Das ehemalige Kloster Klingen in Alzey
Das Augustinerinnenkloster Klingen, auch Neues Kloster genannt, wird erstmals in einer Urkunde vom 28.10.1299 erwähnt. Damals gestattete der Augustinerprior den Damen Gela, Lukardis und Irmel, Töchter der Frau Gertrud und Witwe des Suzze von Mommenheim, die "aus eigenem Antrieb und freiwillig ihm im Gewand der Beguinen" als ihrem geistlichen Vater Gehorsam versprochen hatten, "Güter in Nierstein an das Johannis-Stift in Mainz zu verkaufen" (Brück, S. 161). Bald darauf schlossen sich die Damen, welche bisher einen Beguinenkonvent gebildet hatten, "ganz dem Orden der Augustiner-Eremiten" an. Viele adlige Frauen gehörten damals dem Kloster an. "Wegen der Armut ihres Klosters veräußerte die Priorin Adelheid von Bechtheim und der ganze Konvent zu Klingen bei Alzey am 20. Januar 1363 die Güter, die ihnen in Bingen, Münster und Sarmsheim durch das Vermächtnis der Frau Agnes, Vögtin zu Bingen zugefallen waren, an Erzbischof Gerlach von Mainz" (Brück, S.161). Ende des 15. Jahrhunderts erwarb der Vikar des Augustinerordens Syfried zu Speyer das Kloster und übergab es 1499 dem Alzeyer Augustinerkonvent.
Im Jahr 1536 wurde das Kloster zum letzten Mal urkundlich erwähnt.
Nachweise
Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathoff, Ann-Kathrin Zehender, Armin Huber
Verwendete Literatur:
- Brilmayer, Karl Johann: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Städte, Flecken, Dörfer, Weiler und Höfe, Klöster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung. Neudruck. Würzburg 1985.
- Brück, Anton Ph.: Christliches Leben in Alzey im Mittelalter. In: 1750 Jahre Alzey. Festschrift. Hrsg. v. im Auftrag der Stadt Alzey. 1973, S152-167
- Keddigkeit, Jürgen: Pfälzisches Klosterlexikon. Kaiserslautern 2014.
Aktualisiert am: 01.10.2014