0.Haus Nr. 33 "Wehnersch" = Fam. Joh. Dennebaum, später Neuroth, heute Gartenstraße 8
Nebenstraße 33 "Wehnersch"
1928
„Alois Neuroth heute. Dieses Haus hat Johann Dennebaum gebaut, anfangs der 70er Jahre. Johann Dennebaum, Wagner, seine Frau war von Daubach. Johann war Sohn vom alten Wams Orem, stammte aus dem Haus was heute Heinrich Gombert besitzt“ [Anm. 1]
Der Rufname „Wehnersch“ geht zurück auf den Beruf des Hauseigentümers Johann Paulinus Dennebaum, dieser war Wagner und Stellmacher. „Wehner“ ist im Westerwälder Dialekt der Wagner.
Das Haus Nr. 33 wurde zu Beginn der 1870er Jahre von dem Wagner und Stellmacher Johann Paulinus Dennebaum erbaut. Dieser war der jüngste Sohn von Adam Dennebaum – gen. Wams Orem, Land- und Gastwirt in Untershausen - von dem 3 Söhne und eine Tochter in die USA ausgewandert waren, s. Haus Nr. 3.
Die Gebäude der Hofreite stehen auf einem Grundstück, das nördlich an den alten Hollerer Kirchweg grenzt und südlich an den Weg, der vom Backes ins Kappesfeld führt. Das Anwesen besteht aus einem Fachwerk-Wohnhaus im Süden, in dem die Werkstatt integriert war, und einer Fachwerk-Scheune im Norden, in der sich im Südwesten der Stall befand. Im Vorgarten vor der südlichen Giebelwand befindet sich ein 9 m tiefer Brunnen. Der große Garten liegt östlich neben der Scheune und grenzt an H34. Im Norden hinter der Scheune befindet sich noch eine Wiese mit Obstbäumen, diese grenzt an H38.
Foto um 1900. Vor dem Haus v. li. Johann Paulinus, Toni, Adam, Jakob, Amalia, Agnes und Johann Dennebaum. Zwei junge Besucherinnen mit Fahrrädern, wahrscheinlich aus Arzheim. Im Fenster Tochter Elisabeth, in der Tür die Hausfrau Anna Maria. Im Hintergrund die Scheune.
Die Familie Dennebaum unterhielt intensiven Briefkontakt zu den nach den USA ausgewanderten älteren Geschwistern von Johann Paulinus, wobei die meisten Briefe von seiner Frau Anna Maria geschrieben wurden an die Familie von Johann Peter in Newark, NJ und an Nikolaus (Nick) Dennebaum in Pottsville, PA.
1911 Besuch aus Newark, NJ. Die als Kinder mit ihren Eltern aus Haus Nr. 3 ausgewanderten John (*1859) und Jakob D. (*1863) besuchen mit Ihren Ehefrauen ihre Verwandten in Untershausen, Durlach, Köln und Osnabrück, wo Maria, das 7. Kind von Johann Paulinus, ihr Ordensgelübde ablegt. [Anm. 2]
Die Besucher aus USA schicken einen „Gruß aus Untershausen“ mit Dorfansicht und Bild der Wirtschaft J. P. Gombert nach Hause zu ihren Kindern John und Robert in Newark, NJ., s. Text: Einzelaspekte Haus Nr. 14 Ansichtskarte 1911. [Anm. 3]
Die Hausfrau schreibt: „Ich hole eben mein Spinnrad, um Wolle zu spinnen für warme Strümpfe. So haben wir denn auch unsere Arbeit für den Winter.“ Im Winter werden zwei Schweine geschlachtet. [Anm. 4]
1912 Der Wagner und Stellmacher Johann Paulinus D. „geht fast Tag für Tag in den Wald auf die Holzversteigerung". [Anm. 5]
1915 Es ist Krieg gegen Frankreich und Russland.
22. Jan. Anna Maria Dennebaum schreibt an ihre Verwandten in Newark, NJ: „Der Krieg bringt einem noch um, die vielen Sorgen und Gedanken Tag und Nacht, wenn man an die armen Kinder in den Schützengräben denkt. Sie stehen bis an die Knie im Wasser und Schlamm“. Alle 4 Söhne sind im Krieg. Wehrmann Jakob bedankt sich mit einem Gedicht für ein Versorgungspaket an die Front. [Anm. 6]
Gardist Johann D. dient in Frankreich und hat das Eiserne Kreuz erhalten, s.a. Foto unten. Jakob und Adam sind in Russland eingesetzt. [Anm. 7]
Der Gefreite Johann D. (11. Kind) ist in einer Offiziersausbildungskompanie, sein Bruder Jakob (8. Kind) ist als Gefreiter und Bursche in Russland, seine Brüder Adam (4. Kind) ist ebenfalls in Russland eingesetzt und Toni (2. Kind) dient als Soldat in Oberlahnstein. [Anm. 8]
21. Nov. Vier Unterhäuser Soldaten haben das Eiserne Kreuz bekommen. 5 Untershäuser sind schon im Krieg gefallen und einer befindet sich in französischer Gefangenschaft. „Wenn doch einmal der unselige Krieg ein Ende hätte.“ [Anm. 9], s. Text: Kulturdenkmäler/Kriegergedächtniskapelle.
1920 An Nikolaus D., gen. Nick, werden Grüße ausgerichtet von Krause Änn H26, Adam Roth H1 und Nikolaus Frink H28. Ebenfalls Grüße an Nick Mies in Pottsville von Andreas Gombert H21, Peter Mies H25 und Krumm Henrich H28 [Anm. 10]; Nick D. aus Untershausen Haus Nr. 3 ist von 1906–29 Braumeister in der Yuengling Brewery in Pottsville, PA, der heute noch bestehenden ältesten Brauerei der USA. Nick D. bewahrte die Brauerei in einer Rezession durch Optimierungsprozesse vor dem Ruin, s. auch Firmenchronik [Anm. 11]. Sein Neffe Nick Mies, ehem. Untershausen Haus Nr. 10, war ebenfalls in dieser Brauerei beschäftigt.
Neben dem Handwerksbetrieb hatte die Familie Johann Paulinus Dennebaum eine kleine Landwirtschaft. Es wurden Kartoffeln gezogen, Korn und Hafer angebaut, selbst gedroschen und das Getreide für Brot selbst gemahlen; noch in den 1950er Jahren gab es in Untershausen eine transportable Handmühle, die damals von Albert Hannappel H27 an Josef Stetenfeld H3 weiterverkauft wurde. [Anm. 12]
Johann Paulinus Dennebaum (1851–1918) verheiratet (1873 in Holler) mit Anna Maria geb. Moskopp (1852-1921) aus St. Sebastian Engers, die in Daubach aufgewachsen ist. Sie war die Tochter des Schuhmachers Johann Moskopp (1820-1852) aus St. Sebastian und dessen Ehefrau Barbara geb. Koch *1825 in Mülheim bei Koblenz, verheiratet (1850) nach St Sebastian. Nach dem frühen Tod ihres Ehemannes ehelichte Barbara Moskopp 1855 den Joh. Jacob Bach, Schuster, Kleinhändler und Musikant aus Holler - Schuster in Daubach; sie starb 1889 in Daubach.
Das Ehepaar Johann Paulinus und Anna Maria Dennebaum hatte 12 Kinder: Margarethe, Anton, Anna Maria, Adam, Christina, Elisabetha, Maria, Jakob, Eva Agnes, Maria Amalia, Johann und Magdalena:
1. Margarethe, gen. Grit (1874–1954) verh. (1897 in Ehrenbreitstein) mit dem Steinmetz Johannes Fachbach aus Arzheim, gest. 1932. Das Ehepaar lebte in Arzheim und hatte 5 Kinder [Anm. 13]
1.1. Franz (*1898).
1.2. Maria (1900–1987) war verh. mit dem Steinmetz Christian Herrmann (1899-1957).
1.3. Christina (1902–1948) war verh. mit Peter Helmes aus Leutesdorf (1898-1976). Das Ehepaar lebte in Velbert und hatte 2 Kinder: Erna Helena (*1924 in Leutesdorf) und Günther Johann (1925–1926 in Hönningen). Erna Helena Helmes verh. Schneider hat eine Tochter Karin verh. Gehr und eine Enkeltochter Julia. Der Verfasser konnte sie 2003 in Bad Bentheim auf einer Geburtstagsfeier bei Hans Joachim Reichert kennenlernen.
1.4. Jakob (1905–1963).
1.5. Heinrich (1913–1946╬).
2. Anton, gen. Wehner Toni (1875–1961) verh. (1903 Holler) mit Eva Ehard aus Holler, s. H20.
3. Anna Maria, gen. Nan (*1877) war verh. (1903 Holler) mit Johann Fellinger (1874–1940) aus Elbingen. Das Ehepaar hatte 4 Kinder: Rosa, Gertrud, Thekla und Josef.
4. Adam (1879–1950), gen. Wehnersch Addam [mein Großvater] verh. (1909 in Holler) mit Maria Stendebach aus Ettersdorf und nach deren Tod 1921 in zweiter Ehe (1926 Holler) mit Anna Hackenbruch aus Holler. Adam D. hatte aus 1. Ehe die Kinder Walter Adam [mein Vater], Rudolf Jakob, Magdalene und Josef† sowie aus 2. Ehe Lieselotte; s. H41.
5. Christina, gen. Dina (1880–1937), war verh. (1904 Holler) mit Peter Meuer (*1875) aus Reckenthal, später Köln-Müngersdorf. Das Ehepaar hatte 8 Kinder:
5.1. Elisabeth, gen. Lis (1905–1967) verh. mit Willy Basting; das Ehepaar hat die Kinder Christine (*1934) und Helmut (*1937).
5.2. Willy (1906–1970) verh. (1934 Köln) mit Gertrud geb. Kündgen. Das Ehepaar hat die Kinder Wilfred und Margarete gen. Margret (*1935); sie war verh. mit Helmut Bach (1933–1997) und hat die Kinder Norbert und Monika. Margret und Norbert Bach haben 1998 am Dennebaum-Familientreffen in Unterhausen teilgenommen.
5.3 Josef (*1907), gest. als Kind
5.4. Maria (*1909), gest. als Kind
5.5. Katharina, gen. Käthe (*1912) verh. mit Josef Greber (†1972); das Ehepaar hat die Kinder Hermann Josef (*1936), Manfred (*1939) und Margret (*1946).
5.6. Toni (*1913), gest. als Kind
5.7. Peter Josef (*1915), gefallen ╬ im Zweiten Weltkrieg
5.8. Jakob (*1923), gefallen ╬ im Zweiten Weltkrieg [Anm. 14]
6. Elisabeth, gen. Sett (1882–1964), war verh. (1909 Holler) mit dem Maurer Peter Andreas Kilian (1888–1934) aus Niederelbert und hatte 5 Kinder:
6.1. Apollonia, gen. Loni (1910–1996) verh. mit Josef Normann, Tochter Wilma
6.2. Agnes (1912–1996), in erster Ehe mit Josef Theis, verwitwet. In zweiter Ehe verh. mit Johann Dommermuth, Sohn Helmut
6.3. Alois (1914–1985)
6.4. Magdalena, gen. Lena (1916–1998), verh. mit Josef Eschbach
6.5. Walter Johannes (1925–2002)
7. Maria (1884–1955), gen. Marri, seit 1911 Schw. Elisabeth vom Leiden Christi, Benediktinerin im Kloster zur Ewigen Anbetung zu Osnabrück, Am Bürgergehorsam 23, war sie in der Küche beschäftigt, wo sie Hostien zu backen hatte; Sie starb im 71. Lebensjahr und im 44. Jahr ihrer monastischen Profess (Ablegung des Ordensgelübdes) an Zungenkrebs.
8. Jakob (1886–1944) war verh. (1920 in Gackenbach) mit der Kriegerwitwe Anna Kurth geb. Daubach (1891–1978) aus Hübingen. Die Familie lebte in Hübingen, Jakob arbeitete als Schachtmeister.
Das Foto als Postkarte mit Jakob als Soldat im Bild rechts aus dem Jahr 1908 kam aus Berlin und ging an seine Eltern in Untershausen. Im Text steht u.a.: „Montag muß ich nach Döberitz. Butter braucht ihr keine zu schicken. Backt dem Jakob ein Bund und eine Büchse voll Grautabak und Schinken. Geld schickt mit der Post“.
Das Ehepaar hatte 5 Kinder: Franz, Amalia, Ernst, Paul und Ludwig
8.1. Franz (1921–2001) war Maurer-Polier und verh. mit Klara (1927–2016) geb. Loaring und lebte in Winden. Das Ehepaar hat 6 Kinder: Waltraud, Reiner, Isolde, Roland, Christoph und Sonja
8.1.1. Waltraud (*1955) verh. (1918) mit Arnim Hammann (*1954). Das Ehepaar lebt in Wissen/Sieg und hat 3 Kinder: Daniel (*1982), Christian (*1982) und Martina (*1987).
8.1.2. Reiner (*1956 in Bad Ems) ist verh. (1995) mit Sigrid geb. Weis (*1955 in Hübingen).
8.1.3. Isolde D. (*1963) und Harald
8.1.4. Roland (*1965) und Barbara
8.1.5. Christoph (*1967 in Bad Ems) verh. (1996 in Montabaur) mit Silke geb. Roßkothen (*1973 in Dernbach). Das Ehepaar hat den Sohn Silas (*1997 in Bad Ems)
8.1.6. Sonja lebt im elterlichen Haus, sie ist an einem Down-Syndrom erkrankt.
8.2 Amalia (1922–1998), gen. Malchen, verw. Berger
8.3. Ernst (1924–1944╬ in der Normandie
8.4. Ludwig (1927–2016) war verh. mit Margarete geb. Stendebach (1935–2023); das Ehepaar hat 3 Kinder und lebte in Hübingen.
8.4.1. Michael (*1959) verh. mit Gabriele (*1963) geb. Leins aus Ruppach-Goldhausen
8.4.2. Bernhard (*1961) verh. in 2. Ehe mit Susanne geb. Stretler (*1965); Kinder Daniel, Tobias und Moritz.
8.4.3. Monika war verh. mit Ulrich Vossen; ihre Kinder sind Andreas und Selina.
8.5. Paul (1932–1980) war verh. mit Aloisia geb. Eberth. Das Ehepaar hat den Sohn Edgar.
8.5.1. Björn und
8.5.2. Jannik [Anm. 15].
9. Eva Agnes Dennebaum, gen. Agnes (1888–1963), war verh. (1919 in Holler) mit dem Landwirt und Fuhrunternehmer August Portugall (1886–1964) nach Hillscheid. Das Ehepaar hatte 7 Kinder:
9.1. Bernhard (*1920) verh. mit Christine Margarete geb. Kleudgen; das Ehepaar hat die Kinder Helene Hildegard verh. Jörg, Raimund Herbert und Klaus Walter
9.2. Walter (1921–1996) verh. mit Cäcilie geb. Schneider; das Ehepaar hat die Söhne Hellmuth, Erich und Thomas
9.3. Erich (1923–1991) verh. mit Therese geb. Schneider; das Ehepaar hat die Töchter Birgit Theres und Petra Alice)
9.4. Otto (1926–1996) verh. mit Klara geb. Boschanski; das Ehepaar hat die Söhne Werner, Norbert und Jürgen
9.5. Agnes (*1927) verh. mit Richard Peter Müller; das Ehepaar hat die Tochter Ursula
9.6. Leo Josef (*1930), Industriemeister, verh. mit Margarete Maria geb. Petmecky; das Ehepaar hat die Kinder Matthias und Ulrike Maria
9.7. Herbert Jakob (*1932) verh. mit Erika Anna geb. Fries; das Ehepaar hat die Tochter Heidi Rita [Anm. 16]
10. Maria Amalia Dennebaum, gen. Malchen (1891–1921), war verh. (1920 Holler) mit Johann Steinebach (*1890) nach Wirzenborn. Im November 1920 schrieb ihr jüngster Bruder Johann in einem Brief an seinen nach Pottsville, PA ausgewanderten Onkel Nick, dass Malchen seit 6 Wochen krank sei und sieben Blutstürze (Tuberkulose) gehabt habe [Anm. 17]. Ihre Mutter schrieb im gleichen Monat an Nick: Malchen „hat schon die letzte Ölung bekommen und war fertig zum Sterben“ [Anm. 18]. Amalia starb im April 1921 in Untershausen im Wochenbett.
11. Johann Dennebaum (1893–1979)
Der 15-jährige Johann Dennebaum gratuliert mit einer Ansichtskarte von Untershausen seinem nach Pottsville, PA, USA ausgewanderten Onkel Nikolaus zu dessen bevorstehenden Namenstag: „Lieber Onkel! Herzlichen Glückwunsch zu Deinem frohen Namensfeste, sendet Dir Dein Dich ewigliebender Johann der jr.“ [Anm. 19], siehe Ansichtskarte im Text: Häuser und Hofreiten in Untershausen.
Das Foto aus dem Jahr 1911 zeigt Johann Paulinus Dennebaum mit seinen erwachsenen Söhnen Anton, Adam, Johann und Jakob v.l.
Auf dem Foto aus dem Jahr 1915 sieht man Johann Dennebaum mit seiner Schwester Magdalena gen. Lina.
Alten Briefen mit den amerikanischen Verwandten ist zu entnehmen, dass Johann bereits 1914 beim Militär war. Später geriet der Unteroffizier Johann Dennebaum in Abbeville durch britische Truppen in Gefangenschaft. Aus dieser Zeit 1918-19 hat er eine Art Tagebuch in Versform mitgebracht, s. „Meine Gefangenschaft“ im Text: Kulturdenkmäler/Kriegergedächniskapelle.
Johann Dennebaum heiratete (1922 in Holler) Elisabeth Sanner (1896–1959) aus Niederelbert. Sie war die Tochter der Eheleute Anton Sanner (1852–98) und Katharina geb. Neuroth (1862–1929). Johann Dennebaum war gelernter Wagner.
Das Ehepaar Johann und Elisabeth Dennebaum hatte 4 Kinder:
11.1. Georg starb sofort nach der Geburt; seine Schwester Antonia berichtet später von einem Hebammenfehler.
11.2. Gerda (1924–1995)
11.3. Antonia (1926–2021) arbeitete als Kellnerin in Köln, lebte als Rentnerin einige Jahre zusammen im Haushalt bei ihrer Schwester Elisabeth in Girod und starb 2021 in einem Altersheim in Montabaur.
11.4. Elisabeth (1928–2022) war verh. (1953 in Niederelbert) mit Theo Hannappel (1930–2023) aus Kleinholbach. Das Ehepaar hat die Kinder Doris (*1956) und Armin (*1961) und wohnte in Girod-Kleinholbach, wo Theo Hannappel jahrelang Ortsbürgermeister war.
12. Maria Magdalena (1895–1967), s.u.
Magdalena, gen. Lina, war verheiratet (1922 in Holler) mit dem Maurermeister Aloysius Neuroth (1895–1975), gen. Alois, aus Niederelbert, s.a. Text: Kulturdenkmäler/Heiligenhäuschen und Kriegerdenkmal. Seine Eltern waren die Eheleute Johann Neuroth und Erna geb. Stendebach.
Nach dem Tod ihrer Schwägerin Maria 1921 nahm Magdalena ihren Bruder Adam mit seinen drei schulpflichtigen Kindern im Alter von 12, 10 und 8 Jahren bei sich auf und half ihm, diese zu versorgen, bis er dann im Jahr 1926 erneut heiratete und sein eigenes Haus Nr. 41 auf dem gegenüberliegenden Grundstück errichtete, s.o. 4. und H41.
Der gelernte Maurer Aloysius Neuroth gründete dann im Jahr 1946 das Baugeschäft Alois Neuroth und Sohn in Untershausen; den Meisterbrief erhielt er 1947.
Mit dem Aufbau des Baugeschäfts änderte sich auch allmählich der Rufname des Anwesens von „Wehnersch“ zu „Neuroths“.
Das Baugeschäft wurde dann später von dem Sohn Hermann zu einem Bauunternehmen ausgebaut und von dessen Söhnen Michael und Hermann Neuroth weiterentwickelt und firmiert heute unter dem Namen Neuroth Bau GmbH. Schlüsselfertiges Bauen von Wohnhäusern ist der Schwerpunkt. Der Familienbetrieb besteht jetzt in der 3. Generation und hat aktuell ca. 30 Mitarbeiter.
Die Eheleute Aloysius und Magdalena Neuroth hatten die Kinder Erich, Hermann und Marianne:
- Erich (1923–1945╬), s. Foto [Anm. 20] Er war von Beruf Maurer und starb als Soldat kurz vor Kriegsende am 21. April 1945 in Hadersdorf bei Wien/Österreich.
- Hermann (1924–1977) war verh. mit Maria geb. Trumm aus Hübingen, s. H45
- Maria Anna (1926–2015), s.u.
Familienfoto Aloys Neuroth mit Verwandten aus Köln vor H33, ca. 1936.
Personen von links nach rechts: Willy Basting, Schwiegersohn von Dina Meuer geb. Dennebaum in Köln;
Erich Neuroth, Magdalena (Lina) Neuroth geb. Dennebaum, Christine Basting (*1934), Alois Neuroth, Marianne Neuroth und Hermann Neuroth. Fotografiert von Elisabeth Basting geb. Meuer, älteste Tochter von Dina.
Anekdote: Transport eines Ferkels
Otto Gombert erzählt von einem Abenteuer, das er zusammen mit Marianne Neuroth bestanden hat. Wehnersch Marianne war von ihren Eltern beauftragt worden, ein kleines Ferkel per Fahrrad bei der Hillscheider Verwandtschaft abzuholen. In Untershausen sollte es dann bis zur Schlachtreife gefüttert werden. Der gleichaltrige Otto Gombert war als Begleiter von Marianne für den Transport vorgesehen. Mit einem Sack bewaffnet machten sich die beiden Kinder mit ihren Rädern auf den Weg, um das Schweinchen abzuholen. In Hillscheid angekommen, bestand das Problem nicht darin, das Ferkel in den Sack zu stecken, sondern mit dem Ferkel im Sack Fahrrad zu fahren. Otto hat diesen Transport in unguter Erinnerung, zumal man es nicht wagte, das Tier festzubinden, man musste den Sack mit dem unruhigen Tier in der Hand halten, was für die Spediteure wirklich nicht einfach war. Auch der Versuch, zur Entlastung der schmerzenden Handgelenke den Sack am Lenker festzuhalten, war keine einfache Prozedur, weil ja drei Wackelkandidaten stabil gehalten werden mussten: Fahrrad, Ferkel und Fahrer. Nur mit Mühe gelang es den Kindern, einigermaßen wohlbehalten in Untershausen anzukommen, wo die Auftraggeber des Unternehmens dann einsahen, dass man einen derartigen Auftrag zukünftig nicht mehr erteilen dürfte. [Anm. 21]
Nachdem die Fachwerkstruktur des Wohnhauses durch eine Massivbauweise ersetzt worden war, übernahmen die Eheleute Josef und Marianne Noll das Haus im Jahr 1955.
Maria Anna Neuroth, gen. Marianne, war verh. (1952) mit dem Maurer Josef Noll (1925–2012) aus Hübingen. Seine Eltern waren die Eheleute Ludwig und Margarethe Noll geb. Stahlhofen.
Das Ehepaar hat die drei Kinder
- Erich Noll (*1953) ist verh. mit Sigrid (*1954) geb. Beck aus Nomborn. Das Ehepaar hat die Kinder Markus und Matthias.
- Eva-Maria (*1954)
- Hildegard (*1958).
Im Jahr 1971 errichteten die Eheleute Noll auf einem benachbarten Grundstück ein neues Wohnhaus und vermieteten Haus Nr. 33, das dann im Jahr 1994 an die Eheleute Herbert und Elfriede Gombert aus Untershausen H8 verkauft wurde.
Auf dem Foto sieht man das Wohnhaus im Jahr 2009.
Nach dem Tod der Eheleute Gombert ist das Haus im Jahr 2018 von Sebastian Neuroth übernommen worden; Sebastian ist ein Nachfahre des Erbauers.
Anmerkungen:
- Ferdinand, Friedrich: Untershausen früher und jetzt. Handschriftliches Gebäudekataster für Untershausen mit den Namen der Hauseigentümer und teilweise deren verwandtschaftlichen Beziehungen und ihre wirtschaftliche Situation. Das Original, ein DIN A5-großes Schreibheft, war mit Bleistift geschrieben und wurde später mit Kugelschreiber überschrieben. Es stammt aus dem Besitz von Ewald Ferdinand, Untershausen H11, 1928, S. 1–41. Zurück
- Dennebaum, Anna Maria: Brief an Fam. Robert Sauter in Durlach/Baden, die von den Verwandten aus USA auch besucht wird; Untershausen, 11. Juli 1911. Zurück
- Dennebaum, Johann: Postkarte aus Untershausen an seine beiden Söhne nach Hause in Newark, New Jersey/USA. Untershausen, 07.08.1911. Zurück
- Dennebaum, Anna Maria: Brief an John in Newark, NJ. Getreide von Hand gedroschen, Hausarbeiten verrichten, Schweine schlachten, Heils-Armee getroffen. Untershausen, 07.12.1911. Zurück
- Dennebaum, Agnes und Maria Magdalena: Familie, Winter, Holzversteigerung, Fastnacht 1912. Brief an John und Marie Dennebaum in Newark, NJ, USA. Untershausen 2. Febr. 1912. Zurück
- Dennebaum, Maria Amalia: Brief an John in Newark, NJ. Ihre 4 Brüder sind alle im Krieg, Gedicht von Jakob. Untershausen, 22.01.1915. Zurück
- Dennebaum Maria Amalia: Brief an Verwandte in Newark, NJ. Gardist Johann D. Soldat in Frankreich und hat das Eiserne Kreuz erhalten, Jakob und Adam sind in Russland, Toni in Oberlahnstein eingesetzt. Untershausen, 23.04.1915. Zurück
- Dennebaum, Maria Amalia: Brief an John in Newark, NJ. Johann im Krieg in Frankreich, Jakob und Adam in Russland und Toni Soldat in Oberlahnstein. Onkel Nick in Pottsville, PA, unterstützt seine Verwandten finanziell, die ausgewanderte Tante Anna Heß ist in Scranton, PA, gestorben. Untershausen, 28.07.1915. Zurück
- Dennebaum, Maria Amalia; Brief an Verwandte in Newark, NJ, USA: Brüder im Krieg in Frankreich und Russland, 5 Soldaten gefallen, Untershausen, 21.11.1915, 4 S. Zurück
- Dennebaum, Anna Maria und Johann Dennebaum; Doppelbrief aus Untershausen an die Verwandten in Scranton, PA, USA: Grüße auch an Nick Dennebaum und an Nick Mies; 28.11.1920, 2 S. Zurück
- Noon, Mark A: Yuengling, a history of Americas oldest brewery. ISBN-13: 978-0-7864-3758—0, 2005, S. 116, 190. Zurück
- Otto Paul Gombert, Zeitzeuge, Keramikingenieur, Mettlach; ehem. Untershausen H3. Zurück
- Schneider, Erna: Nachfahren von Margarethe Dennebaum. Sie ist die Enkeltochter von Margarethe Fachbach geb. Dennebaum, Velbert, 21.09.2003. Zurück
- Bach, Margret: Nachfahren von Dennebaum, Christina (Dina), Hausfrau; Köln 30.03.1998. Zurück
- Renate Staudt, Untershausen H13. Zurück
- Hildegard Jörg. geb. Portugall, Untershausen H33. Zurück
- Dennebaum, Anna Maria und Johann Dennebaum; Doppelbrief aus Untershausen an die Verwandten in Scranton, PA, USA: Grüße auch an Nick Dennebaum und an Nick Mies; 28.11.1920, 2 S. Zurück
- Dennebaum, Anna Maria; Brief an den ausgewanderten Nikolaus Dennebaum in Pottsville, PA, USA: Malchen sehr krank, schlechte Ernte, Mission. Untershausen, 29.11.1920, 4 S. Zurück
- Dennebaum, Johann: Ansichtskarte von Unterhausen mit der ehemaligen Gastwirtschaft von J. P. Gombert an seinen ausgewanderten Onkel Nikolaus Dennebaum in Pottsville, PA, mit Glückwünschen zu dessen Namenstag, vom 27.11.1908. Zurück
- Neuroth, Alois und Magdalena geb. Dennebaum: Totenzettel des Gefallenen Erich Neuroth (1923-1945), Untershausen, 8. Sep. 1951. Zurück
- Otto Paul Gombert, Zeitzeuge, Keramikingenieur, Mettlach; ehem. Untershausen H3. Zurück