Die Mainzer Dompropstei
Die Mainzer Dompropstei wurde 1793 zerstört und 1808 abgerissen. Sie stand etwa an der Stelle, an der sich heute das Theater auf der Ludwigstraße befindet.
Im Domkapitel nahm der Dompropst den ersten Rang ein. Dies war wohl auch der Grund, warum sich die Mainzer Dompröpste 1697 und 1738 bis 1745 bereits schon einmal Neubauten an der gleichen Stelle errichten ließen. Zwischen 1781 und 1786 entstand unter dem Dompropst Graf Damian Friedrich von der Leyen einen letzter Bau durch den französischen Architekten Francois Ignace Mangin: ein moderner Bau als Dreifügelanlage mit Ehrenhof, bei dem die beiden eingeschossigen Flügelbauten das Hauptgebäude - Corps de logis - einrahmten. Die figürliche Ausgestaltung der Fassaden und Räume übernahm der Mainzer Bildhauer Johann Sebastian Barnabas Pfaff (1747-1794). Überreste dieser Arbeiten befinden sich im Landesmuseum.
Bei der Belagerung der Stadt Mainz im Jahr 1793 wurde die Dompropstei am 29. Juni so stark beschädigt, dass man zu einem Wiederaufbau schon aus Zeitgründen nicht mehr kam, mußte der kurfürstliche Hof Mainz doch bereits 1797 wieder verlassen. Im Jahr 1808 wurden die letzten Überreste der Dompropstei abgerissen, um dem Gutenbergplatz Raum zu schaffen.