Oppenheim in Rheinhessen

Kath. Pfarrkirche St. Bartholomäus in Oppenheim

Innenansicht der katholischen Kirche von Oppenheim.[Bild: Alexander Wißmann]
Innenansicht zur Empore.[Bild: Alexander Wißmann]

Entstehung des Klosters

Unterhalb des Marktplatzes steht noch immer eine Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters, die jetzt dem hl. Bartholomäus geweiht ist. Das Fehlen von Querhaus und Seitenschiffen erinnert daran, dass es sich um eine Bettelordenskirche gehandelt hat. Kreuzgang und Klosterbauten, die sich an die Südwand anschlossen sind verschwunden.

Das Kloster soll angeblich schon 1211 von König Otto IV. gegründet worden sein. Ob sich die Franziskaner allerdings bereits im 13. Jahrhundert in Oppenheimer niederließen, ist keineswegs sicher. Die Gründung des Klosters dürfte eher später erfolgt sein. Wahrscheinlich ist es im Zusammenhang mit der Mainzer Pfandschaft (seit 1315) und der Einrichtung des Stiftes bei der Katharinenkirche (1317) entstanden.

Weitere Geschichte des Klosters

In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts scheinen die Regeln des hl. Franziskus nicht mehr sorgfältig beachtet worden zu sein, denn 1469 wurde eine neue Ordnung erlassen. Durch die Einführung der Reformation sahen sich die Mönche 1561 gezwungen, ihr Kloster zu verlassen. Es wurde 1568 von Kurfürst Friedrich III. aufgehoben. Auf Betreiben des Bürgermeisters Philipp Kiderich richtete der Stadtrat eine Lateinschule in den Gebäuden ein. 1609 wurde die Franziskanerkirche vorübergehend den niederländisch-französischen Kolonisten überlassen.

Während des Dreißigjährigen Krieges gelang es den Franziskanern kurzfristig nach Oppenheim zurückzukehren, doch erst 1686 ermöglichte ihnen der katholische Kurfürst Philipp Wilhelm (1585-1690) die endgültige Rückkehr. Seit 1686 diente das Haus als Pfarrkirche des Oppenheimer Katholiken und 1738 lebten noch 17 Franziskanermönche im Kloster. Das Kloster bestand bis zur Aufhebung im Jahr 1802 und wurde danach in ein Pfarrhaus umgewandelt. Die Franziskanerkirche steht als katholische Pfarrkirche noch heute, die Klosterbauten sind dagegen bis auf geringe Reste verschwunden.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Daniela Bachl und Daniela Schomisch

Literatur:

  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.3: Kreis Mainz-Bingen. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 2011.
  • Licht, H. (Hrsg.): Oppenheim. Geschichte einer alten Reichsstadt, Oppenheim 1975.

Aktualisiert am: 24.10.2014