher Ausdehnung herrscht. Auch die zahlreichen Erkrankungen in einem Großbetriebe in Rüsselsheim, die zu wilden Gerüchten Veranlassung gaben, sind als Influenza festgestellt worden“. Beruhigend klangen die weiteren Mitteilungen. So habe „die Epidemie ihren Höhepunkt bereits überschritten. Todesfälle sind in Rüsselsheim nicht vorgekommen; auch ist die Sterblichkeit in den fünf großen Städten des Großherzogtums in den letzten Wochen nicht in die Höhe gegangen“.[Anm. 7] Trotzdem empfahl die Alzeyer Zeitung auch weiterhin vorsichtig zu sein, „um nach Möglichkeit die Ansteckung zu vermeiden“.[Anm. 8] Doch schon mit Beginn des warmen Sommermonats August sah es so aus, als wären solche Verhaltensempfehlungen nicht mehr nötig, die Sache schien ausgestanden, die Grippe-Epidemie endgültig verschwunden.
Für die Medizin hingegen bedeutete bereits die erste Verbreitungswelle der „Spanischen Grippe“ einen herben Rückschlag, wähnte sie sich dank der neuen Erkenntnisse im Bereich der Mikrobiologie und Bakteriologie doch auf dem siegreichen Weg zur Ausrottung der Infektionskrankheiten. Im Umgang mit der Influenza war sie jedoch an ihre Grenzen gestoßen. Selbstbewusstsein und Selbstgewissheit der modernen Medizin kontrastierten augenfällig mit der Unwissenheit in Bezug auf die Ätiologie der Krankheit einerseits und ihrer therapeutischen Hilflosigkeit andererseits. „Ein wirkliches Vorbeugungsmittel gegen die Erkrankung gebe es nicht“. Mit dieser ernüchternden Feststellung zitierte die Alzeyer Zeitung den Vorsteher der bakteriologischen Abteilung des städtischen Medizinalamtes von Berlin.[Anm. 9]
Auf Grund gründlicher klinischer Beschreibungen konnte die Infektionskrankheit zwar schon bald als „Influentia vera“ charakterisiert werden, unbeantwortet blieb jedoch die Frage nach der Ursache der „Spanischen Grippe“. Die verbreitete Annahme, dass es sich um eine bakterielle Infektion handle – insbesondere der im Zusammenhang mit der „Russischen Grippe“ der Jahre 1889 bis 1895 nachgewiesene „Influenzabazillus“ galt als wahrscheinlicher Auslöser – sollte sich als falsch erweisen. Wohl ließ sich bei den an der „Spanischen Grippe“ Erkrankten häufig das heute als „Haemophilus influenzae“ bezeichnete Bakterium finden, keineswegs aber bei allen. Andere Forscher postulierten daher statt der Bakterien einen wesentlich kleineren Erreger, „Virus“ genannt, als Verursacher der Krankheit. Noch fehlten zum damaligen Zeitpunkt jedoch Mittel und Methoden, um den Erreger nachzuweisen. Dies gelang erst in den 1930er Jahren – experimentell mittels serologischer Nachweisverfahren und mit der neuen Elektronenmikroskopie, die es ermöglichte, Viren sichtbar zu machen. Im Jahr 2005 konnte das Genom des für die „Spanische Grippe“ verantwortlichen Virus (Influenzavirus A/H1N1) durch ein Forscherteam um den im pfälzischen Landstuhl geborenen amerikanischen Virologen J. K. Taubenberger molekulargenetisch sogar vollständig rekonstruiert werden.
0.2.Die „Herbstwelle“ – die „Spanische Grippe“ kehrt zurück
Waren bei der im Frühjahr und Frühsommer 1918 grassierenden Grippewelle Todesfälle die Ausnahme geblieben, so änderte sich das, als Ende August die Krankheit erneut ausbrach. Wie man heute weiß, hatte sich das Virus durch Mutationen verändert, war wesentlich aggressiver geworden. Die Infektionen griffen schnell um sich und waren ungewöhnlich schwer. Der Krankheitsverlauf begann meist abrupt: ein Krankheitsgefühl im ganzen Körper breitete sich aus mit Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit; hinzu kamen oft ein trockenen Husten, Reizungen im Hals-Rachenbereich sowie Frösteln und Schüttelfrost; schließlich folgte hohes Fieber. Im Unterschied zur Welle des Frühjahrs traten zudem viel häufiger schwere Komplikationen und Todesfälle auf. Verstärkt kam es nach der Infektion mit dem Influenzavirus zu bakteriellen Ko- bzw. Superinfektionen, die zu gefährlichen Lungenentzündungen führten, so dass auf den Todesbescheinigungen in der Regel „Pneumonie“ als Todesursache angegeben ist. Tatsächlich war es jedoch eine „tödliche Synergie“[Anm. 10] von Virus- und Bakterieninfektionen, die den dramatischen Anstieg der Todesfallzahlen bewirkte.
Überraschenderweise waren es aber nicht wie sonst überwiegend ältere Menschen oder Kleinkinder die starben, sondern die Todesfälle ereigneten sich vor allem in der Altersgruppe der 20- bis 40-Jährigen, dem Teil der Bevölkerung, der gemeinhin als besonders widerstandfähig gegen Infektionskrankheiten gilt.
Anfang Oktober wurden die Bewohner Alzeys mit dem Neuausbruch der Krankheit konfrontiert. Noch vergleichsweise harmlos klang eine Mitteilung in der Alzeyer Zeitung: „Infolge Erkrankungen beim Personal des hiesigen Fernsprechamts kann eine rasche Bedienung der Fernsprechteilnehmer nicht gewährleistet werden. Das Publikum wird gebeten, Rücksicht zu nehmen und nur die notwendigsten Gespräche vorzunehmen“.[Anm. 11] Was im Alzeyer Beobachter über die Krankheitsfälle im Fernmeldeamt zu lesen war, mutete bedrohlicher an, da dort die Krankheit beim Namen genannt wurde – „Spanische Grippe“.[Anm. 12]
Ein Schreckensbild der Gefahr, die von dieser Krankheit ausging, vermittelte eine Meldung aus Schweden, die bereits am Folgetag gleichfalls im Beobachter erschien. „Die spanische Krankheit, die gefürchtete Grippe macht sich wieder bemerkbar. Erloschen ist sie den Sommer über überhaupt nicht. Neuerdings werden wieder zahlreiche Erkrankungsfälle gemeldet. In Schweden grassiert sie außerordentlich stark; aus Malmö werden bis zu 60 Todesfälle täglich gemeldet. In dieser heftigen Form haben wir die Grippe erfreulicherweise nicht kennen gelernt“.[Anm. 13]
Die Bemerkung am Ende des Artikels war nicht ganz richtig. Denn bereits am 2. Oktober hatte die Zeitung eine Meldung aus Armsheim gebracht, die nicht nur über den Ausbruch der Grippe im Alzeyer Land berichtete, sondern auch deren Gefährlichkeit offenbarte. „Ein seltener Leichenzug bewegte sich durch die hiesigen Ortsstraßen. Zwei Eheleute, der 41 Jahr alte Landwirt Wilh. Hembel 1. und seine 27-jährige Ehefrau, wurden zu gleicher Zeit zu Grabe getragen und in ein gemeinsames Grab gebettet. Der Ehemann erkrankte so schwer an der Grippe, daß er am Donnerstag an den Folgen derselben starb. Seine Frau pflegte ihn, obwohl sie selbst von der bösartigen Krankheit befallen (war), bis zum Tode. Schon am nächsten Tage erlag auch sie der Krankheit und jetzt folgte den Eltern auch das einzige Söhnchen im Tode nach.“[Anm. 14]
Das tragische Schicksal der Armsheimer Familie blieb kein Einzelfall. Vergleichbares ereignete sich auch in Alzey. Unter der Überschrift „Trauriger Heimaturlaub“ schrieb die Alzeyer Zeitung: „Als vorige Woche der Arbeiter und Landsturmmann Valentin Backes zu seiner Familie in Urlaub kam, lag seine Frau schwer erkrankt an der Grippe danieder. Am Samstag erkrankte auch dessen 17jährige Tochter, die tags darauf starb. Als am Mittwochnachmittag die Tochter zur ewigen Ruhe bestattet wurde, hat die schwer erkrankte Frau die Augen für immer geschlossen. Den Tod der Tochter hatte man der Mutter infolge ihres schwachen Zustandes nicht mehr mitgeteilt“.[Anm. 15]
Ein beredtes Zeugnis davon, wie die „Herbstwelle“ der Grippe-Epidemie in den Monaten Oktober und November das Alzeyer Land erfasste, geben die Todesanzeigen in den hiesigen Lokalzeitungen. Immer öfter musste man dort vom Tod junger Menschen lesen. Formulierungen wie „nach kurzem schweren Krankenlager“ entschlief, „nach kurzer Krankheit“ verschied oder „nach kurzem, schwerem, mit Geduld ertragenem Leiden“ in die Ewigkeit abberufen, spiegeln die Wucht wieder, mit der die Krankheit junges Leben auszulöschen vermochte. Mit großer Betroffenheit reagierten die „Altersgenossinnen und -genossen“ der Verstorbenen auf die Todesnachrichten. In gereimten „Nachrufen“ gedachten sie der Altersgleichen, die mit 17 oder 23 Jahren ihrem Kreis entrissen wurden. „Schmerzlich tönt an unser Ohr die Kunde, / Daß als Erster Du aus unserer Altersrunde / Hast dein blühend junges Leben / In den Tod dahingegeben“.[Anm. 16]
Besonders die Nachricht vom Tod der allseits geschätzten Lehrerin Louise Pöpperling, geb. Lahr, die am 5. November im Alter von 28 Jahren verstarb, erschütterte viele in Alzey. „Heute wird hier, von vielen aufrichtig betrauert, ein neues Opfer der Grippe zu Grabe getragen, ein ideal veranlagtes charaktervolles junges Menschenkind, das bis vor kurzem eine öffentliche Stellung in unserer Stadt einnahm und sich da großer Liebe, Achtung und Verehrung erfreute, dann aber an der Schwelle eines froh gewonnenen, redlich verdienten Glückes in das private Leben übertrat, aus dem es nun gleich in die Ewigkeit abberufen wurde: Frau Dr. Luise Pöpperling. Als tüchtige Lehrkraft, zuerst an der Volksschule, darauf an der höheren Mädchenschule, und besonders als begeisterte, viel beschäftigte Turnlehrerin, überhaupt als ein vorbildlicher Mensch reinen Strebens und kraftvollen Ringens hat die Verblichene vielen in unvergeßlicher Weise gedient und hinterläßt in engerem und weiterem Kreise das gesegnete Andenken einer schönen Seele“.[Anm. 17]
So tragisch, aufwühlend und beunruhigend der Tod vieler junger Menschen war, die Mehrzahl der mit der Grippe Infiziierten überlebte. Bei den meisten zeigte sich nur der Verlauf einer „normalen“ Grippeerkrankung, wenngleich die Symptomatik oft stärker als gewöhnlich war. Zudem stellten sich vielfach gesundheitliche Folgewirkungen vor allem neurologischer Art ein (Enzephalitis).
Kam es jedoch zu Komplikationen, meist in Form von Lungenentzündungen, war die Sterblichkeit sehr hoch. Leider existieren für Alzey weder Zahlen zu den an Grippe Erkrankten noch zu den an ihr Verstorbenen. Auch das Sterberegister des Standesamtes gibt, was die Zahl der Toten anbelangt, diesbezüglich keine Auskunft, da dort keine Angaben zu den Todesursachen vermerkt sind. Zudem verunklaren die zahlreichen Todesfälle in der Heil- und Pflegeanstalt, der heutigen Rheinhessen-Fachklinik, mit ihrem angegliederten Lazarettbetrieb den Blick auf die grippebedingte Sterblichkeit. Rund die Hälfte der Einträge im Sterberegister wurden von dort gemeldet.
Deutlich wird nur eine generelle Übersterblichkeit in Alzey in den Jahren 1917 und 1918. Starben in den Kriegsjahren 1914, 1915 und 1916 180, 230 und 184 Personen, so waren in den Jahren 1917 und 1918 306 bzw. 302 Tote zu verzeichnen. In den Folgejahren 1919 und 1920 sank die Zahl der Verstorbenen auf 206 bzw. 193. Im Vergleich zum Durchschnitt der Todesfälle dieser Jahre (= 218) waren es 1917 und 1918 fast 100 Tote mehr.
Während die Übersterblichkeit des Jahres 1918 mit der „Spanischen Grippe“ in Verbindung stehen dürfte, war es 1917 wohl die besonders schlechte Ernährungslage – sie erreichte in diesem Jahr ihren Tiefpunkt –, die für die hohe Zahl an Toten verantwortlich war. Auf den „Hungerwinter“ 1916/17 folgte ein „Hungersommer“. Besonders prekär war die Versorgungssituation in den Pflegeanstalten, wo eine regelrechte Hungersnot herrschte. Auch in der Alzeyer Heil- und Pflegeanstalt mussten die Nahrungsmittelrationen merklich reduziert werden. Die Patienten erlitten erhebliche Gewichtsverluste, magerten ab und starben mitunter an Hunger. „Es war der Nahrungsmittelmangel, der Hunger, dem die Geisteskranken offenbar noch weniger als die übrige Bevölkerung widerstehen konnten, und der teils indirekt, auf dem Umwege über die Tuberkulose, teils direkt durch Marasmus zum Tode führte“, heißt es in einer Studie über das Hungersterben in den psychiatrischen Anstalten während des Krieges.[Anm. 18]
Gleichfalls nur eine grobe Orientierung hinsichtlich der damaligen Sterblichkeit liefern neben dem standesamtlichen Sterberegister Angaben des Oberversicherungsamtes Darmstadt, zu dem auch Alzey gehörte. Aus dessen Zuständigkeitsbereich wurden bis Mitte November von den Krankenkassen etwas mehr als 25.000 Grippekranke gemeldet, von denen 500 verstarben, was einer Letalität von etwa 2 Prozent entspricht.[Anm. 19] An einer „normalen“ Grippe sterben hingegen laut Robert-Koch-Institut zwischen 0,1 und 0,2 Prozent der Erkrankten.
0.3.Überfüllte Krankenhäuser, rote Rüben und Musik vom königlichen Hoftheater
Da für Alzey die Bezugsgröße der an Grippe Erkrankten fehlt, kann zur Letalität vor Ort nichts gesagt werden. Allenfalls impressionistische Eindrücke, die eine Ahnung vermitteln, wie die zweite Welle der „Spanischen Grippe“ im Herbst 1918 das Alzeyer Land erfasste, lassen sich aus den Quellen gewinnen. Entsprechende Hinweise liefern etwa die bereits oben zitierten Zeitungsmeldungen über den hohen Krankenstand Anfang Okober im Fernmeldeamt. Ende Oktober musste wegen „der zahlreichen Grippeerkrankungen und des damit verbundenen Personalmangels“ der Bahnbetrieb mit Personenzügen eingeschränkt werden. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, „alle nicht unbedingt nötigen Reisen“ zu unterlassen.[Anm. 20] Beeinträchtigungen zeigten sich auch in der Landwirtschaft. „Infolge des durch die Grippe verursachten Arbeitermangels“ war „die Kartoffelernte in einzelnen Gemeinden noch stark im Rückstand“.[Anm. 21] Dies galt auch für Udenheim, wo der damalige Pfarrer Sittel im Monatsblatt für die evangelische Gemeinde schrieb: „Bei den vielen Erkrankungen an Grippe aber, die Gottlob in unserem Dorf bisher nur ein Opfer forderte, und bei dem Fehlen so vieler Arbeitskräfte, ging die Kartoffelernte nur langsam vor sich“.[Anm. 22]
Einen Eindruck von der Belastung des Gesundheitssystems durch die vielen Kranken vermittelt eine knappe Notiz in dem von Hans Bumann geführten „Kriegstagebuch“. Unter dem Datum vom 30. Oktober vermerkte er: „Zu dem vielen Mißgeschick, das in den letzten Wochen über uns Deutsche hereingebrochen ist, hat sich nun noch die Grippe gesellt. Unser Kreiskrankenhaus ist voll belegt. Die hiesigen Ärzte (Dr. Höfling, Dr. Mainzer, Dr. Schlinck) finden fast keine Nachtruhe mehr vor lauter Krankenbesuchen“.[Anm. 23]
Ähnlich war die Situation in anderen Gemeinden Rheinhessens. Aus Mainz berichtete die Alzeyer Zeitung, dass „die bösartige Seuche, die zurzeit weite Gebiete unseres Vaterlandes befallen hat, … seit einigen Tagen mit ganz besonderer Heftigkeit auch in hiesiger Stadt wie in der ganzen Umgebung auf(tritt) … Ueberall sind die Krankenhäuser überfüllt und die Ärzte außerordentlich stark in Anspruch genommen“.[Anm. 24]
Weil in der Regel nur die schwer Erkrankten in die Krankenhäuser eingewiesen wurden, lag die Hauptlast der medizinischen Versorgung bei den praktischen Ärzten, zumal die Bevölkerung ausdrücklich aufgefordert wurde, bei Verdacht auf Grippe einen Arzt zu konsultieren. „Daß bei jeder Erkrankung der Arzt sofort zu Rate zu ziehen ist, ist selbstverständlich und ein Gebot der Selbsterhaltung“.[Anm. 25] Doch auch sie standen der Krankheit letzlich hilflos gegenüber, da sie über keine spezifischen Medikamente zur Behandlung der Grippe und ihrer Begleitinfektionen verfügten. Ihr therapeutisches Bemühen blieb daher auf eine Linderung der Symptome beschränkt, verbunden mit der Hoffnung, dass die Influenza von selbst abheilt, was meist auch geschah.
Zur Selbstmedikamentation und Vorbeugung wurden der Bevölkerung über die Zeitungen mehr oder weniger obskure Heilmittel anempfohlen. Aus dem Bereich der Naturheilkunde stammten Ratschläge wie Spitzwegerichtee zu trinken oder rote Rüben zu essen. Dr. Häusle aus Feldkirch, ein „hervorragender Kenner der Naturheilkräfte“, war von der Wirkkraft letzterer überzeugt. „Ich habe viele Kranke gesehen, die abends 40 Grad Fieber hatten und nach Genuß roter Rüben in der Früh des anderen Tags vollständig fieberfrei waren“. Ihre Skepsis gegenüber dieser therapeutischen Erfolgsmeldung brachte die Alzeyer Zeitung durch den angefügten Nachsatz „Ein Versuch wird wenigstens nicht schaden“ zum Ausdruck.[Anm. 26] Eine Empfehlung des Berliner Rudolf-Virchow-Krankenhauses lautete, „die Nase mit schwacher Kochsalz- oder Zuckerlösung, de(n) Mund mit schwacher Thymollösung mehrmals am Tag“ auszuspülen.[Anm. 27] Wiederum von „hervorragender ärztlicher Seite“ kam der Hinweis, „durch den systematischen Gebrauch von kalkhaltigen Mitteln, welcher Art immer“, einen möglichen Kalkmangel auszugleichen. Da dieser „entzündliche Prozesse“ begünstige, könne durch den Verzehr kalkhaltiger Nahrungsmittel, wie Milch, Eier und Fleisch, die Gefahr einer Lungenentzündung minimiert werden.[Anm. 28]
Aber auch Wein als regionales Remedium erschien als ein durchaus probates Mittel. So berichtete die Alzeyer Zeitung aus Bingen, dass sich dort eine Weinhandlung dankenswerterweise bereit erklärt habe, „bei Grippe-Erkrankungen Minderbemittelter kostenlos Rotwein zur Stärkung zur Verfügung zu stellen“.[Anm. 29]
Verbindliche Direktiven und Maßnahmen seuchenpolitischer Art von Seiten der Reichsregierung oder der Regierung des Großherzogtums Hessen gab es hingegen keine. Die Bekämpfung der Grippe-Epidemie wurde den lokalen Behörden überantwortet. Lediglich eine „amtliche Erklärung des Reichsgesundheitsamts“ wurde am 24. Oktober in der Alzeyer Zeitung veröffentlicht. Darin wird zwar die bedrohliche Lage durch die Grippe herausgestellt. „Nachdem die Grippe nach ihrem Auftreten im Juni und Juli d. J. wesentlich zurückgegangen war, hat sie im Laufe des Oktobers wieder stark zugenommen. Die Zunahme erstreckt sich auf das ganze Reichsgebiet. Die Krankheit ist diesmal mit schwereren Erscheinungen verbunden als vordem. Besonders bei jüngeren Personen verläuft die Krankheit ziemlich heftig. Treten Komplikationen namentlich Lungenentzündungen hinzu, so endet sie nicht selten tödlich“. Doch auf Eingriffe in das öffentliche Leben verzichtete man. „Da die Krankheit äußerst leicht übertragbar ist, sich rasch entwickelt und der Krankheitserreger zurzeit weit verbreitet ist, stoßen vorbeugende Maßnahmen allgemeiner Art auf erhebliche Schwierigkeiten“.[Anm. 30]
Es waren aber nicht nur epidemiologische Gründe, die „erhebliche Schwierigkeiten“ bei der Verhütung und Bekämpfung der Grippe bereiteten, sondern auch und vor allem politische und ökonomische. Ein Großteil der Bevölkerung war kriegsmüde. Viele Menschen waren unterernährt und abgearbeitet. Die schwindende Hoffnung auf einen militärischen Erfolg und einen Siegfrieden hatte zudem, so ist bereits Ende Juli im Alzeyer Kriegstagebuch zu lesen, die allgemeine Stimmung „sehr niedergedrückt“.[Anm. 31] Mitte Oktober konstatierte der Chronist eine „gefahrschaffende Verschärfung der Unzufriedenheit im Innern“.[Anm. 32] In dieser angespannten Situation scheuten die Verantwortlichen aller politischen Ebenen davor zurück, mit behördlichen Interventionen das öffentliche Leben durch Versammlungs- oder Ausgehverbote, wie sie von Ärzten gefordert wurden, rigoros einzuschränken. Zudem musste die Kriegswirtschaft weiterlaufen.
Stattdessen appellierte man an die Verantwortlichkeit jedes Einzelnen. Die ausgegebene Parole lautete: „Schützt euch selbst vor der Grippe!“. Unter dieser Überschrift wurden sowohl in der Alzeyer Zeitung als auch im Alzeyer Beobachter eine Reihe von Verhaltensempfehlungen propagiert, die sehr aktuell anmuten. „Besucht kein Kino, kein Konzert, kein Theater; vermeidet größere Menschenansammlungen und schlecht gelüftete Räume, auch in Wirtshäusern. Benutzt die Straßenbahn nur, wenn es unbedingt notwendig ist. Unterlaßt jede unnötige Reise, laßt euch nicht anhusten und annießen. Geht nicht zu Kranken, wenn ihr nicht müßt. Betrachtet Personen mit Husten und Schnupfen als grippeverdächtig und beachtet selbst zurzeit auch leichte Krankheitserscheinungen als mögliche Vorläufer der Grippe.“.[Anm. 33]
Trotz dieser Verhaltensempfehlungen fanden in Alzey wie auch andernorts weiterhin ungehindert öffentliche Veranstaltungen statt. Am Tag, als die Mitteilung über den Ausbruch der Grippe im hiesigen Fernmeldeamt erschien, kündigte die Alzeyer Zeitung für den Folgetag ein „großes Sonderkonzert“ mit Musikern des königlichen Hoftheaters Wiesbaden im Saalbau an (Alzeyer Zeitung v. 5.10.1918). Am 13. Oktober wurde wiederum im Saalbau eine große öffentliche Versammlung abgehalten, „die die Gemüter aufrichten, den Glauben an unsere immer noch starke und unbesiegte Wehrmacht neu beleben und den Willen zum Durchhalten in den noch bevorstehenden schweren Wochen oder Monaten stärken sollte“.[Anm. 34] Neben dem Hauptredner, einem Oberleutnant aus Frankfurt, trat bei dieser Veranstaltung auch ein Alzeyer Kinderchor unter Leitung von Lehrer Schuckmann auf.[Anm. 35] Am selben Tag führte der katholische Jungfrauenverein Alzey das geschichtlich-religiöse Schauspiel „Im Kreuz ist Heil“, ein Drama in 5 Akten, im katholischen Vereinshaus auf. Nachmittags gab es zudem eine extra Vorstellung für Kinder.[Anm. 36] Die Vereine luden weiterhin zu ihren Versammlungen ein. So traf sich am 28. Oktober der Gewerbe-Verein Alzey zu seiner Hauptversammlung in der Gewerbeschule.[Anm. 37] Und auch die Gastwirtschaften blieben geöffnet; ja selbst die Straußwirtschaften machten ihre Türen wieder auf. Die Alzeyer Zeitung verband damit die Hoffnung, dass so „die Konsumenten für nicht allzuvieles Geld wieder zu ihrem halben Schoppen Wein oder Federweißen gelangen“ könnten.[Anm. 38] Ganz regulär fanden weiterhin auch die Gottesdienste der Kirchengemeinden statt. Nur den Kindergottesdienst hatten die Protestanten für den 27. Oktober abgesagt.[Anm. 39]
Möglicherweise war dies eine Reaktion auf die mittlerweile verordneten Schulschließungen im Kreisgebiet. Mit dieser Maßnahme folgte die Kreisverwaltung einer Empfehlung des Reichsgesundheitsamtes, das den Vollzug dieser Maßnahme jedoch der Entscheidung der örtlichen Behörden überließ. Auf eine reichsweit verbindliche Schließung der Schulen hatte man hingegen verzichtet. „Die von der Oeffentlichkeit dringend geforderte Schließung der Schulen rechtfertigt sich zweifellos da, wo unter Schülern und Lehrern die Krankheit herrscht oder wo nach Lage der Verhältnisse durch die Schüler eine Einschleppung der Krankheit aus der Familie in die Schule zu befürchten ist“, so das Reichsgesundheitsamt. „Nur nach Prüfung der örtlichen Bedingungen wird … von Fall zu Fall sich entscheiden lassen, ob es angebracht ist, die Schule zu schließen. Aus Familien, bei denen die Grippe herrscht, sollten die Kinder nicht in die Schule geschickt werden“.[Anm. 40] Die am 24. Oktober für die Stadt und den Kreis Alzey zunächst auf 8-14 Tage angesetzten „Grippeferien“ wurden nachfolgend nochmals bis zum 13. November verlängert.[Anm. 41]
Doch schon am 10. November konnte die Alzeyer Zeitung vermelden, dass „die Grippe in ganz Rheinhessen im Abnehmen begriffen (ist). Die Zahl der Todesfälle ist ganz erheblich zurückgegangen und die Krankheitsfälle werden seltener“. Die zu beobachtende „Besserung der Gesundheitsverhältnisse“ dürfte, so die Vermutung der Zeitung, „wohl wesentlich dem Umstande zuzuschreiben sein, daß mit der allenthalben vorgenommenen Schließung der Schulen ein Hauptansteckungsherd verstopft wurde“.[Anm. 42]
Tatsächlich hatte sich die Grippewelle in der zweiten Hälfte des Novembers auch in Alzey merklich abgeschwächt. Immer seltener findet sich der Topos vom Tod „nach kurzer Krankeit“ in den Traueranzeigen. Die Frage, ob sich das Infektionsgeschehen durch zusätzliche behördliche Maßnahmen neben den Schulschließungen, wie aktuell in der Corona-Krise mit verpflichtenden Verhaltensregeln oder der Anordnung eines Lockdowns praktiziert, hätte eindämmen lassen und die Zahl der Toten auf diese Weise hätte reduziert werden können, ist rein hypothetisch. Sie passten nicht in die Zeit. Die Prioritäten der Menschen waren damals andere. Versorgungsmängel jedweder Art, der Hunger, das Kriegsgeschehen und zunehmend die poltischen Ereignisse, die Anfang November zu revolutionären Umwälzungen, dem Sturz der Monarchien und der Etablierung parlamentarischer Demokratien im Reich und in den Ländern, zur Unterzeichnung des Waffenstillstandes und nachfolgend zur Rheinlandbesetzung führten, bestimmten das Denken und Handeln der Menschen. Zudem war der Tod allgegenwärtig und damit ein selbstverständlicher Bestandteil der damaligen Erfahrungswelt. Viele Familien hatten gefallene Soldaten zu beklagen, vielerorts, so auch und vor allem in der Heil- und Pflegeanstalt, hatte der Hungertod Einzug gehalten, und auch andere gefürchtete Infektionskrankheiten wie die Tuberkulose forderten ihre Opfer. Die Grippe war eine Bedrohung neben anderen, der man nicht allzu große Aufmerksamkeit zuteil werden ließ – weder von Seiten der Behörden, noch seitens der Presse und auch nicht von der Bevölkerung. So verwundert es auch nicht, dass die dritte Welle der „Spanischen Grippe“, die weltweit nach der Jahreswende 1918/19 einsetzte und sich in Deutschland abgeschwächt und weniger tödlich bis in das Frühjahr hinzog, in Alzey keine Bemerkung mehr wert war – eine ganz normale Grippe eben.
Autor: Rainer Karneth
Verwendete Literatur:
- Bumann, Hans: Kriegstagebuch der Stadt Alzey, Alzey o.J. (1927).
- Eckart, Wolfgang U.: Tanzen am Abgrund, in: Momente 3 (2018) (= https://www.staatsanzeiger.de/momente/leseproben-momente/leseprobe-momente-32018/).
- Fadani, Andrea: Hunger an der deutschen Heimatfront, in: Hunger. Zur Geschichte einer existenziellen Bedrohung. Hrsg. Vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Verbindung mit der Stadt Stuttgart, Ubstadt-Weiher, Heidelberg, Basel 2019, S. 119-147.
- Heller-Karneth, Eva: Teil III – Innenleben, in: 100 Jahre Rheinhessen-Fachklinik Alzey 1908-2008. Festschrift zum 100-jährigen Gründungsjubiläum, S. 43-65.
- Lauterburg, Bernhard: „Die schlimmste Überraschung war die absolute Ohnmacht …“ Grippe-Pandemie von 1918/1919, in: Schweizerische Ärztezeitung 2018, 99 (21), S. 681–683.
- Meyer R.: Spanische Grippe: Geheimnis des Virus entschlüsselt, in: Deutsches Ärzteblatt Jg. 101 (2004) Heft 10 v. 5. März 2004, S. A 609.
- Michels, Eckard: Die „Spanische Grippe“ 1918/19. Verlauf, Folgen und Deutungen in Deutschland im Kontext des Ersten Weltkriegs, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Bd. 58, Nr. 1, 2010, S. 1–33.
- Salzberger, Bernd et al.: Die Influenza 1918, in: Deutsche Medizinische Wochenschrift 143 (2018), S. 1858–1863.
- Vasold, Manfred: Die Spanische Grippe 1918/19 – eine Pandemie entscheidet den Krieg, in: ders.: Hunger, Rauchen, Ungeziefer. Eine Sozialgeschichte des Alltags in der Neuzeit, Stuttgart 2016, S. 309-346.
- www.aerzteblatt.de/nachrichten/109704/Robert-Koch-Institut-Sars-CoV-2-toedlicher-als-Influenzavirus.
- de.wikipedia.org/wiki/Spanische_Grippe.
Erstellt am: 09.12.2020
Anmerkungen:
- Eckard Michels, S. 10 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 29.6.1918 Zurück
- Bumann, S. 364 Zurück
- Bumann, S.370 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 11.7.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 7.7.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 2.7.1918 Zurück
- ebenda Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 4.7.1918 Zurück
- B. Salzberger Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 5.10.1918 Zurück
- Alzeyer Beobachter v. 3.10.1918 Zurück
- Alzeyer Beobachter v. 4.10.1918 Zurück
- Alzeyer Beobachter v. 2.10.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 2.11.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 20.10.1918 Zurück
- Alzeyer Beobachter v. 8.11.1918 Zurück
- zit. bei Heller-Karneth S. 60f Zurück
- Alzeyer Beobachter v. 19.11.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 27.10.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 2.11.1918 Zurück
- (Die Heimat v. 26.11.1918 Zurück
- Bumann, S. 409 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 24.10.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 19.10.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 20.10.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 15.7.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 22.10.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 26.10.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 24.10.1918 Zurück
- Bumann, S. 372 Zurück
- ebenda S. 400f. Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 5.11.1918 Zurück
- Bumann, S. 398 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 13.10.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 13.10.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 22.10.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 19.10.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 10.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 24.10.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 24.10. und 9.11.1918 Zurück
- Alzeyer Zeitung v. 10.11.1918 Zurück