Kaiserslautern in der Pfalz

St. Martinskirche

St. Martinskirche[Bild: Stadt Kaiserslautern]

Die katholische Pfarrkirche St. Martin wurde Anfang des 14. Jahrhunderts als Konventskirche von den Franziskanern erbaut und im Laufe der Zeit mehrfach profanisiert. Unter anderem als herzogliche Reithalle genutzt, erfolgte gegen Ende des 17. Jahrhunderts die erneute Einweihung der Kirche durch die Franziskaner, bevor die Französische Revolution und die damit verbundene Besetzung der Pfalz die gesamte Auflösung der Klosteranlage Ende des 18. Jahrhunderts herbeiführte.

Die Pfarrkirche selbst wurde im Jahr 1300 errichtet und weist alle Merkmale einer mittelalterlichen Bettelordenskirche auf. Mit ihrem überhöhten Hauptschiff und dem nördlichen Seitenschiff ragt sie im Vergleich zu anderen Kirchen besonders hervor. Auch die Innengestaltung entspricht dem asketischen Ideal des Bettelordens. Im Langhaus trennen spitzbogige Scheidbögen das Seitenschiff vom Hauptschiff, während ein höherer Triumphbogen den 21 Meter langen Chor hervorhebt. Ursprünglich mit einer Flachdecke versehen, ziert die Kirchendecke heute eine barocke Voutendecke mit Stuckornamenten. Die Kirche wurde im Laufe der Geschichte mehrmals umgebaut und zählt heute zu den wichtigsten Vertretern der vorderpfälzischen Reduktionsgotik. Darüber hinaus ist sie ein wichtiger Bestandteil der städtischen Silhouette. Vor dem Eingang befindet sich zudem eine Statue, die den Heiligen Nepomuk zeigt. Das Abbild des Brückenheiligen wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts geschaffen und stand früher auf der so genannten "Scherbrücke". Ein Übergang der Lauter, den es heute nicht mehr gibt. Bestaunt werden können jedoch noch die Reste der mittelalterlichen Stadtmauer an der ehemaligen Klosteranlage.

Literatur

Oexner, Mara: Stadt Kaiserslautern, in: Landesamt für Denkmalpflege (Hg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Band 14, Worms 1996.