Koblenz am Mittelrhein

Dikasterialgebäude

Dikasterialgebäude

Nachdem Mitte des 18. Jahrhunderts die Verwaltung des Kurstaates für über 50 Jahre nach Ehrenbreitstein verlegt worden war, ließ Kurfürst Franz Georg Schönborn zwischen 1739 und 1749 nach Plänen Balthasar Neumanns einen prächtigen Verwaltungsbau, das sog. Dikasterium errichten, in dem die kurfürstliche Verwaltung ihren Sitz nahm.
Das Gebäude wurde seit 1739 nach Plänen Balthasar Neumanns von Johannes Seiz errichtet. Es handelt sich um eine langgestreckte einflügelige Anlage mit drei Geschossen von 25 zu 4 Achsen mit rhythmisch differenzierter Wandgliederung und Dachausbildung. Drei flache Risalite mit Mansarddächern. Der schmale, nur dreiachsige Mittelrisalit ist durch Sandsteinverblendung, Eckpilaster, Schweifgiebel und reichen bildhauerischen Schmuck betont, im Giebel riesiges, von Löwen gehaltenes Wappen, darüber Justitia, seitlich Posaunenengel. Die siebenachsigen Eckrisalite sind durch je vier gequaderten Lisenen gegliedert, der dreiachsige Mittelteil durch Portal und Dachbalustrade betont. Die ungegliederten Rücklagen zwischen Mittel- und Eckrisaliten mit Satteldächern, im Erdgeschoss mit ursprünglich offenen Arkaden. Die Fensterarchitektur weicht von den sonst bei Neumann üblichen Formen ab. Die Innenräume sind in allen Geschossen gewölbt, im Mittelteil war ursprünglich ein durchgehender Saal. Die ursprüngliche Innenausstattung ging verloren.
 

 

Quelle: Handbuch; Dehio; redakt. Bearb. S.G.