0.10. Sprachlaute und Tonakzente
0.1.10.2. Vokale
Zu den Vokalen gehören Laute wie i, ü, u, o und a. Die nichtwissenschaftliche Bezeichnung für Vokal ist Selbstlaut. Der Ausdruck trifft die Sache ganz gut. Vokale zeichnen sich nämlich dadurch aus, dass bei ihrer Produktion – anders als bei Konsonanten (vgl. Kap. 10.3.) – im Mundraum weder ein Verschluss noch eine Enge gebildet wird. Die ausströmende Luft verlässt ungehindert die Mundhöhle. Ihre spezifische Lautfärbung erhalten die Vokale durch die Zungenposition und die Lippenform, mit denen Größe und Gestalt des Artikulationsraums verändert werden. Bei der Hervorbringung eines u beispielsweise ist die Zunge stark gewölbt und nach hinten gezogen, bei a liegt sie flach am Mundboden. Die Lippen sind im ersten Fall gerundet, im zweiten gespreizt. Vokale kommen als Längen und als Kürzen vor, vgl. z. B. Hüte, lahm mit Hütte, Lamm. Die folgenden Kapitel behandeln charakteristische Vokalentwicklungen im Hunsrücker Platt.