0.Zur Geschichte von Horchheim
Die Gemeinde Horchheim liegt südwestlich von Worms an der Nordseite des Eisbachtals. Der Ort wurde 1942 in die Stadt Worms eingemeindet und grenzt im Osten an das Stadtgebiet an. Im Süden des Horchheimer Ortsgebietes fließt der Eisbach, ein linker Nebenfluss des Rheins, der streckenweise die natürliche Grenze zum benachbarten Worms-Weinsheim bildet. Im Südwesten befindet sich der Ort Worms-Wiesoppenheim. Die Geschichte von Horchheim ist eng mit der Geschichte dieser Nachbargemeinden verknüpft.
Die früheste urkundliche Erwähnung von Horchheim stammt aus dem Jahr 766. Im Lorscher Codex, einer Urkundensammlung aus dem 12. Jahrhundert, ist die Abschrift einer Schenkungsurkunde eines Nither überliefert, der dem Kloster Lorsch Besitz in „Horgiheim" am Eisbach, dem heutigen Horchheim, schenkte. Zu diesen Besitzungen gehörten eine Hofreite, eine Mühle am Eisbach sowie eine Wiese. [Anm. 1]
Der Ortsname Horchheim deutet auf eine fränkische Gründung hin. Das Grundwort (Zweitglied) -heim, das eine Wohnstätte oder Siedlung bezeichnet, ist charakteristisch für eine Siedlungsgründung im Zuge der sogenannten fränkischen Landnahme. Damit wird die umfangreiche Kolonisierung unter den Merowingern zwischen dem 5. und 8. Jahrhundert bezeichnet. Das Grundwort tritt meist in Verbindung mit einem Personennamen auf. Das Bestimmungswort des Horchheimer Ortsnamens wird jedoch auf das althochdeutsche Wort „horo“ zurückgeführt, das „Schlamm, Morast“ [Anm. 2] bedeutet. [Anm. 3] Der Ortsname von Horchheim verweist damit auf das sumpfige Gebiet an den Ufern des Eisbachs. [Anm. 4]
1.1.Von der vorgeschichtlichen Zeit bis zur fränkischen Besiedlung
Die Umgebung des heutigen Horchheims dürfte schon vor der fränkischen Gründung besiedelt worden sein. Aus vorgeschichtlicher Zeit sind aus dem Horchheimer Gebiet jedoch nur wenige Funde überliefert. Zu den ältesten archäologischen Fundstücken aus der Gemarkung zählen zwei Becher der Glockenbecherkultur (ca. 2600–2200 v. Chr.). In einem Grab der spätbronzezeitlichen Urnenfelderkultur (ca. 1350–800 v. Chr.), das zwischen Horchheim und Pfeddersheim verortet wurde, fand sich ein Bronzeschwert. Aus der Latène-Zeit (450–30 v. Chr.) wurden einige Gräber in Horchheim gefunden. [Anm. 5]
Die Römer stießen um 55 v. Chr. an den Rhein vor und nahmen daraufhin das linksrheinische Gebiet in Besitz. Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. befand sich in Worms ein römischer Stützpunkt, der die Besiedlung der Umgebung prägte. So wurden auch im Horchheimer Ortsgebiet ein römisches Brandgrab sowie Tonscherben und zahlreiche Münzen gefunden, die vom späten 1. Jahrhundert bis zum Ende des 4. Jahrhunderts datiert werden. Beim Bau einer Fernleitung wurde 1976 römische Spitzgräben angeschnitten, die vermutlich Teil eines Marsch- oder Übungslagers waren. Durch die Gemarkung verlief eine römische Straße, die von Worms über Eisenberg und Kaiserslautern weiter nach Gallien führte. In der Nähe dieser Straße wurde 1887 in der Gewann „Auf der Platte“ ein römischer Gutshof, eine sogenannte villa rustica, gefunden. Vermutlich war die Umgebung von Horchheim während der Römerzeit durch solche Gutshöfe lose besiedelt. [Anm. 6]
Die römische Herrschaft am Rhein fand nach längeren Krisen Mitte des 5. Jahrhunderts ihr Ende. Es folgten wechselnde Herrschaften der Vandalen, Burgunder und Alemannen. Nach dem Sieg des Frankenkönigs Chlodwig (466–511) über die Alemannen im Jahr 496 wurde das Gebiet um Worms in das Frankenreich eingegliedert und in den folgenden Jahrhunderten durch die Franken neu besiedelt. Auch die Gründung der Siedlung, die im Laufe der Zeit zum heutigen Horchheim heranwuchs, ist in diese Phase fränkischer Besiedlung einzuordnen. Aus dieser Zeit sind mehrere fränkische Gräber in der Gemarkung gefunden worden, die mit unterschiedlichen Grabbeigaben ausgestattet waren. [Anm. 7]
1.2.Mittelalter
Horchheim gehörte wie viele Besitzungen in der alten fränkischen Grafschaft Wormsgau zu einem Reichsguts und unterstand damit direkt dem König, beziehungsweise dem Kaiser. Durch Schenkungen gelangten große Teile dieses Reichsguts in den Besitz des Bistums Worms. In einer überlieferten Urkunde vom 8. Juni 897 überließ Kaiser Arnolf von Kärnten (850–899) dem Wormser Bischof Thietlach (gest. 914) unter anderem 27 Hufen in Horagaheim (Horchheim), Oppenheim (Wiesoppenheim) und Vviginisheim (Weinsheim). [Anm. 8]
Das Bistum Worms hielt in Horchheim somit nicht nur die kirchliche, sondern auch die weltliche Herrschaft. Ein Pfarrer wird in Horchheim erstmals 1234 erwähnt, als dieser als Zeuge eines Güterverkaufs in Sülzen agierte. Die erste Kirche befand sich vermutlich am Standort der heutigen Friedhofskirche auf einer Erhebung im nördlichen Ortsgebiet. [Anm. 9]
Horchheim gehörte auch zum Geltungsbereich der Wormser Mauerbauordnung, die Anfang des 10. Jahrhunderts unter Bischof Thietlach verfasst wurde. Sie regelte die Baulasten und Unterhaltungspflichten der Wormser Stadtmauer, die unter der Bürgerschaft von Worms und der umliegenden Ortschaften aufgeteilt wurden. Die Einwohner:innen von Horchheim hatten zusammen mit denen aller Dörfer entlang des Eisbachs bis Mertesheim einen Abschnitt von etwa 600–700 m in der nördlichen Mauer zwischen dem St. Andreastor und dem Markttor oder Martinstor zu unterhalten. Dafür durften sie im Krisenfall hinter den Mauern der Stadt Schutz suchen.[Anm. 10]
Die Vogtei des Hochstifts Worms ging als Lehen an die Grafen von Saarbrücken. Diesen gelang es im Laufe der Zeit ihren Einfluss auszubauen und zumindest Anteile an der Herrschaft über die sogenannten Rheindörfer im Umland der Stadt Worms an sich zu bringen. Dieser Herrschaftsteil kam 1180/90 an die Grafen von Zweibrücken, die den Besitz später mit der Herrschaft Stauf verbanden. Der letzte Graf von Zweibrücken, Eberhard (um 1340–1394), verkaufte die Herrschaft 1378 und 1388 in zwei Hälften an Graf Heinrich II. von Sponheim-Dannenfels (um 1330–1393). Nach dessen Tod fiel die Herrschaft 1393 an die Grafen von Nassau-Saarbrücken. Das komplexe Geflecht aus Gemeinschaftsbesitz und Lehnsverhältnis bestand jedoch weiter fort.[Anm. 11]
Daneben verfügten noch weitere Herren über Besitz in Horchheim, wobei besonders Klöster und geistliche Herren im Ort begütert waren. Das Kloster Lorsch hatte bereits 766 und das Bistum Worms 867 Besitz in Horchheim erhalten. Um 1141 waren zudem das Kloster Schönau bei Heidelberg und das St. Andreasstift, das St. Paulusstift sowie das Liebfrauenstift aus Worms begütert. Bis ins 14. Jahrhundert kamen noch das Kloster Maria Himmelskron aus Hochheim, das Kloster Maria Münster aus Worms, das Kloster Seebach bei Dürkheim und das Kloster Arnstein bei Seelbach (Baden-Würtemberg) als Grundbesitzer hinzu. [Anm. 12]
Die Herrschaft und Gerichtsbarkeit des Dorfes lagen beim Wormser Bischof und den Grafen von Nassau. Im Jahr 1427 wurde die Herrschaft über die Rheindörfer urkundlich geregelt. Der Wormser Bischof Friedrich II. von Domneck (1385–1445) und Graf Philipp I. von Nassau-Saarbrücken (1368–1429) vereinbarten die gemeinsame Herrschaft über die Dörfer und Gerichte von Mörsch, Bobenheim, Roxheim, Weinsheim, Wiesoppenheim, Pfiffligheim, Leiselheim, Hochheim und Horchheim. [Anm. 13]
Aus dem Jahr 1472 ist das erste überlieferte Gerichtssiegel des Gerichts in Horchheim erhalten. Das Siegel ist klein, rund und zeigt ein Schild mit zwei sich schneidenden Schlüsseln mit abwärts gekehrtem Bart. Im oberen Winkel der gekreuzten Schlüssel befindet sich ein Kreuz. Die Umschrift lautet: „S(igillum) dez geriechts zu horgum“. Das Siegel wurde lange mit kleineren Anpassungen beibehalten und inspirierte auch das heutige Wappen von Horchheim. [Anm. 14]
1.1.Die Reformation und die Kriege des 17. Jahrhunderts
Bis zum 17. Jahrhundert verlor der Wormser Bischof immer mehr Einfluss und musste Verkleinerungen seines Hochstifts hinnehmen. Auch das Bistum büßte im Zuge der Reformation die Autorität über zahlreiche Kirchengemeinden ein, sodass es bis 1600 nur noch 15 Pfarreien vorstand.
Die Herrschaft über Horchheim und die Wormser Rheindörfer war zu diesem Zeitpunkt noch zwischen dem Wormser Hochstift und den Grafen von Nassau aufgeteilt, die ihren Anteil jedoch als Lehen des Wormser Bischofs anerkannten. Dennoch wurde in den 1540er Jahren unter Philipp III. von Nassau-Weilburg (1504–1559) gegen den Willen des Wormser Bischofs die Reformation in Horchheim, Weinsheim und Wiesoppenheim eingeführt. Ab 1548 sind daher lutherische Prediger in Horchheim nachweisbar. [Anm. 15]
Die Spannungen zwischen Katholiken und Protestanten verschärften sich immer mehr und boten schließlich den religiösen Vorwand für den blutigen Machtkampf der europäischen Großmächte, der 1618 zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) führte. In den folgenden Jahren entschied der Kriegserfolg, welche Konfession in den einzelnen Dörfern verbreitet wurde. Nachdem spanische Truppen im Sommer 1620 die linksrheinischen Gebiete eroberten, wurden wieder katholische Gottesdienste gelesen. Der schwedische König Gustav II. Adolf (1594–1632) trat 1630 auf reformierter Seite in den Krieg ein und überschritt 1631 den Rhein. Daraufhin wurden wieder protestantische Gottesdienste gefeiert. Spätestens mit der Niederlage der schwedischen Truppen bei der Schlacht von Nördlingen 1632 und ihrem anschließenden Rückzug wurde erneut der Katholizismus verbreitet. [Anm. 16]
Rheinhessen gehörte im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges zu den am stärksten betroffenen Gebieten. Neben den andauernden Kriegsgräueln erschwerten auch Hungersnöte und Krankheiten die Situation der Bevölkerung. In der Folge wurden zahlreiche Dörfer vollkommen verlassen und zum Teil erst nach dem Krieg wieder besiedelt. Auch Horchheim hatte im Zuge des Krieges hohe Bevölkerungsverluste zu verkraften. Zählte die Gemeinde 1612 etwa 600 Einwohner:innen, lebten 1665 nur noch 367 Personen im Ort. Der Dreißigjährige Krieg fand erst mit dem Westfälischen Frieden 1648 ein Ende. [Anm. 17]
Die darauffolgende Friedenszeit dauerte nur wenige Jahre, bevor durch den Französisch-Niederländischen Krieg (1672–1678) und den Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) erneut Konflikte an den Rhein kamen. Da letzterer ein langwieriger Konflikt zu werden drohte, ließ der französische König Ludwig XIV. (1638–1715) die rechtsrheinische Pfalz und die angrenzenden Gebiete systematisch brandschatzen und Dörfer, Burgen und Festungen zerstören. Wenig später folgte auch die Zerstörung des linksrheinischen Gebietes. So wurden 1689 die Einwohner:innen von Worms vertrieben und die Stadt gebrandschatzt. Der Pfälzische Erbfolgekrieg endete 1697 mit dem Frieden von Rijswijk. [Anm. 18]
Im 18. Jahrhundert folgte schließlich eine längere Phase des Friedens, die eine Verbesserung der Situation in Horchheim ermöglichte. Auch die Bevölkerung nahm wieder zu, sodass 1741 wieder 590 Personen in Horchheim lebten. [Anm. 19]
Auch die Herrschaftsverhältnisse über die Rheindörfer wurden Anfang des 18. Jahrhunderts neugeordnet, um die anhaltenden Streitigkeiten über die gemeinsamen Herrschaftsgebiete zu klären. Im Jahr 1706 kam es daher zu einem Gebietsaustausch zwischen dem Wormser Bischof Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg (1664–1732), seinem Bruder, Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz (1658–1716) sowie Graf Johann Ernst von Nassau-Weilburg (1664–1719). Das Abkommen bestätigte dabei unter anderem die alleinige Herrschaft des Hochstifts Worms über die Rheindörfer Horchheim, Roxheim, Bobenheim, Weinsheim, Mörsch und Wiesoppenheim. [Anm. 20]
1.1.Französische Herrschaft und das 19. Jahrhundert
In Frankreich führte die Krise des Absolutismus ab 1789 zur Französischen Revolution. Zahlreiche monarchistisch gesinnte Franzosen verließen daraufhin Frankreich und fanden unter anderem in Worms und den umliegenden Ortschaften Unterkunft. Seit Februar 1791 hatte Louis V. Joseph de Bourbon (1736–1818), Fürst von Condé, den Wormser Bischofshof bezogen und organisierte die gegenrevolutionäre Opposition. Um in der Nähe ihres Fürsten zu sein, siedelten sich ab 1791 auch in Horchheim zahlreiche französische Emigrant:innen an. Ende 1791 verließ der Fürst von Condé die Stadt aufgrund zunehmenden Drucks und brach mit seiner Armee nach Ettenheim (Baden-Württemberg) auf. Bis Anfang 1792 hatten alle französischen Emigrant:innen Horchheim verlassen.[Anm. 21]
Am 20. April 1792 brach der erste Koalitionskrieg (1792–1797) aus und französische Truppen eroberten im September 1792 das linksrheinische Gebiet. Bis zum Ende des Krieges verlief die Kriegsfront mehrfach durch die rheinhessischen Gebiete, worunter die Landbevölkerung zu leiden hatte. Dabei erschwerten nicht nur die Auseinandersetzungen, sondern auch die Kontributionsforderungen beider Kriegsparteien die Situation der Bevölkerung. 1794 wurden drei Horchheimer Bürger von französischen Truppen als Geiseln genommen, da die Gemeinde mit den geforderten Kontributionen in Rückstand war.[Anm. 22]
1793 sollte auch in Horchheim ein sogenannter Freiheitsbaum als Symbol für die Freiheit errichtet werden. Der erste Versuch scheiterte jedoch durch den Widerstand der Horchheimer:innen, weshalb die Franzosen mit 16 Soldaten zurückkehrten und den Freiheitsbaum errichteten. [Anm. 23]
Der Frieden von Basel 1795 und der Frieden von Campo Fornio 1797 beendeten schließlich den Krieg. In der Folge wurde das linksrheinische Gebiet von der Französischen Republik annektiert und der Bischof von Worms als Diözesanbischof und Landesherr entmachtet. So ging die Herrschaft des Bischofs über Horchheim sowie die zahlreichen anderen adligen und kirchlichen Grundherrschaften im linksrheinischen Gebiet zu Ende.
Die politischen Verhältnisse veränderten sich in der Folge nachhaltig. Horchheim wurde Teil des Kantons Pfeddersheim im Arrondissement Speyer und dem Département du Mont Tonnerre (Donnersberg). Auf gesellschaftlicher Ebene wurden die alten feudalen Vorrechte abgeschafft, die Rechtsgleichheit aller Bürger eingeführt sowie Heirats- und Niederlassungsfreiheiten gewährt. Mit diesen Rechten waren auch Pflichten verbunden. So wurde der Zehnt durch Steuern ersetzt, die nun nicht mehr an die Feudalherren, sondern an den Staat entrichtet werden mussten. Ab 1802 wurde zudem die allgemeine Wehrpflicht für unverheiratete Männer zwischen 18 und 25 Jahren eingeführt. Aus Horchheim sind drei Soldaten in napoleonischen Diensten bekannt. [Anm. 24]
Im Zuge der französischen Herrschaft kam auch die Stiftung des Hospitals Neuhausen unter zivile Verwaltung. Das Hospital war 1729 vom Wormser Bischof Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg (1694–1732) zur Unterstützung von Waisenkindern gegründet worden. Im Zuge des Ersten Koalitionskrieges wurden die Gebäude des Hospitals 1793 zerstört. Die Stiftung mit ihrem Grundbesitz, blieb jedoch als private Wohltätigkeitseinrichtung erhalten. Am 18. Juni 1801 wurde die Verwaltung der Stiftung einer Zivilkommission übergeben, deren Vorsitz an das Amt des Bürgermeisters von Horchheim gekoppelt wurde. In der Folge wurde die Stiftung „Hospital Neuhausen zu Horchheim“ genannt und fördert bis heute hilfsbedürftige Menschen in elf linksrheinischen Dörfern des ehemaligen Bistums Worms. [Anm. 25]
Nach der Niederlage Napoleons und dem Ende der Napoleonischen Ära wurde Mitteleuropa auf dem Wiener Kongress 1814/15 neugeordnet. Das rheinhessische Gebiet zwischen Worms, Alzey, Bingen und Mainz wurde dem Großherzogtum Hessen zugesprochen und als Provinz Rheinhessen in den hessischen Staat eingegliedert.
Im 19. Jahrhundert nahm das Bevölkerungswachstum wieder stärker zu. Lebten 1815 noch 774 Einwohner:innen in Horchheim, wuchs der Ort bis 1845 auf 958 Personen an. Dabei gehörten 33 Personen dem jüdischen Glauben an. 1855 wurden 1.134 Einwohner:innen und 1875 1.748 Personen gezählt. Die Anbindung von Horchheim an die Eisenbahn-Strecke Worms-Offstein im Jahr 1886 begünstigte dieses Wachstum noch weiter, sodass Horchheim 1905 eine Bevölkerung von 2.021 Einwohner:innen erreichte. [Anm. 26]
Im 19. Jahrhundert hatte die jüdische Gemeinde Horchheim ihre Blütezeit. Die Gemeinde hatte bereits 1815 eine zentrale Funktion in der Umgebung inne, sodass ihr auch die Gemeinden von Pfiffligheim und Heppenheim zugeordnet waren. Die Gemeinde kaufte sich 1834/35 in den jüdischen Friedhof von Pfeddersheim ein, besaß jedoch bereits 1815 eine jüdische Schule, die auch als Bet- und Versammlungsraum genutzt wurde. Im Jahr 1845 erwarb die jüdische Gemeinde einen Bauplatz in der Oberen Hauptstraße (Nr. 33). An dieser Stelle errichtete man eine kleine Synagoge. Die Gemeinde erreichte 1855 mit 35 Personen ihre höchste Mitgliederzahl. In den folgenden Jahren ging die Zahl aufgrund von Auswanderungen jedoch stark zurück, sodass 1867 nur noch drei jüdische Personen in Horchheim lebten. Die Gemeinde löste sich 1873 auf und die Synagoge wurde an die evangelische Gemeinde verkauft, die sie bis zum Bau der Gustav-Adolf-Kirche 1908 als Kapelle nutzte. Das Baumaterial der Kapelle wurde 1911 an die jüdische Gemeinde Heppenheim verkauft und in dort wieder als Synagoge aufgebaut. Die Synagoge diente ihrem ursprünglichen Verwendungszweck, bis sie im Zuge der Novemberpogrome am 10. November 1938 in Brand gesteckt und zerstört wurde. [Anm. 27]
Im Vormärz (1830–1848) breitete sich auch in den Gemeinden des Eisbachtals der liberalgeprägte Deutschkatholizismus aus. So fand in Horchheim im März 1846 unter Beteiligung von Bürger:innen der benachbarten Ortschaften eine deutschkatholische Versammlung statt. In einem Bittschreiben an den Großherzog strebte man daraufhin die Gründung einer deutschkatholischen Kirchengemeinde an, was aber ohne Erfolg blieb. [Anm. 28]
Zu Beginn der 1870er Jahre wurden die in Hochheim angebauten Gurken zu einer Spezialität, die der Gemeinde große Gewinne einbringen konnte. Die Boden- und Klimabedingungen von Horchheim begünstigten dabei den Anbau der Gurken, die in ganz Deutschland verkauft wurden. Einen Gurkenmarkt gab es in Horchheim seit 1860. Im Jahr 1905 wurde ein fester Gurkenmarkt mit Marktordnung eingeführt. [Anm. 29]
Die Mühlen in Horchheim konnten auf eine jahrhundertelange Geschichte zurückblicken. Eine Mühle wurde bereits in der urkundlichen Erstnennung 766 erwähnt. Im Jahr 1875 wurde die Horchheimer Obermühle an die Firma Pfeiffer & Diller verkauft, die dort eine Zichorien-Fabrik zur Produktion eines kaffeeähnlichen Getränkes errichtete. Die Firma stellte ihre Produktion 1959 ein. Heute befindet sich an dieser Stelle eine Wohnanlage. Die Untermühle wurde 1898 verkauft und steht heute unter Denkmalschutz. [Anm. 30]
1.1.Das 20. Jahrhundert
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden sowohl von der katholischen als auch von der evangelischen Gemeinde eine neue Kirche errichtet. Die evangelische Gustav-Adolf-Kirche wurde 1908 fertiggestellt. Die katholische Heilig-Kreuz-Kirche, der sogenannte „Dom des Eisbachtals“, wurde 1910 eingeweiht. In diesem Jahr lebten 2.362 Personen in Horchheim.
Im August 1914 brach der Erste Weltkrieg (1914–1918) aus. Auch aus Horchheim wurden zahlreiche Männer in die Armee rekrutiert und kämpften an den Fronten des Großen Krieges und 95 Soldaten aus dem Ort fielen im Verlauf des Krieges. [Anm. 31] Für die Zivilbevölkerung stellte der Krieg eine schwere Herausforderung dar. Der allgemeine Mangel an Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Dingen führten zu einer großen Preissteigerung, die die einfache Bevölkerung stark beeinträchtigte. Am 11. November 1918 endete der Erste Weltkrieg mit der Niederlage des Deutschen Kaiserreiches.
Im Zuge der Novemberrevolution 1918 wurde aus dem Kaiserreich die Weimarer Republik und das Großherzogtum Hessen wurde zum Volksstaat Hessen umorganisiert. Das Kriegsende hinterließ in den deutschen Gebieten eine schwierige wirtschaftliche Situation, die zu Preissteigerungen und Hyperinflation führte. Durch die Reparationsforderungen der Siegermächte sowie der übermäßige Neudruck von Geldscheinen, um diese zu finanzieren, führten zu einer weiteren Verschärfung dieser Entwicklung.
Es dauerte bis zur Mitte der 1920er Jahre, bis sich die wirtschaftliche Situation etwas entspannt hatte.
Als 1905 der Wasserversorgungsverband Seebachgebiet gegründet wurde, verpassten Horchheim und Weinsheim den Anschluss. Aufgrund des zunehmenden Wassermangels, vor allem im östlichen Dorfgebiet, wurde bis 1929 eine eigene Wasserleitungsanlage für Horchheim und Weinsheim errichtet. [Anm. 32]
Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt und bei den Reichstagswahlen vom 5. März 1933 wurde die NSDAP die stärkste Kraft. In Horchheim erreichte die NSDAP 34,5 % der Stimmen und lag hinter der Zentrumspartei (36,7 %). [Anm. 33] In den folgenden Jahren häuften der Reichskanzler und seine Partei immer neue Sonderrechte an und gestalteten das politische System um. Politische Gegner wurden unterdrückt und aus einflussreichen Positionen entfernt. Besonders die jüdische Bevölkerung wurde zunehmend unterdrückt und aus dem politischen und gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. In Horchheim lebten zu diesem Zeitpunkt keine jüdischen Einwohner:innen mehr. Zwei Jüdinnen, die in Horchheim geboren wurden, kamen jedoch im Zuge des Holocaust ums Leben. Sally Salomon wurde 1876 in Horchheim geboren und wohnte in Konstanz. Sie wurde am 20. Oktober 1940 ins Internierungslager Gurs (Frankreich) deportiert. Barbara Strauss, geb. Wickenhöfer, wurde 1897 geboren und lebte in Worms. Sie emigrierte zunächst nach Frankreich und wurde am 26. August 1942 ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet. [Anm. 34]
Am 1. April 1942 wurde Horchheim zusammen mit Herrnsheim, Leiselheim und Weinsheim in die Stadt Worms eingemeindet. Die Stadt wurde bereits 1938 aus dem Landkreis Worms ausgegliedert und als kreisfreie Stadt neuorganisiert. Horchheim ist seitdem ein Stadtteil von Worms. [Anm. 35]
Am 21. Februar 1945 wurde Worms von amerikanischen Bombern angegriffen und die Innenstadt zu großen Teilen zerstört. Auch Horchheim und Weinsheim wurden dabei Ziel amerikanischer Spreng- und Brandbomben, die schwere Zerstörungen hinterließen. 15 Menschen kamen bei diesem Angriff ums Leben. Insgesamt verzeichnete Horchheim 42 Totalzerstörungen, 49 schwere und 37 leichte Schäden an Gebäuden und Wohnhäusern.
Am 21. März 1945 nahmen schließlich amerikanische Truppen Worms und die umliegenden Ortschaften ein. In Horchheim gab es keinen Widerstand und in fast allen Häusern waren weiße Fahnen gehisst. Damit endete der Zweite Weltkrieg für Horchheim wenige Monate vor dem offiziellen Kriegsende am 8. Mai 1945. [Anm. 36]
1.1.Nachkriegszeit bis heute
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Worms-Horchheim zur französischen Besatzungszone. Die Situation nach Kriegsende war zunächst angespannt, da Lebensmittel, Brennholz und andere lebensnotwendige Dinge knapp waren. Die französische Besatzungszone wurde nach militärischen Mitteln verwaltet und dabei von unbelasteten Deutschen unterstützt. Die Gemeindevertretungen wurden daher zunächst von den Franzosen bestimmt, bevor ab 1947 wieder gewählte Gemeindevertreter die Verwaltungen übernahmen. Die Währungsreform 1948 entspannte die wirtschaftliche Situation in Deutschland.
Bereits am 30. August 1946 wurde auf französische Verordnung hin das Bundesland Rheinland-Pfalz gegründet, dessen Verfassung am 18. März 1947 durch ein Referendum angenommen wurde. Am 23. Mai 1949 trat schließlich das Grundgesetz und damit die offizielle Neuorganisation der westlichen Besatzungszonen zur Bundesrepublik Deutschland in Kraft.
In den 1950er Jahren konnte das Gemeindeleben von Horchheim wieder aufleben. Die Vereine des Ortes durften wieder ihre Tätigkeiten aufnehmen. Zum Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges wurde das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs auf dem Friedhof erweitert.
Im Jahr 1950 erfolgte die Anbindung der ersten Häuser von Horchheim an die neu verlegte Gasleitung. 1955 wurden Horchheim und Weinsheim an das Wasserwerk Worms angeschlossen. Im Notfall kann jedoch noch immer die eigene Anlage in Betrieb genommen werden. 1976 wurde die Kanalisation fertig gestellt. Über den Zubringer zur Bundesstraße 47 ist Horchheim seit 1975 an die A 61 und das weitere deutsche Verkehrsnetz angeschlossen.
1953 wurde Horchheim in einen Rechtsstreit mit dem Mercedes Benz-Konzern verwickelt, als der Autohersteller gegen das Horchheimer „Dreizackweck“ klagte. Das Bildergebäck, das die Dreifaltigkeit symbolisiert, ähnelte nach Meinung des Konzerns zu sehr dem Mercedes-Stern. Im darauffolgenden Prozess konnte nachgewiesen werden, dass das traditionelle Gebäck bereits 1753 gebacken wurde und deutlich älter als die Mercedes-Marke ist. Als Ursprung ist die Sage erhalten, dass die Kindesmörderin Elsbeth vom Fronhof ihren Besitz der Gemeinde Horchheim vermachte, bevor sie hingerichtet wurde. Im Gegenzug sollten die Schulkinder des Ortes jedes Jahr für ihr Seelenheil beten und erhielten dafür das dreizackige Brötchen. Seitdem findet das Fest des Horchheimer Sommertages statt. Der Gerichtsprozess mit Mercedes ging zugunsten der Gemeinde aus, die daraufhin den Dreizackweck als Warenzeichen eintragen ließ. [Anm. 37]
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm auch das Bevölkerungswachstum wieder stärker zu. Während 1930 2.668 Einwohner:innen in Horchheim gelebt hatten, wurden 1946 noch 2.520 Personen gezählt. Bis 1954 wuchs die Bevölkerung auf 3.191 Menschen an. Dieses Wachstum hielt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert an, sodass 1994 4.648 Personen in Horchheim lebten. Dieses Bevölkerungswachstum machte Neubaugebiete notwendig. So entstanden ab 1960 die Nikolaus-Ehlen-Siedlung und ab 1964 die Zollhaus-Siedlung im Osten des historischen Ortsgebiets. Diese gehören verwaltungstechnisch zum Stadtteil Horchheim, obwohl ein großer Teil ihres Gebiets in der Gemarkung Worms liegt.
Die Gemeinde Horchheim ist heute ein Stadtteil von Worms und verfügt über einen Ortsbeirat und einen Ortsvorsteher. Das Ortsbild wird maßgeblich durch die drei Kirchen, der evangelischen Gustav-Adolf-Kirche, der katholischen Heilig-Kreuz-Kirche und der Friedhofskapelle, geprägt, die auf der nördlichen Anhöhe liegen. Darüber hinaus sind einige historische Häuser im alten Ortskern erhalten. Das Ortsgebiet von Horchheim geht heute im Osten in das Wormser Stadtgebiet über. Im Jahr 2022 lebten 4.678 Personen in Horchheim. [Anm. 38]
Verwendete Literatur:
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- Schmitt, Hermann: Geschichte von Horchhei, Weinsheim und Wies-Oppenheim. Aus Anlaß der Einweihung der neuen kath. Kirche zu Horchheim (24. Oktober 1910). Worms 1910.
- Schreibmüller, Hermann: Burg und Herrschaft Stauf in der Pfalz. Kaiserslautern 1914. Online verfügbar unter: https://www.dilibri.de/rlb/content/pageview/400409 (aufgerufen am: 02.12.2024).
- Seiler, Alois: Das Weistum der Dörfer Roxheim, Bobenheim, Mörsch, Horchheim, Weinsheim und Wiesoppenheim. In: Der Wormsgau 2 (1934–1943), S. 297–300.
- Spille, Irene: Horchheim. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Bd. 10 Stadt Worms. Worms 1992. S. 234–241.
- Zorn, Friedrich: Wormser Chronik. Stuttgart 1857. Online verfügbar unter: https://www.digitale-sammlungen.de/de/details/bsb10737582 (aufgerufen am: 02.12.2024).
- Zuber, Michael: Zur Geschichte der Evangelischen Kirchengemeinde Horchheim, Weinsheim, Wiesoppenheim. Hrsg. von der Evangelischen Kirchengemeinde Worms-Horchheim mit Weinsheim und Wiesoppenheim. Worms-Horchheim 1998.
Anmerkungen:
- Vgl. Codex Laureshamensis II, ca. 4. Viertel 12. Jh., Seite 80r, Spalte b: CL II 900. Online verfügbar unter: https://anno.ub.uni-heidelberg.de/anno/b71ef21acd~1 (aufgerufen am: 02.12.2024). Zurück
- Art. „Horo“ in: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen. Bd. 4. Göttingen [u.a.] 2009. Online verfügbar unter: https://ewa.saw-leipzig.de/articles/horo/de#horo (aufgerufen am: 02.12.2024). Zurück
- Die Form Horgiheim mit einem aus horo abgeleiteten, im Althochdeutschen anderweitig nicht überlieferten Adjektiv horig (schmutzig, sumpfig) entstand aus Wendungen mit Präpositionen wie „zi horiginiheim“ (zur sumpfigen Siedlungsstätte). Der Erstbeleg weist bereits Schwund des -n im Erstglied auf. Vgl. Kaufmann 1976, S. 110. Zurück
- Vgl. Ramge 1967, S. 31–32; Kaufmann 1976, S. 109–110. Zurück
- Vgl. Illert 1952, S. 140. Zurück
- Vgl. Grünewald 2015, S. 77; Heuser 1978, S. 5–6; Heuser 2005, S. 5–7. Zurück
- Vgl. Grünewald 2009, S. 316–321; Heuser 1978, S. 5–6; Heuser 2005, S. 7–8. Zurück
- Vgl. Kehr 1940. Nr. 153, S. 232–233. Online verfügbar unter: http://www.mgh.de/dmgh/resolving/MGH_DD_Arn_S._232 (aufgerufen am: 02.12.2024). Zurück
- Vgl. Heuser 2005, S. 55. Zurück
- Bei der Bezeichnung des Martins- oder Markttors weichen die überlieferten Fassungen der Ordnung voneinander ab. In den Bischofschroniken Chronicus liver antistitium Wormacensium von 1523/6 und 1538 findet sich die Bezeichnung „porta mercati“ (Markttor), während die frühneuzeitliche Chronik von Friedrich Zorn Wormser Chronik (nach 1570) es als „porta Mart.“ oder „porta Mert.“ bezeichnet. Während in der lokalhistorischen Literatur diese Stelle als Martinstor gedeutet wurde, wird diese Interpretation in der Forschung bezweifelt. Das „Martinstor“ (Martinspforte) genannte Tor, an dessen Stelle sich heute das Haus Martinspforte befindet, stammt aus einer Erweiterung der Stadtmauer Anfang des 11. Jahrhunderts. Der eindeutige Name und die Position des vorherigen Nordtores der Wormser Stadtmauer sind nicht bekannt.
Das Andreastor befand sich in der westlichen Stadtmauer und darf nicht mit dem heutigen Andreastor in der Südmauer verwechselt werden. Dieser Durchbruch wurde erst 1907 geschaffen.
Vgl. dazu Zorn 1857, S. 39, online verfügbar unter: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10737582?page=42,43 (aufgerufen am: 02.12.2024); Porsche 2000, S. 67–69; Bönnen 2003, S. 23–28. Zurück - Vgl. Schreibmüller 1914, S. 16–17; Heuser 1978, S. 15; Heuser 2005, S. 10. Zurück
- Vgl. Heuser 1978, S. 39–40. Zurück
- Vgl. Seiler 1934–1943. S. 297. Zurück
- Vgl. Heuser 1985, S. 16; Heuser 2005, S. 13–15. Zurück
- Vgl. Diehl 1928, S. 459. Online verfügbar unter: https://www.dilibri.de/stbmz/content/pageview/1977765 (aufgerufen am 02.12.2024); Zuber 1998, S. 7–8. Zurück
- Vgl. Mahlerwein 2015, S. 294–299. Zurück
- Vgl. Heuser 2005, S. 47. Zurück
- Vgl. Mahlerwein 2015, S. 299–303. Zurück
- Vgl. Heuser 2005, S. 47. Zurück
- Vgl. Kilian (1951–1958), S. 404–405. Zurück
- Vgl. Heuser 1978, S. 23–24; Dumont 2015, S. 354–361. Zurück
- Vgl. Heuser 2005, S. 21–22. Zurück
- Vgl. Heuser 1978, S. 24; Dumont 2015, S. 361–367. Zurück
- Vgl. Heuser 1978, S. 26–28; Dumont 2015, S. 373–400. Zurück
- Vgl. Heuser 1978, S. 64–68; Heuser 2005, S. 82. Zurück
- Vgl. Heuser 2005, S. 47. Zurück
- Vgl. Spille 2005, S. 406; „Horchheim“, in: Alemannia Judaica, URL: https://www.alemannia-judaica.de/horchheim_synagoge.htm (aufgerufen am: 02.12.2024). Zurück
- Vgl. Heuser 2005, S. 61. Zurück
- Vgl. Heuser 2005, S. 28. Zurück
- Vgl. Spille 1992, S. 238; Heuser 2005, S. 27. Zurück
- Vgl. Heuser 2005, S. 28. Zurück
- Vgl. Heuser 2005, S. 28. Zurück
- Wahlergebnisse 5. März 1933: 36,7 % Zentrumspartei; 34,5 % NSDAP; 13,8 % SPD; 10,9 % KPD. Vgl. Zuber, S. 49. Zurück
- Vgl. Salomon, Sally. In: Gedenkbuch. Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945. Online-Gedenkbuch. URL: https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de583011 (aufgerufen am: 02.12.2024); Strauss, Barbara. In: Gedenkbuch. Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945. Online-Gedenkbuch. URL: https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de978542 (aufgerufen am: 02.12.2024). Zurück
- Erlaß über die Eingemeindung der Gemeinden Herrnsheim, Horchheim, Weinsheim und Leiselheim in die Stadt Worms vom 23. Dezember 1941. In: Hessisches Regierungsblatt (1942), S. 4. Online verfügbar unter: https://starweb.hessen.de/cache/hessen/regierungsblatt/hessisches_regierungsblatt_1942.pdf (aufgerufen am: 02.12.2024). Zurück
- Vgl. Heuser 1978, S. 29–30; Zuber 1998, S. 53–54; Heuser 2005, S. 41–43; S. 68–69. Zurück
- Vgl. Heuser 1978, S. 68–69; Heuser 2005, S. 83. Zurück
- Vgl. Statistiken zu Worms - Einwohner nach Wohnart (2022). In: Website der Stadt Worms. URL: https://www.worms.de/neu-de/wirtschaft-foerdern/statistiken.php (aufgerufen am: 02.12.2024). Zurück