In den Dialekten des Kartengebietes gibt es zur Bezeichnung des Tors einer Scheune zwei Ausdrücke: Tor und Pforte, wobei der letztgenannte zusätzlich die Lautvariante Porze aufweist. Das Wort Tor kommt, wie die Karte zeigt, östlich einer Linie etwa Saarlouis – St. Goar vor. Pforte hingegen ist westlich der Linie verbreitet. Die dialektalen Repräsentanten von Tor sind (mit „Erweichung“ von t zu d): Doa, Dor, Dua usw. Das Wort Pforte ist ein Lehnwort aus dem Lateinischen (porta ‘Tor’), das im frühen Mittelalter ins Deutsche übernommen wurde. Außer im Rheinland scheint es aber in den Dialekten nicht vorzukommen. Die Dialektformen lauten: Poat, Puat, Pott usw. Der standarddeutschen Lautverbindung pf entspricht in den Dialekten p, vgl. z. B. auch Pund ‘Pfund’ und Appel ‘Apfel’. (Zum unterbliebenen Wandel von germanisch p zu neuhochdeutsch pf in den Dialekten vgl. die Einführung.) Im Norden des Pforte-Gebietes schließt sich die Variante Porze (dialektal: Poaz) an. Das Wort ist durch besondere sprachhistorische Entwicklungen, deren Darstellung über den Rahmen dieses Atlasses hinausginge, aus Pforte hervorgegangen.