Das Wort Zahn kommt in den moselfränkischen Dialekten unseres Gebietes
überwiegend als Zant vor. In der Westeifel wird der Vokal (Selbstlaut) gedehnt, die Form lautet folglich Zahnt. Im südlichen Saarland ist vereinzelt auch Zont belegt. Bemerkenswert bei diesen Varianten ist das am Wortende stehende t. Die Dialekte konservieren damit einen alten Sprachstand. Im Mittelhochdeutschen findet sich neben zan noch die ältere Variante zant, die im Germanischen, einer historischen Vorstufe des Deutschen, ein lautstrukturelles Äquivalent hat. (Zum Germanischen vgl. die Einführung.) Die ebenfalls aus dem Germanischen hervorgegangenen Sprachen Niederländisch und Schwedisch zum Beispiel bewahren bis heute den Konsonanten (Mitlaut) nach n. In beiden Sprachen lautet das Wort für Zahn tand.

Im Rheinfränkischen weisen die dialektalen Zahn-Varianten kein t am Wortende auf. Im Westen sind Zahn und Zòhn, selten auch Zohn verbreitet. In dem Teilgebiet, in dem n nach Langvokal gesetzmäßig abfällt (vgl. z. B. auch gedõõ ‘getan’ und schẽẽ ‘schön’), lautet die Dialektform Zò˜h, im Norden zwischen Mainz und Kirchheimbolanden auch Zõh. Die Varianten mit n-Abfall weisen Nasalierung des Vokals auf, d. h. dieser wird genäselt artikuliert. (Zur n-Tilgung und Nasalierung vgl. auch die Karte 14 Wein.)