Die Karte zeigt die Verbreitung des Verbs (Zeitwortes) (sich) fürchten. Das Wort ist in zwei Teilarealen des Gebietes gebräuchlich, und zwar zum einen im Rheinfränkischen und zum anderen im äußersten Westen der Eifel. Die lautlichen Varianten des Rheinfränkischen sind: (sich) ferchte, fäachte u. ä. In der Westeifel liegt fäate u. ä. mit ch-Ausfall vor. Der Schwund von ch vor t findet sich im Moselfränkischen auch bei anderen Wörtern, so z. B. bei Nacht (Nòòt), Frucht (Fruut) und feucht (fiit). Der Vokal (Selbstlaut) ü wird in den Dialekten, abgesehen vom nördlichen Teil von Rheinland-Pfalz, generell zu i, im Moselfränkischen auch zu e. Es heißt miid oder meed ‘müde’, Kich oder Kech ‘Küche’ usw. Vor r entwickelt sich i zu e oder ä weiter, so dass es ferchte, fäachte usw. heißt, man vergleiche auch Stern, Stänn ‘Stirn’ und werklich, wäcklich ‘wirklich’.

Zwischen den beiden Arealen, in denen fürchten vertreten ist, liegt eine große Fläche, in der das Verb nicht zum dialektalen Wortbestand gehört. Statt sich fürchten sagt man bange sein (dialektal: bang sen u. ä.) (im Norden) oder graulen (dialektal: groule, graule) bzw. gräueln (dialektal: gräile, graile und im Norden: gröüle).