Das Haus Zum Aschaffenberg in Mainz
Die Giebelfassade hat mit ihrer unverändert einheitlichen Konstruktion noch die typische Erscheinungsform eines der spätgotischen Fachwerkhäuser bewahrt, die das auf dem Kirch-Brombacher Altar festgehaltene Bild der Stadt im 15. und 16. Jahrhundert maßgeblich prägten. Der an der Spitze zu einem Hütchen abgewalmte Steilgiebel und die zwischen Bund-und Eckpfosten sowie den Zwischenständern eingefügten, gebogenen Brüstungsstreben sind ebenfalls typisch für die Entstehungszeit. Die mittleren Bundständer bilden eine spätgotische Vorform der Strebefigur des "Mannes". Das um 1450 als Doppelhaus errichtete Fachwerkgebäude weist an der Traufseite (Längsseite) stichbogige Arkadenöffnungen auf. Im späten 16.Jahrhundert erfolgte die traufseitige Hausteilung. 1708 wurden das Erdgeschoss erneuert und die Fenster in den Obergeschossen vergrößert. Erst nach der Fachwerkfreilegung 1976 und der Rekonstruktion der rötlichen Farbfassung nach Befund ist das älteste bekannte Fachwerkgebäude in Mainz wieder als solches zu erkennen.