Rheinhessen

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Treppe

Karte 39: Treppe. Drenda, Georg: Kleiner linksrheinischer Dialektatlas. Sprache in Rheinland-Pfalz und im Saarland, S. 96.[Bild: Georg Drenda (IGL)]

Der Ausdruck Treppe ist ursprünglich ein nieder- und mitteldeutsches Wort. Das Oberdeutsche hat Stiege sowie Staffel. Das mittelhochdeutsche Wörterbuch verzeichnet die beiden Varianten trappe und treppe. Trappe ist im Westen, Treppe im Osten des deutschen Dialektgebietes verbreitet. Gestützt durch die standardsprachliche Form breitet sich Treppe auf Kosten von Trappe in den Dialekten aus.

Die Karte zeigt die areale Verteilung beider Varianten in unserem Raum. Im Moselfränkischen gilt überwiegend Trappe, im Rheinfränkischen Treppe. In den Dialekten lauten die Formen Trapp/Traap bzw. Trepp. Das End‑e fällt nach einer allgemeinen Regel ab, vgl. z. B. auch Sunn ‘Sonne’ und Stihl ‘Stühle’. Der Laut t kann zu d „erweicht“ werden (Drapp, Drepp). Im Trapp-Gebiet finden sich um Koblenz Trepp-, seltener auch Tröpp-Belege (vgl. zu ö Karte 54 Handschuh). Offensichtlich strahlt die Koblenzer stadtdialektale Form Trepp auf das Umland aus. Auf Grund hohen Prestiges, das vor allem durch die kulturelle und wirtschaftliche Vorrangstellung bedingt ist, gelten Städte auch in sprachlicher Hinsicht als nachahmenswertes Vorbild für die Umgebung.

Die Variante Trapp war in unserem Dialektraum in früherer Zeit weiter verbreitet, als dies der heutige Befund zeigt. Sie wurde auf großen Flächen durch Trepp ersetzt. Die sprachliche Neuerung ist jedoch nicht in Orte gelangt, die abseits der industriellen und kulturellen Zentren sowie der Hauptverkehrsströme liegen. Die in das Trepp-Areal eingebettete Trapp-Insel zwischen Bad Kreuznach und Pirmasens stellt ein Reliktareal dar, in das die moderne Variante nicht eingedrungen ist.

Im Südosten der Pfalz kommen neben Trepp auch Stääch und Stääg vor, die allerdings zugunsten von Trepp auf dem Rückzug sind. Wir fassen mit diesen Varianten das oberdeutsche Stiege.

Literaturverzeichnis

Die im Text erwähnte Literatur finden Sie hier (Literaturverzeichnis).

Hinweise zu den Karten

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Mehr zum Thema

Der obenstehende Inhalt ist entnommen aus Georg Drenda (2008): Kleiner linksrheinischer Dialektatlas. Sprache in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Stuttgart.

Zitierhinweis

[Begriff] (Kartennummer), in: Georg Drenda (2008): Kleiner linksrheinischer Dialektatlas. Sprache in Rheinland-Pfalz und im Saarland, digitalisierte Version auf Regionalgeschichte.net, < URL >, abgerufen am TT.MM.JJJJ.

z.B.: suchen (Karte 37), in: Georg Drenda (2008): Kleiner linksrheinischer Dialektatlas. Sprache in Rheinland-Pfalz und im Saarland, digitalisierte Version auf Regionalgeschichte.net, <https://www.regionalgeschichte.net/rheinhessen/sprache/dialektatlas-rlp-saar/begriffe-dialektatlas-rlp-saar/lautkarten/suchen.html>, abgerufen am 01.01.2022.