Untershausen im Westerwald

0.Haus Nr. 43 "Wehnersch Addam" = Fam. Adam Dennebaum, Heute Gartenstraße 11

Nebenstraße 43 [Anm. 1]

1928
„Adam Dennebaum neu gebaut 1927. Adam Dennebaum, Sohn von Johann Dennebaum, Bruder von Toni Dennebaum. Seine erste Frau gestorben, war aus Ettersdorf.  Seine zweite Frau aus Holler.“[Anm. 2]

Der Rufname „Wehnersch“ geht zurück auf den Beruf des Vaters von Adam D., dieser war Wagner und Stellmacher, s. H33; „Wehner“ ist im Westerwälder Dialekt der Wagner.

Anwesen "Wehnersch Addam" im Jahr 1935
Anwesen "Wehnersch Addam" im Jahr 1935[Bild: Renate Staudt geb. Dennebaum, Untershausen H13]

Der Hauseingang von H43 befindet sich in der Hofeinfahrt im Nordosten des Grundstücks, das an dem Weg liegt, der vom Backes aus ins Kappesfeld führte, heute Gartenstraße; an der nördlichen Giebelseite gab es einen kleinen Vorgarten, während sich der große Hausgarten im hinteren südlichen Teil des Grundstücks befand.

Das Anwesen wurde 1927 von den Eheleuten Adam und Anna Dennebaum errichtet und bestand aus einem massiv gemauerten Wohnhaus mit anschließendem kleinem Stallgebäude und darüberliegendem Speicher.
Hinter dem Stall lag der Mist. Östlich parallel zu dem Gebäude war eine große Wiese mit Apfelbäumen und einem riesigen Kirschbaum vor dem Garten am Ende des Grundstücks. Zur teilweisen Selbstversorgung hielt sich die Familie neben einem Schwein und einer Ziege ein paar Hühner.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht das Elternhaus von Adam D., s. H33.

Auf dem Foto aus dem Jahr 1935 sieht man v.l. Marianne Neuroth H33, die Verwandte Elisabeth Bastings geb. Meuer aus Köln mit ihrer Tochter Christine H33, dahinter Lieselotte Dennebaum, später verheiratete Neuroth und die Hausfrau Anna Dennebaum geb. Hackenbruch.

Adam Dennebaum als Soldat
Adam Dennebaum als Soldat[Bild: Ehrentafel der Kriegsteilnehmer im Weltkrieg 1914–18; Gemeinde Holler]

Adam Dennebaum (1879-1950) war der Sohn der Eheleute Johann Paulinus Dennebaum und dessen Ehefrau Anna Maria geb. Moskopp, s. Haus Nr. 33 u. Text: Brauchtum Foto Erntedank 1933.

In jungen Jahren diente er als Soldat im 1. Nass. Infanterie- Regiment in Mainz, war im Ersten Weltkrieg Unteroffizier und in Russland eingesetzt. [Anm. 3] Das Passfoto zeigt ihn als Kriegsteilnehmer im Ersten Weltkrieg. [Anm. 4]

Adam Dennebaum war verheiratet mit Maria geb. Stendebach (1882-1921) aus Ettersdorf. Sie war die Tochter des Bergmanns Joh. Adam Stendebach und dessen Ehefrau Margaretha geb. Voll, wohnhaft in Ettersdorf. Maria Dennebaum starb 1921 infolge einer Eklampsie (hypertensive Schwangerschaftserkrankung). [Anm. 5]

Das Ehepaar hatte die Kinder Walter Adam, Rudolf Jakob, Magdalena und Joseph, s.u.

Familie Adam Deenebaum, er selbst im Krieg, 1914
Familie Adam Deenebaum, er selbst im Krieg, 1914[Bild: Reiner Dennebaum, Mainz, ehem. Untershausen H13]

Das Foto aus dem Jahr 1914 zeigt Maria Dennebaum mit ihren Kindern Walter (den Vater des Verfassers), Lenchen und Rudolf. Bis dato hatte die Familie bei Peter Schnee H29 gewohnt. Franz Dennebaum H20 sagte damals: „Schnije Rudolf (= Rudolf Dennebaum) und ich - mier senn Kerle“. [Anm. 6]

Nach dem frühen Tod seiner Frau 1921 zog Adam mit den 3 Kindern zurück in sein Elternhaus H33. Im gleichen Jahr ging H33 an seine Schwester Magdalena verheiratete Neuroth (1922). Dieser Umzug ins Elternhaus hatte sowohl Vorteile für Adam als auch für seine Schwester Magdalena (Lina). Die Kinder aus dieser ersten Ehe wurden nämlich dann von Adams Schwester versorgt und Adam konnte das Haushaltsgeld von ihr aufbessern, zumal ihr Ehemann Alois damals etwas kränklich war.

1926 heiratete der verwitwete Adam Dennebaum in 2. Ehe Anna geb. Hackenbruch (18921975) aus Holler. Aus dieser Ehe stammt das Kind Lieselotte Dennebaum. Im Jahr 1927 errichtete Adam Dennebaum auf dem gegenüberliegenden Grundstück sein eigenes Haus Nr. 41.

Straßenbau Arbeitsgruppe
Straßenbau Arbeitsgruppe[Bild: Reiner Dennebaum, Mainz, ehem. Untershausen H13]

In den 1930er Jahren arbeitete Adam Dennebaum als Schachtmeister bei der Straßenbaufirma Weil in Limburg. Auf dem Foto sieht man seinen Bautrupp; ganz links Adam Dennebaum mit Hut, daneben sitzend Christian Dommermuth aus Oberelbert, gen. „Utschelappe“, weil er hinkte und eine Fallhand hatte, s. a. Text: Haus Nr. 4.


Drei Generationen der Familie Dennebaum 1941
Drei Generationen der Familie Dennebaum 1941[Bild: Reiner Dennebaum, Mainz, ehem. Untershausen H13]

Foto (Winter 1941): Die Abbildung zeigt drei Generationen der Familie Adam Dennebaum im Hof von H43:  die Großeltern Anna und Adam Dennebaum, den Sohn Walter Dennebaum mit seinen Kindern Reiner und Renate sowie die Tochter Lieselotte. Im Hintergrund li. H33, das Geburtshaus von Adam Dennebaum.

Das Ehepaar Adam Dennebaum und Maria geb. Stendebach hatte die Kinder:

1. Walter Adam (1909–1947) arbeitete als Kraftfahrer. Er war verheiratet mit Martha Margaretha geb. Gombert (1908–1995) aus Untershausen. Dieser Ehe entstammen die Kinder Reiner Rudolf (*1938) und Renate Klara (*1940), s. H13.

2. Rudolf Jakob (1911–1989) war verheiratet mit Elisabeth geb. Hübinger (1914–1990) aus Niederelbert, wo die Familie dann auch lebte. Rudolf arbeitete als Polier bei der Straßenbaufirma Kilian Pehl in Niederelbert. Das Ehepaar hatte die Kinder Bernhilde, Friedel, Edelbert und Franz-Josef.

  1. Bernhilde geb. Dennebaum (1936-2009) war verheiratet mit Edmund Schneider (1936–2017) aus Niederelbert. Sie haben die Kinder Claudia (*1962) verheiratete Langkavel, Bettina (*1965) verheiratete Krug und Christoph (*1968) verheiratet mit Simone Amrain.
  2. Friedel Dennebaum (1939–2012) war verheiratet mit Lore geb. Binzenbach (1938–2008) aus Schönau/Eifel. Sie hatten das elterliche Haus von Friedel übernommen. Ihr Sohn Edgar (*1961) ist nach Arzbach verheiratet mit Monika Lehmler (*1968) aus Arzbach. Das Ehepaar hat den Sohn Jannik (*1993).
  3. Edelbert Dennebaum (*1950) ist verheiratet mit Ilse Hübinger (*1955) aus Unterhausen; ihr Sohn David wurde 1984 geboren. Das Ehepaar wohnte in einem neu erbauten Haus in Untershausen H27, ehe sie 2022 nach Viersen umzogen, wo Sohn David und Freundin Ella arbeiten.
  4. Franz-Josef Dennebaum (*1955) ist verheiratet mit Gaby geb. Best (*1959) aus Neuhäusel, wo die Familie auch wohnt. Das Ehepaar hat die Tochter Carina (*1988).

3. Magdalena (1913–2009), gen. Lenchen, war verheiratet mit dem Maler und Anstreicher Laurentius Apollinaris (Lorenz) Reichert (1915–1944) aus Arzheim. Er war als Soldat im Zweiten Weltkrieg Oberfeldwebel in der 2. Kompanie des Infanterieregiments 272 und wurde nach Kämpfen in Gut Blasas im Raum Opatschka-Karsava seit dem 25.07.1944 als vermisst gemeldet und am 28.07.1950 ╬ für tot erklärt. Das Ehepaar Lorenz und Magdalena Reichert hatte zwei Kinder: Karl Heinz Erich (1942–1942), der bereits kurz nach der Geburt starb – und Hans-Joachim (*1945). Magdalena Reichert lebte vier Jahrzehnte lang in Velbert, ehe sie nach Bad Bentheim zog, wo sie später auch verstarb. Ihr Sohn hatte dort zusammen mit Christel Knorn ein Haus erworben, ehe sie 2011 nach Nordhorn zogen.

4. Josef (1915–1915); das Kind starb ½ Stunde nach der Geburt und nach erhaltener Nottaufe. [Anm. 7]

Aus der nachfolgenden Ehe zwischen Adam Dennebaum und Anna geb. Hackenbruch stammt das Kind
5. Elisabeth (1928–2000), gen. Lieselotte; sie war gelernte Näherin und unterrichtete junge Mädchen in der Schule in Untershausen einmal wöchentlich im Fach Handarbeiten. Sie war verheiratet mit Gregor Neuroth (1924–1991) aus Daubach, der als Anstreicher und Fußbodenverleger bei der Firma Gebr. Wahl in Montabaur arbeitete.

Familie Gregor Neuroth im Jahr 1953 vor H43
Familie Gregor Neuroth im Jahr 1953 vor H43[Bild: Stefan Neuroth, Untershausen H43]

Das Ehepaar Lieselotte und Gregor Neuroth übernahm das Elternhaus H41 im Jahr 1953. Sie haben drei Kinder: Stefan, Liesel und Karin.
Das Foto aus dem Jahr 1956 entstand vor dem Haus und zeigt Gregor, Stefan, Liesel und Lieselotte Neuroth, v.l.
1. Stefan Neuroth (*1954) verheiratet mit Petra geb. Mader (*1960) aus Nentershausen. Er ist selbständiger Geometer und besitzt ein Vermessungsbüro in Montabaur und war von 1994-2013 Vorsitzender des Mandolinen-Orchesters 1932 Untershausen und wirkt auch in Abwesenheit des offiziellen Dirigenten als dessen Vertreter.  Das Ehepaar Neuroth wohnt in einem neu errichteten Haus in Untershausen und hat die Kinder Christoph (*1982) und Daniel (*1983).
2. Elisabeth, gen. Liesel (*1956) ist verheiratet mit Winfried Hehl (*1953) aus Wirges. Winfried Hehl ist gelernter Heizungsinstallateur. Das Ehepaar hat die Kinder Verena (*1979) und Patrick (*1982) und lebt in einem neu erbauten Haus in Untershausen.
3. Karin (*1962) war in 1. Ehe verheiratet mit Michael Schmidt (*1954) aus Montabaur, in 2. Ehe mit Bernd Niederelz (*1962) aus Koblenz-Metternich; dieser Ehe entstammen die Kinder Sabrina (*1988) und Henrik (*1998). Karin Niederelz lebt heute mit ihren Kindern in Staudt.

Wohngebäude Anfang der 1960er Jahre
Wohngebäude Anfang der 1960er Jahre[Bild: Hugo Herrmann, Untershausen H25]

Auf dem Foto sieht man das von den Eheleuten Neuroth modernisierte Haus Anfang der 1960er Jahre.

Das Haus wurde 2006 an die Eheleute Karin Hammeke und Achim Sattler aus Oberelbert verkauft.


Verfasser: Reiner Dennebaum

Aktualisiert am: 31.10.2024

Anmerkungen:

  1. Heimat-Adressbuch Unterwesterwaldkreis 1956 nach amtlichen Unterlagen, Verlag H.E. Kasper, Köln; Stadtarchiv Montabaur.  Zurück
  2. Ferdinand, Friedrich: Untershausen früher und jetzt. Handschriftliches Gebäudekataster für Untershausen mit den Namen der Hauseigentümer und teilweise deren verwandtschaftlichen Beziehungen und ihre wirtschaftliche Situation. Das Original, ein DIN A5-großes Schreibheft, war mit Bleistift geschrieben und wurde später mit Kugelschreiber überschrieben. Es stammt aus dem Besitz von Ewald Ferdinand, Untershausen H11, 1928, S. 1–41.  Zurück
  3. Dennebaum, Maria Amalia: Brief an John in Newark, NJ. Johann im Krieg in Frankreich, Jakob und Adam in Russland und Toni Soldat in Oberlahnstein. Untershausen, 28.07.1915.  Zurück
  4. Ehrentafel der Kriegsteilnehmer der Gemeinden Holler und Untershausen im Weltkriege 1914-1918. Gefallene und Überlebende sind mit Passfoto und Namen gekennzeichnet, Gemeinde Holler.  Zurück
  5. 5 Magdalena Reichert geb. Dennebaum, Bad Bentheim, ehem. Untershausen H43.  Zurück
  6. Hugo Herrmann, Zeitzeuge, Untershausen H25.  Zurück
  7. Hildegard Jörg, geb. Portugall, Untershausen H33. Zurück